Nussbaumen AG: Illegales Feuerwerk führte zur Explosion

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Nussbaumen AGIllegales Feuerwerk aus dem Ausland führte zur Explosion

Am letzten Donnerstag kam es in einer Tiefgarage in Nussbaumen AG zu einer Explosion. Nun ist klar: Die beiden Verstorbenen lagerten eine grosse Menge illegales Feuerwerk aus dem Ausland.

Am letzten Donnerstag kam es in Nussbaumen AG zu einer Explosion in einer Tiefgarage.
Laut Angaben der Kantonspolizei Aargau war ein «potentes Feuerwerk» der Grund für die Explosion.
Wie die Staatsanwaltschaft Aargau am Donnerstag mitteilt, führte eine grosse Menge illegales Feuerwerk aus dem Ausland zur Explosion.
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Am letzten Donnerstag kam es in Nussbaumen AG zu einer Explosion in einer Tiefgarage.

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Darum gehts

  • Am letzten Donnerstag kam es in Nussbaumen AG zu einer Explosion.

  • Aufgrund der Explosion sind ein 24-jähriger Schweizer und ein 43-jähriger Italiener gestorben.

  • Die Staatsanwaltschaft Aargau hat nun weitere Details zur Explosion bekannt gegeben.

  • Die Explosion entstand, da sich nach der ungewollten Verbrennung von illegalem Feuerwerk das Gas in einem Hobbyraum nicht ausbreiten konnte.

  • Eine Person wurde nach der Explosion verhaftet.

Durch eine heftige Explosion ist am Donnerstag vor einer Woche in Nussbaumen erheblicher Sachschaden entstanden. Zwei Männer sind verstorben. Die Staatsanwaltschaft Aargau hat nun weitere Details über die Ursache der Detonation bekannt gegeben.

Verstorbenen Männer stellten Feuerwerk selber her

Gemäss dem bisherigen Ermittlungsstand der Kriminaltechnik und der Forensik ging die Explosion von einem Raum in der Tiefgarage aus, in welchem sich die beiden späteren Opfer zum Zeitpunkt des Unfalls aufhielten, teilt der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Aargau, Adrian Schuler, am Donnerstag mit.

Die beiden Männer hätten vor Ort eine grosse Menge illegal aus dem Ausland eingeführtes Feuerwerk gelagert, wie es beispielsweise an öffentlichen Feuerwerken bei Grossanlässen verwendet werde. Wie es in der Mitteilung weiter heisst, zeigen die bisherigen Ermittlungsergebnisse auf, dass sich die verstorbenen Männer wohl intensiv für Pyrotechnik begeisterten und mutmasslich gar Selbstfabrikate herzustellen versuchten, obwohl sie dazu nicht ausgebildet waren.

Entstandenes Gas führte zur Explosion

Am 13. Juni dürfte es nun bei diesen Versuchen zu einer ungewollten Entzündung der Stoffe gekommen sein. Im Anschluss ist von einer Kettenreaktion mit der grossen Menge von Pyrotechnik im Raum auszugehen. Bei der ungeplanten Verbrennung der Vielzahl an Feuerwerk entstand Gas, welches sich im geschlossenen Raum nicht weiter ausbreiten konnte. Der durch den Vorgang entstandene Druck entlud sich in der Folge in Richtung der Raumwände und entlang der grossflächigen Decke der Tiefgarage.

Der bei der Explosion entstandene Feuerball, die Hitzeentwicklung und mutmasslich auch Reste des Feuerwerks führten beim Entweichen zu Bränden in der unmittelbaren Nähe und richteten grossen Sachschaden an.

Eine Person festgenommen

Bei den Unfall-Opfern handelt es sich um einen 43-jährigen Italiener und einen 24-jährigen Schweizer. Sie verstarben noch am Unfallort. Im Verlaufe des Tages trat eine Person an die Einsatzkräfte und teilte mit, zu den Mietern des Hobbyraums zu gehören. Zur Sicherung der Erkenntnisse und um eine mögliche Vernichtung von Beweismitteln zu verhindern, wurde die Person vorübergehend verhaftet und erst nach Sicherung der entsprechenden Beweise von der Staatsanwaltschaft wieder entlassen.

Die Staatsanwaltschaft Baden klärt nun, inwieweit der Mann an der Verursachung der Gefährdung durch die explosiven Stoffe beteiligt war. Der 33-Jährige mit portugiesischer Staatsangehörigkeit war mit den beiden Opfern und mutmasslichen Verursacher der Explosion bekannt.

Weiter teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass keinerlei Hinweise auf ein Sprengstoffdelikt, terroristische Hintergründe oder ein vorsätzliches Vorgehen bestehe. «Die vorläufigen Auswertungen deuten einzig auf falschen Umgang und Lagerung, vor allem aber auf ein gänzlich unbeabsichtigtes Fehlverhalten mit den gefährlichen Stoffen hin, welches in einem verhängnisvollen Unfall mündete», so die Staatsanwaltschaft abschliessend.

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