Alima Diouf: Sie will für die SVP Politik machen

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ParlamentswahlenAlima Diouf hilft Migrantinnen – und will für die SVP Politik machen

Alima Diouf engagiert sich seit Jahren in Basel für Migrantinnen und Migranten. Jetzt möchte sie für die SVP in die Politik.

Alima Diouf engagiert sich für Migrantinnen und Migranten in der Stadt Basel.
Wie die NZZ berichtet, kandidiert die gebürtige Senegalesin im Herbst für das baselstädtische Kantonsparlament. Hier im Bild der Grosse Rat von Basel-Stadt.
Der Basler Hotspot Dreirosenanlage. Hier kommt es immer wieder zu Gewaltdelikten und Drogendeals.
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Alima Diouf engagiert sich für Migrantinnen und Migranten in der Stadt Basel.

migrantenhelfen.ch

Darum gehts

  • Alima Diouf hat in Basel den Verein Migranten helfen Migranten gegründet.

  • Sie engagiert sich für Migrantinnen und Migranten und hilft ihnen bei der Integration.

  • Im Herbst kandidiert sie für das baselstädtische Kantonsparlament – als Vertreterin der SVP.

«Ich will, dass die Leute verstehen, wie die Realität von uns Migrantinnen und Migranten aussieht: Immer mehr kommen unwissend ins Land. Und viele, die schon da sind, haben keine Chance, vorwärtszukommen.» Das sagt die gebürtige Senegalesin Alima Diouf in einem Interview in der NZZ.

Engagement für Migranten

Diouf engagiert sich seit Jahren für Migrantinnen und Migranten. Wie die NZZ weiter berichtet, kandidiert sie im Herbst für das baselstädtische Kantonsparlament. Und zwar auf der Liste der SVP, die für eine restriktive Migrationspolitik steht.

Alima Diouf ist 1994 im Alter von 21 Jahren als Ehefrau eines Schweizers nach Basel gekommen. Obwohl die Ehe nicht hielt, blieb sie in der Stadt und lernte Deutsch. Sie arbeitet in einem Spital und einem Altersheim. Diouf integriert sich, macht zwei Lehren, darunter eine zur Fachfrau für Finanz- und Rechnungswesen. 2014 gründet Alima Diouf den Verein Migranten helfen Migranten (MhM). Dort bringt sie ihrer Klientel gängige Umgangsformen in der Schweiz bei, etwa, dass man in der Schweiz Frauen nicht anmacht, auch wenn sie viel Haut zeigen.

Hotspot Dreirosenanlage

Laut der NZZ würden all diese Faktoren eigentlich perfekt zu einer Karriere bei der SP passen. Doch von den Sozialdemokraten hält Alima Diouf nicht viel. Anstatt sich ernsthaft um die Anliegen der Migranten zu kümmern, werde Geld an selbst ernannte Experten verteilt, die meist der SP nahestünden, sagt sie. Sie meint, dass die Probleme verdrängt, die Situation beschönigt und Migranten zudem gegeneinander ausgespielt würden.

Wenige Hundert Meter neben den Büros von Migranten helfen Migranten liegt der Kleinbasler Hotspot Dreirosenanlage. Dieser ist bekannt für offenen Drogenhandel und andere Delikte wie etwa Überfälle. Die Missstände wurden lange Zeit verharmlost, bis ein Sitzungsprotokoll veröffentlicht wurde, in dem Vertreter von Schulen, sozialen Einrichtungen, der Polizei und anderen Beteiligten offen über die Situation sprachen. Aus Angst mieden Kinder und Frauen den Bereich, obwohl dort Schulen und Freizeiteinrichtungen vorhanden sind. Es kam oft vor, dass die Polizei mehrmals täglich eingreifen musste.

«Polizisten helfen uns mehr als radikale Linke.»

Alima Diouf, Gründerin Migranten helfen Migranten

Oft müssen die Migrantinnen und Migranten als Sündenböcke für Polizistinnen und Anwohner herhalten. Fast täglich sei Diouf mit Klagen über rassistische Ausfälle von Polizisten konfrontiert. Anstatt jedoch Racial Profiling zu beanstanden, initiiert Diouf Treffen zwischen Migranten und Polizisten, um ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern. Dort könne man sich austauschen und die jeweiligen Parteien von ihren Problemen erzählen. Vor einigen Jahren sagte Alima Diouf gegenüber der «Basler Zeitung»: «Polizisten helfen uns mehr als radikale Linke.»

Vorliebe für Multikulti-Romantik

Diouf sieht die «Angst, die Wahrheit auszusprechen», als eines der grössten Probleme in der Schweiz an. Sie glaubt, dass die Stadt Basel mit ihrer «Vorliebe für Multikulti-Romantik» nicht nur sich selbst, sondern auch den Neuankömmlingen etwas vormache.

So erscheine die Sozialhilfe auf den ersten Blick wie ein Symbol des Wohlstands, ein Versprechen. In Wirklichkeit jedoch wollten die meisten Menschen arbeiten. Das Nichtstun mache sie krank und die Sozialhilfe nehme ihnen ihre Würde.

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