Padua: Touristen besetzen Ferienwohnung illegal

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Padua, Italien«Sie verspotten uns» – Touristen mieten Wohnung und bleiben einfach

Eine Familie besetzt eine Ferienwohnung in Padua, weigert sich auszuziehen und verspottet Eigentümer und Nachbarn. Die Polizei ist machtlos.

Ein angebliches Touristenpaar mietete eine Ferienwohnung in Padua und weigerte sich nach den vereinbarten vier Tagen, die Wohnung zu verlassen. (Symbolbild)
Für den Besitzer der Wohnung kam es noch schlimmer: Mittlerweile sollen sich zehn Personen in seiner Wohnung einquartiert haben. (Symbolbild)
Die illegale Nutzung der Strom-, Wasser- und Gasanschlüsse der Nachbarn sorgt zusätzlich für Spannungen. «Wir zahlen jetzt auch noch für ihre Versorgung», berichtet ein frustrierter Nachbar. (Symbolbild)
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Ein angebliches Touristenpaar mietete eine Ferienwohnung in Padua und weigerte sich nach den vereinbarten vier Tagen, die Wohnung zu verlassen. (Symbolbild)

IMAGO/Zoonar

Darum gehts

  • In Padua weigert sich eine Familie, eine gemietete Ferienwohnung zu verlassen.

  • Nach Ablauf der Mietzeit zogen weitere Familienmitglieder ein, bis zu zehn Personen leben nun dort.

  • Die Besetzer nutzen illegal Strom und Wasser der Nachbarn und drohen dem Eigentümer.

  • Die Polizei kann ohne gerichtlichen Räumungsbefehl nicht eingreifen.

Im italienischen Padua hat eine Familie eine Ferienwohnung nach Ablauf ihrer Mietzeit besetzt und weigert sich seither, diese zu verlassen. Der Eigentümer, L.S., beschreibt die Situation als «Albtraum» und schildert, wie die Besetzer nicht nur Drohungen ausgesprochen, sondern auch Nachbarn und ihn selbst verspottet hätten. «Sie lachen uns jeden Tag aus», berichten weitere Anwohner gegenüber dem «Corriere della Sera».

Die Wohnung, ursprünglich für Touristen renoviert und über eine Plattform für Kurzzeitvermietungen angeboten, wurde Mitte Oktober von einem Paar aus Trient im Trentino gemietet. Nach vier Tagen sollte es eigentlich abreisen.

Eskalation nach Ablauf der Mietzeit

«Als die Mietzeit abgelaufen war, weigerten sie sich, zu gehen», erklärt L.S. weiter. Doch es kam noch schlimmer. Schon bald zogen weitere Familienmitglieder ein. «Jetzt sind es bis zu zehn Personen, die die Wohnung nutzen, um zu waschen, zu feiern und dort zu leben.»

Auch Nachbarn berichten von chaotischen Zuständen: «Sie haben Löcher in die Wände gebohrt, um sich an unsere Strom- und Wasserleitungen anzuschliessen.» Der Eigentümer fügt hinzu: «Wir haben die Schlösser aus Angst ausgetauscht, aber sie sind einfach wieder eingebrochen.»

Drohungen und illegale Nutzung

Die Besetzer hätten, so L.S., ihn bedroht und sich auf ihre vermeintlichen Rechte berufen: «Sie sagten, sie hätten entschieden, das Haus zu besetzen, und dass das Gesetz auf ihrer Seite sei.» Zudem hätten sie betont, dass sie der Minderheit der Roma angehörten. Die illegale Nutzung der Strom-, Wasser- und Gasanschlüsse der Nachbarn sorgt zusätzlich für Spannungen. «Wir zahlen jetzt auch noch für ihre Versorgung», berichtet ein frustrierter Nachbar.

Die Polizei war demnach bereits mehrfach vor Ort, konnte die Situation jedoch nicht entschärfen. «Ohne gerichtlichen Räumungsbefehl können wir nichts machen», erklärte die Polizei dem Eigentümer. Trotz einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und ersten Räumungsversuchen brachen die Besetzer erneut in die Wohnung ein und nahmen sie wieder in Besitz.

Nachbarn sind verängstigt

Auch die Nachbarn berichten von einer zunehmenden Eskalation. «Es ist ein ständiges Kommen und Gehen, besonders am Wochenende. Die Feste sind laut, und die Kinder laufen überall herum.»

Hinzu kommt die Angst vor den Besetzern: «Wir trauen uns nur aus der Wohnung zu sprechen, weil wir fürchten, sonst ins Visier genommen zu werden», erklärt ein Bewohner. Gleichzeitig beklagen sie den mangelnden Schutz: «Es fühlt sich an, als ob niemand etwas tun kann.»

Forderungen nach einer Lösung

Die Nachbarn und L.S. hoffen auf ein Eingreifen der Stadtverwaltung, insbesondere der Sozialdienste. «Jeder hat ein Recht auf eine Unterkunft», sagt ein Anwohner, «aber das kann nicht die Lösung sein.» Während die Behörden auf eine gerichtliche Klärung verweisen, bleibt die Lage für den Eigentümer und die Nachbarn weiterhin belastend.

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