ZürichNur für Stadtzürcher – SP will ÖV-Preis für Jahresabo halbieren
Die SP will den Jahresabo-Preis der Zone 110 stark vergünstigen – allerdings nur für Bewohnende der Stadt. Erreichen will die Partei dies über eine Volksinitiative.
SP-Initiative zu ÖV – darum gehts:
Die Stadtzürcher SP lanciert eine Volksinitiative, welche zum Ziel hat, die Preise für die Zone 110-Jahresabos für Stadtzürcherinnen und Stadtzüricher stark zu reduzieren.
Ein gleichlautender Vorstoss scheiterte vor eineinhalb Jahren im Gemeinderat.
Gegner kritisieren, dass die Initiative andere Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Zürich ausschliesse.
Der ZVV kommunizierte bereits im April, dass eine Preissenkung nicht infrage käme – das Gegenteil sei der Fall.
Das will die Initiative
Aktuell kostet ein Jahresabo der Zone 110 (Stadtgebiet) 782 Franken im Jahr – zu viel, findet die städtische SP. Mit einer Volksinitiative will die Partei deshalb bezwecken, dass das Jahresabonnement künftig nur noch 365 Franken kostet – also einen Franken pro Tag. Gelten soll das Angebot jedoch nur für jene Personen, welche in der Stadt Zürich wohnen.
Wie der städtische SP-Co-Präsident Oliver Heimgartner gegenüber dem «Tages-Anzeiger» erklärte, solle die Vergünstigung zum einen die Familien finanziell entlasten, zum anderen auch mehr Menschen dazu bringen, den ÖV anstatt das Auto zu nehmen. «Wenn man will, dass Leute auf klimafreundliche Angebote umsteigen, muss man diese attraktiver machen», so Heimgartner. Die Unterschriftensammlung soll nach den Sommerferien beginnen. Benötigt werden 3000 Unterschriften.
Idee scheiterte im Gemeinderat
Die SP hatte die Idee bereits vor eineinhalb Jahren. Damals reichte sie mit Grünen- und AL-Gemeinderatsmitgliedern einen gleichlautenden Vorstoss im Stadtparlament ein. Der Erfolg blieb jedoch aus, der Vorstoss wurde abgelehnt.
Die Gegnerinnen und Gegner der Idee – sowohl von linker und rechter Seite – kritisierten das «Giesskannenprinzip»: Nicht alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich hätten Schwierigkeiten, das Abo zu bezahlen. Man solle deshalb gezielt nur jenen helfen, welche es wirklich nötig hätten. Ausserdem würden alle Nicht-Stadtzürcherinnen und -Stadtzürcher benachteiligt, da für diese der Abo-Preis gleich bleiben würde.
«Umverteilung findet trotzdem statt»
Heimgartner sieht das anders: Von Service-Public-Leistungen würden alle profitieren. Eine Umverteilung fände trotzdem statt. Eine Person vom Zürichberg brauche die Vergünstigung zwar nicht, trage aber mit ihren Steuern überproportional zur Finanzierung bei. Zur Benachteiligung der Nicht-Stadtzürcherinnen und -Stadtzürcher meint die SP: «Der Kanton oder die Gemeinden haben ja auch die Möglichkeit, den ÖV zu verbilligen.»
ZVV will Preise heben
In einer Medienmitteilung vom 13. Juli kommunizierte der ZVV, die Preise für die Fahrgäste anheben zu müssen. Dies, weil der ZVV mit einem Defizit von einer halben Milliarde Franken rechne. Die Kostendeckung des ZVV werde aufgrund der hohen Teuerung, des gestiegenen Zinsniveaus sowie der höheren Energiekosten in den nächsten Jahren voraussichtlich zunehmen, was das Defizit sogar noch steigern könnte.
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