Davos GRNobelprostituierte Salomé Balthus gibt Einblick in ihre Arbeit während des WEF
Das WEF zieht Wirtschafts- und Politgrössen in die Schweiz. Sie und ihre Delegationen wollen bespasst werden. Eine, die sich dem annimmt, ist Nobelprostituierte Salomé Balthus.
Darum gehts
Am Dienstag beginnt das Weltwirtschaftsforum WEF, weshalb sich in Davos rund 3000 führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft treffen.
Unter das Who-is-Who der Welt mischen sich auch Prostituierte. Eine von ihnen ist Salomé Balthus.
Mit 20 Minuten spricht die 36-Jährige über ihre Zeit im Bündnerland.
Das Weltwirtschaftsforum in Davos zieht führende Politiker, Geschäftsleute, Wohltätigkeitslenker, Royals und Prominente in den Schweizer Skiort. Wie Recherchen von «The Times» aus dem Jahr 2020 zeigen, mischen sich unter das Who-is-Who der Welt allerdings alljährlich auch mindestens 100 Sexarbeiterinnen. Diese würden laut dem britischen Medium bei den Anwesenden für Vergnügen und den Ausgleich zu den diskutierten, globalen Problemen sorgen. Eine von ihnen ist die Nobelprostituierte Salomé Balthus.
In einem Post auf Twitter gibt sie einen Einblick in ihren Alltag während des Grossevents: «Daten in der Schweiz während des WEF bedeutet, nachts um zwei Uhr auf dem Hotelflur erst in Pistolenmündungen von Sicherheitsleuten zu schauen – und dann mit ihnen die Giveaway-Pralinen aus dem Restaurant zu teilen und über Reiche zu lästern.» Der Beitrag sorgt in den Kommentaren für eine rege Diskussion. So will eine Userin wissen: «Wie läuft das eigentlich, wie sind die so drauf da?» Eine weitere Nutzerin fragt, ob es schon zu Treffen gekommen sei: «Oh wow, durfte dort einer der Teilnehmer deine Dienste geniessen?»
Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt Salomé Balthus die Richtigkeit des geschilderten Erlebnisses. Doch aus Angst der Rückverfolgbarkeit zur Delegation möchte sie nicht weiter darauf eingehen.
Salomé Balthus: «‹Mächtige› in Davos werden nicht zu Sexmonstern»
Derzeit sei die 36-Jährige «in der Nähe» von Davos in einem Hotel untergebracht und plane, während der WEF-Tage zu bleiben. «Es war nicht beabsichtigt, dass ich herkomme. Eigentlich war ich zuvor am Zürcher Philosophie Festival und es hat mich zufällig hochgezogen.» Dass es Kolleginnen gibt, die eigens kommen, kann sich die Deutsche aber gut vorstellen. Denn die Anfrage für die Dienstleistungen sei enorm. Wer diese aber konkret in Anspruch nimmt, verrät sie nicht. «Glauben Sie mir, mit denen will man sich keine Rechtsstreitigkeiten liefern.»
Doch sie macht klar: Spitzenpolitiker sind es nicht. «Die haben weder Zeit noch Lust, es fehlt die Besinnung auf das Körpergefühl. Man muss sich wohl für eine ‹Droge› entscheiden: Sex oder politische Macht. Letztere ist die stärkere, sie lässt keinen Raum für andere Interessen und frisst den Menschen völlig auf», meint sie. In ihrer Theorie fühle sie sich durch Vorher-/Nachher-Fotos bestärkt.
Ihre Klienten in dieser Woche liessen sich «an einer Hand abzählen». Wie viel ihr diese Rendezvous einbringen, behält sie für sich – lukrativ sei es aber allemal. Von Kritik um Ausbeutung ihrer Berufsgruppe durch die mächtige Oberschicht will Balthus nichts wissen: «Wenn das so wäre, müssten wir vieles überdenken. Dann wäre jede Dienstleistung direkt eine Ausbeutung.» Entsprechend lebt sie gerne getreu dem Motto: «Ich nehme das Geld lieber von den Reichen, statt von den Armen.» Abschliessend sagt sie: «Die Idee, dass ‹die Mächtigen› in Davos zu wilden Sexmonstern werden, ist wahrscheinlich Unfug.»
Zur Person
Salomé Balthus erlangte in der Schweiz breite Bekanntheit, nachdem «Weltwoche»-Autor Roman Zeller über sein Rendezvous mit ihr schrieb – obwohl sie ihm auf Anfragen mehrfach Absagen erteilte. Nach der Veröffentlichung twitterte sie: «Er hatte mich rein privat als Escort gebucht. Für eine Zusammenarbeit mit Ihrer Zeitung stand ich nicht zur Verfügung.» Zeller habe sie «rein privat» kennen lernen wollen, nachdem sie monatelang Interviews abgelehnt habe. «Ich liess mich darauf ein, weil er mir ein bisschen leid tat … die Bedingung war, dass das Gespräch nicht journalistisch verwendet wird.»
«Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel schrieb damals auf Anfrage von 20 Minuten: «Roman Zeller hat sich korrekt als Weltwoche-Journalist zu erkennen gegeben und einen geradezu euphorischen Artikel über eine sehr intelligente Frau geschrieben.»

In die Schlagzeilen geriet Balthus erstmals nach der SRF-Sendung «Schawinski» im April 2019. Der Moderator Roger Schawinski hatte sie vor laufender Kamera gefragt, ob sie als Kind sexuell missbraucht worden sei. Zuvor hatte er einen Clip abgespielt, in dem die deutsche Feministin Alice Schwarzer behauptet, dass eine überwältigende Mehrheit von den Frauen, die freiwillig in der Prostitution seien, in der Kindheit sexuellen Missbrauch erfahren hätten.
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