Marius Borg Høiby muss in U-Haft

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NorwegenMarius Borg Høiby muss in U-Haft

Wegen Vergewaltigungsvorwürfen ist der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit seit Monaten in den Medien. Nun hat die Polizei entschieden, dass der 27-Jährige in U-Haft soll.

Marius Borg Høiby wird wegen eines weiteren Vorwurfs angeklagt.
Dem Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit wird neben Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung auch Vergewaltigung vorgeworfen.
Am späten Montagabend wurde er erneut von der Polizei festgenommen. Die Polizei habe eine Durchsuchung durchgeführt und Beweismaterial sichergestellt. Beim mutmasslichen Opfer soll es sich um eine Frau in ihren Zwanzigern handeln.
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Marius Borg Høiby wird wegen eines weiteren Vorwurfs angeklagt.

IMAGO/NTB ROY

Darum gehts

  • Marius Borg Høiby, Sohn der norwegischen Kronprinzessin, steht wegen Vergewaltigungsvorwürfen im Fokus.

  • Die Polizei hat entschieden, ihn einem Haftrichter vorzuführen.

  • Zusätzlich wird ihm Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung vorgeworfen.

  • Es besteht ein Risiko, dass er Beweise vernichtet oder nicht zum Prozess erscheint.

Im Skandal um Marius Borg Høiby gibt es neue Vorwürfe gegen den 27-Jährigen. Nachdem er am Montagabend erneut festgenommen wurde, hat die norwegische Polizei entschieden, dass der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit dem Haftrichter vorgeführt wird und dementsprechend in U-Haft muss.

Damit dies geschehen kann, muss ein 50-prozentiges Risiko vorliegen, dass er eine Haftstrafe von mindestens sechs Monaten zu erwarten hat. Zudem muss das Risiko bestehen, dass Høiby nicht zum Prozess auftaucht, Beweise vernichtet oder in Zukunft ähnliche Straftaten begeht – angesichts des Entscheids der norwegischen Polizei dürften diese beiden Faktoren gegeben sein. Wenn die Punkte nicht beweisbar gewesen wären, wäre Høiby freigelassen worden. Seit seiner Festnahme befindet sich Marius in der zentralen Haftanstalt im Polizeihaus in Grønland in Oslo, wo er sich nach Angaben der Polizei vernehmen liess. Am Mittwoch um 13 Uhr werde er laut NRK dem Bezirksgericht zur Inhaftierung vorgeführt.

Marius bekenne sich nicht schuldig

Marius' Verteidiger Øyvind Bratlien verteidigt Høiby und teilt NRK mit, dass der Sohn der Kronprinzessin gegen eine Inhaftierung sei. «Wir wollen dem Gericht zeigen, dass der Fall anders aussieht und weitaus differenzierter ist, als man aufgrund der Berichterstattung in der Presse den Eindruck gewinnen könnte. Ich glaube, dass es nicht auf einer Inhaftierung beruht», so der Anwalt, der kurz nach Marius’ Verhaftung dem Sender mitteilte, dass sich sein Mandant nicht schuldig bekenne, mit den Behörden aber kooperiere.

«Ich konnte noch nicht mit ihr sprechen, daher kann ich dazu keinen Kommentar abgeben. Sie kooperiert mit der Polizei und stimmt zu, dass dieser Fall untersucht werden sollte», sagt die Anwältin Hege Salomon gegenüber NRK über das mutmassliche Opfer. Die Frau habe es aktuell schwer, so die Juristin weiter. «Hinzu kommt eine enorme zusätzliche Belastung, weil sie Angst hat, identifiziert zu werden und dass die Presse ihr Recht auf Privatsphäre nicht respektiert.»

Die Polizei ermittelt derzeit in einem weiteren Vergewaltigungsfall. Marius wird verdächtigt, gegen einen Strafrechtsparagrafen verstossen zu haben, «der Geschlechtsverkehr mit einer Person betrifft, die bewusstlos oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, sich zu wehren», erklärte die Polizei in einer Pressemitteilung am Dienstag. Bei dem Opfer handelt es sich laut der Beamten um eine «Frau in den 20er-Jahren», die mit den vorherigen Vorfällen nicht in Verbindung steht. Wie norwegische Medien berichten, soll sich die mutmassliche Vergewaltigung der Frau im März, am Palmsonntag um acht Uhr morgens in der Wohnung der Frau ereignet haben.

Marius sollte diese Woche seinen Entzug starten

Seit dem 6. November soll die Polizei gegen Marius in diesem Fall ermitteln, am Montagabend nahmen sie den Sohn der norwegischen Kronprinzessin dann fest. Zuvor hatten bereits mehrere Ex-Freundinnen von Høiby schwere Vorwürfe erhoben. Im August wurde Høiby wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung angeklagt, nachdem es in der Nacht zum 4. August in der Wohnung seiner Ex-Freundin in Frogner in Oslo zu einem Zwischenfall gekommen war. Im September wurde gegen ihn eine einstweilige Verfügung gegen die geschädigte Frau erlassen. Weil er gegen diese verstossen haben soll, wurde er im selben Monat erneut festgenommen.

Nur wenige Stunden nach seiner Verhaftung am Montag sollte Marius in den Flieger nach London steigen, wo er laut «Dagbladet» am 19. November seinen Entzug starten sollte. Bereits zwei Wochen zuvor wurde vermutet, dass der 27-Jährige in der britischen Hauptstadt seine Sucht bekämpfen will. Am 7. November flogen Kronprinz Haakon und Marius nach Grossbritannien, Mette-Marit flog hinterher. Doch warum ausgerechnet London? Das Kronprinzenpaar und Marius lebten 2002 bereits für ein Jahr in der Stadt und es wäre dort möglich gewesen, ihn von der Öffentlichkeit abzuschirmen.

Zwar weiss man nicht, welche Entzugsklinik Marius hätte aufsuchen sollen, laut «Bild» wäre aber «The Priory» eine Möglichkeit. Dabei handelt es sich um «ein privates Krankenhaus für Suchtkranke und Menschen mit psychischen Erkrankungen». Laut dem Guardian kostet eine Woche umgerechnet 3900 Franken. Kate Moss (50) und Robbie Williams (50) sollen in dieser Klinik schon Hilfe im Kampf gegen ihre Alkohol- und Drogensucht gesucht haben.

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