SBB: Massnahmen gegen verspätete Züge aus dem Ausland

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Öffentlicher VerkehrVerspätete Auslandszüge: Jetzt will die SBB handeln

Fernverbindungen aus Deutschland, Österreich und Italien bringen mit Verspätungen regelmässig den Schweizer Taktfahrplan durcheinander. Nun will die SBB handeln. 

Die SBB arbeitet mit den Bahnunternehmen in Deutschland, Österreich und Italien an Massnahmen gegen die verspäteten Züge aus dem Ausland.
Die verspäteten Auslandszüge bringen regelmässig den Schweizer Taktfahrplan durcheinander. 
Grösstes Sorgenkind ist der Eurocity-Zug aus München über St. Gallen nach Zürich.
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Die SBB arbeitet mit den Bahnunternehmen in Deutschland, Österreich und Italien an Massnahmen gegen die verspäteten Züge aus dem Ausland.

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Darum gehts

  • Die SBB arbeitet an Verbesserungen der Fernverbindungen aus Deutschland, Österreich und Italien.

  • Mit den Massnahmen will die Bahn Pendlerinnen und Pendlern eine verlängerte Reisezeit ersparen.

  • Die EC-Verbindung etwa soll innerhalb des Kantons Zürich nicht mehr im Online-Fahrplan aufgeführt werden.

Das ist passiert

Wer mit dem Zug von der Schweiz aus nach Deutschland, Österreich oder Italien reisen will, sollte eine längere Reisezeit einplanen. Die Züge sind regelmässig verspätet. Das hat Folgen für den Schweizer Taktfahrplan.

Eine solche «Problem-Strecke» ist etwa jene des Eurocity von München über St. Gallen nach Zürich. Dieser ist in den Schweizer Taktfahrplan eingebunden und sollte alle zwei Stunden als schnelle Verbindung von St. Gallen nach Zürich dienen. Da der Zug aus Deutschland jedoch regelmässig verspätet ist, müssen Pendlerinnen und Pendler auf eine andere Verbindung ausweichen, was die Ankunftszeit laut der «SonntagsZeitung» um mindestens 24 Minuten oder mehr nach hinten verschieben kann. 

Der Nationalrat Michael Töngi (Grüne/LU) erklärt gegenüber der Zeitung ein weiteres Problem bei Zugreisen von und nach Italien. Er spricht dabei die Strecke Mailand – Gotthard an: «Aufgrund von Verspätungen muss man Richtung Süden einen früheren Zug einplanen, oder es besteht in Richtung Norden die Gefahr, in Lugano den Anschluss zu verpassen.»

Fährst du mit dem Zug ins Ausland?

Das unternimmt die SBB

Damit die Pünktlichkeit an den Landesgrenzen gewährleistet werden kann, arbeitet die SBB nun zusammen mit den ausländischen Bahnbetrieben an verschiedenen Massnahmen. 

Italien: Weil die Pünktlichkeit insbesondere auf der Simplon-Achse von Mailand über Brig nach Genf oder Basel «über den vergangenen Sommer hinweg» gesunken sei, wolle die SBB hier mit den italienischen Partnern Verbesserungen ausarbeiten. Denkbar wäre etwa eine frühere Abfahrt ab Milano Centrale, um mehr Reserven im Fahrplan zu ermöglichen. 

Österreich: Auch mit den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB ist die SBB im Austausch. Konkrete Verbesserungsvorschläge wurden noch nicht kommuniziert. Die ÖBB sieht laut der «SonntagsZeitung» jedoch aufgrund der Komplexität des Streckenbetriebs wenig Spielraum für Verbesserungen.

Deutschland: Auf der Strecke München – St. Gallen – Zürich will die SBB die Wartefrist für einen verspäteten Eurocity verlängern. Der Zug könnte dann auch noch zehn Minuten später vorausfahren oder vorausfahrende Züge überholen, was aktuell nicht möglich ist. 

Zudem wird Pendlerinnen und Pendlern im Online-Fahrplan innerhalb vom Kanton Zürich die Eurocity-Verbindung bald nicht mehr angezeigt, wie das Unternehmen der «SonntagsZeitung» bestätigte. Der Halt in St. Gallen soll nur noch dazu dienen, von Deutschland her in der Schweiz auszusteigen. 

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