ESC 2025: JJ gibt Einblicke in seine Show

Der Opernsänger JJ (23) tritt mit dem Song «Wasted Love» für Österreich am Eurovision Song Contest an. Aktuell belegt er hinter Schweden Platz 2 in den Wettquoten – nur ein Prozent trennt ihn von der Band KAJ. «Es macht mich glücklich, dass den Leuten meine Kunst gefällt. Gleichzeitig spüre ich Druck, weil ich nicht enttäuschen will», erzählt er im Interview.

Im Opern-Popsong geht es, wie der Titel schon verrät, um eine gescheiterte Liebe. «Es war nicht wirklich eine Beziehung, sondern eine Situationship. Sie dauerte aber fast zwei Jahre», erzählt der Countertenor. Die Person wisse, dass der Song von ihr handle. «Er freut sich für mich, viel Kontakt haben wir aber nicht mehr», meint er.

Die Show von JJs Schweizer Konkurrentin Zoë Më (24) ist noch geheim. An einem Event in Oslo gab sie aber jüngst einen Vorgeschmack auf ihre Performance. Die Freiburgerin sang «Voyage» alleine auf der Bühne. Der Wiener verrät, dass seine Show in eine ähnliche Richtung gehen wird. «Es wird sehr intim. Ich stehe alleine auf der Stage und offenbare dem Publikum dabei einen tiefen Blick in meine Seele», so der Österreicher mit Wurzeln in den Philippinen.

Die Elemente des Musikvideos, darunter das Segelboot und das Wasser, werden Teil der Show sein. Diese symbolisieren ebenfalls die Ex-Situationship. «Die Person hat mir oft Origami-Papierboote gefaltet. Wir reisten auch viel zusammen und unternahmen einmal eine Bootsfahrt auf einem See. Das hat sich in mein Hirn eingebrannt und passt perfekt zum Lied», erzählt Johannes Pietsch, wie JJ eigentlich heisst.

Unterdessen hat der Musiker sein Herz wieder vergeben. «Ich fühle mich sehr wohl. Die vergeudete Liebe, über die ich singe, ist wieder zu mir zurückgekommen», schwärmt der 23-Jährige von seinem neuen Partner. Dieser kann aber nicht mit nach Basel kommen, da dann Prüfungen an der Uni anstehen. «Dafür werden mich meine Familie und meine engsten Freunde unterstützen. Darüber freue ich mich sehr.»

Bis jetzt war JJ noch nicht in der ESC-Hostcity. Für das Interview traf 20 Minuten den Sänger in Zürich. «Ich fühle mich wie zu Hause. Jeder spricht Deutsch und es ist so ländlich wie in Wien», schwärmt er. Eine Sache gefällt ihm an der Limmatstadt sogar noch besser: «Die Altstadt sieht so richtig historisch aus, da kann Wien nicht mithalten», meint er.

Sein Song wird oft mit Nemos ESC-Siegestrack «The Code» verglichen. «Nemo hatte Opernelemente im Song, meiner ist nur Oper. Ich fühle mich vom Vergleich dennoch geehrt, schliesslich hat Nemo den ESC gewonnen», so JJ. Nemo habe ihn auf Instagram kontaktiert: «Nemo hat mir zum Songrelease gratuliert und mir gesagt, ich könne mich bei Fragen immer melden.» Unterstützung erhält JJ zudem von einem weiteren ESC-Star. «Conchita Wurst hilft mir enorm, sie ist meine rechte Hand.»

In Zukunft möchte JJ statt Oper noch mehr Popmusik machen. «Ich habe das Genre schon immer geliebt. In meiner Kindheit in Dubai haben wir immer Karaokepartys veranstaltet. Ich bin damit aufgewachsen», erzählt er. Sein Vater spielte ihm nebst Elvis Presley und The Beatles aber auch viel Beethoven, Mozart und Bach vor. «Ich werde meine Wurzeln in der klassischen Musik deshalb nie vergessen. Die Oper hat mir Disziplin gelernt. Diesen Perfektionismus nehme ich mit auf die ESC-Bühne», so der Sänger.