«Sveits-bølge»: Immer mehr reiche Norweger ziehen in die Schweiz

Aktualisiert

SteuerflüchtlingeJunge norwegische Millionäre packen ihre Koffer für die Schweiz

In Norwegen gibt bereits seit mehreren Monaten die «Sveits-bølge», die «Schweizer Welle», zu reden. Der Trend zeigt sich nun auch bei Jungen und Jungunternehmern. 

 Die Künstlerin Viktoria Reitan (22), ist in die Schweiz gezogen. Sie ist die Schwester von … 
… Kristoffer Reitan, Golfspieler und Sohn eines Lebensmittelhändlers. Er zog bereits 2022 in die Schweiz. 
Beliebte Niederlassungsziele der Norweger in der Schweiz sind Zug, …
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Die Künstlerin Viktoria Reitan (22), ist in die Schweiz gezogen. Sie ist die Schwester von … 

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Darum gehts

  • Die Abwanderungswelle aus Norwegen setzt sich fort. 

  • Nun bauen auch norwegische Jungunternehmer ihren Betrieb immer öfters in der Schweiz auf. 

  • Die norwegische Regierung versucht mit Massnahmen dagegen vorzugehen, bisher erfolglos. 

Seit mehreren Monaten sinkt die Zahl der in Norwegen wohnhaften vermögenden Menschen. Im skandinavischen Land spricht man bereits von der «Schweizer Welle», denn viele von ihnen lassen sich hierzulande nieder. Der Grund dafür sind die steigenden Steuern in ihrem Heimatland.

Die «Steuerflüchtlinge» lassen sich vor allem in Luzern, Lugano, Schwyz oder Zug nieder. Darunter befinden sich auch immer mehr Erben von erfolgreichen Unternehmern oder Jungunternehmer, die ihr Unternehmen direkt in der Schweiz aufbauen – aus Angst davor, bei Erfolg massive Steuern in Norwegen bezahlen zu müssen. 

Der Trend bei Jungen und Jungunternehmern

Während die norwegische Regierung versucht, mit verschiedenen Massnahmen den Trend aufzuhalten, befeuern diese jedoch gemäss den Zeitungen der Tamedia eher die Abwanderung. So habe der Staat beispielsweise mit einer erheblichen Steuer auf Vermögenswerte gedroht, sobald vermögende Menschen das Land endgültig verliessen. 

Das Wirtschaftsmagazin «Dagens Næringsliv» hat eine Liste der in die Schweiz ausgewanderten Millionäre und Milliardäre veröffentlicht, die laufend aktualisiert wird. Auf dieser stehen unter anderem der 24-jährige Kristoffer Reitan. Er ist Golfspieler und Sohn eines Lebensmittelhändlers. Er und seine Schwester besitzen gemäss dem Wirtschaftsmagazin 99 Prozent der Investmentgesellschaft MVK Capital. Sein steuerpflichtiges Vermögen im Jahr 2021 wird auf 2,4 Milliarden Kronen (etwa 209 Millionen Franken) geschätzt. Auch seine Schwester, die Künstlerin Viktoria Reitan (22), ist in die Schweiz gezogen. 

Unter den ausgewanderten Jungunternehmern befindet sich der 31-jährige Fredrik Haga, der laut der «Financial Times» nun in Zug lebt. Er ist Mitgründer des 2018 entstandenen Blockain-Analyseunternehmens Dune Analytics. Sein steuerpflichtiges Vermögen beträgt laut «Dagens Næringsliv» 26 Millionen Kronen (etwa zwei Millionen Franken).

Weshalb die Schweiz?

Thor Leegard, ein norwegischer Rechtsanwalt, bestätigt den Trend gegenüber den Zeitungen der Tamedia. «Ich kann ihnen keine Zahlen nennen, aber diese Bewegung ist nicht zum Stillstand gekommen», sagte er. Die Schweiz sei wohl deshalb so beliebt, da die Lebensweise vergleichbar mit einer in Norwegen sei. In beiden Ländern gibt es viel Nähe zur Natur. 

«Die Schweiz ist absolut gesehen nicht das beste Steuerziel», sagt ein Partner einer Osloer Anwaltskanzlei gegenüber den Zeitungen der Tamedia. Attraktiv sei das Land aufgrund eines Abkommens zwischen der Schweiz und Norwegen. Dieses hält fest, dass die Vermögenssteuer ab dem ersten Tag des Zuzuges das Land wechselt. 

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