SchweizAn diesen Orten ist das Grundwasser mit Ewigkeits-Chemikalien belastet
Der Bund führte eine Untersuchung des Grundwassers auf schädliche PFAS durch, verschwieg jedoch die genauen Messergebnisse. Gewisse Orte sind besonders stark belastet.
Darum gehts
PFAS sind krebserregende Chemikalien.
Sie wurden in der Schweiz im Grundwasser nachgewiesen.
Am schlimmsten betroffen davon ist Chiasso.
Schockierendes Ergebnis: Aus jedem zweiten Wasserhahn in der Schweiz fliesst Wasser, welches die krebserregende Chemikalie PFAS enthält. Dies ist das Ergebnis der Auswertung von über 1500 Trinkwasserproben, wie «Saldo» und «K-Tipp» schreiben. PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und stammt aus verschiedenen Quellen, darunter Teflonpfannen, Lebensmittelverpackungen, Imprägniermitteln, Feuerlöschschäumen und Skiwachs.
Zwei neue Untersuchungen bestätigen die Ergebnisse von «Saldo» und «K-Tipp». Einerseits führte der Verband der Kantonschemiker der Schweiz eine Untersuchung von 564 Trinkwasserproben aus sämtlichen Kantonen auf 20 verschiedene PFAS durch. In 256 dieser Proben, was einem Anteil von 45 Prozent entspricht, wurden diese Chemikalien nachgewiesen. Es ist jedoch zu beachten, dass die genauen Angaben zu den Standorten und Mengen von den Kantonschemikern nicht veröffentlicht wurden.
Chiasso am schwersten betroffen
Die problematischen Stoffe wurden nicht nur im Trinkwasser, sondern auch im Grundwasser nachgewiesen. Dies wird durch mehr als 22’000 Messdaten belegt, die «Saldo» Ende Oktober auf der Grundlage des Öffentlichkeitsgesetzes vom Bundesamt für Umwelt erhalten hat. Ergebnis: PFAS wurden in jeder zweiten Grundwasserprobe gefunden. In der Schweiz liegt der Grenzwert bei je 0,3 Mikrogramm für die beiden PFAS-Arten PFOS und PFHxS sowie 0,5 Mikrogramm für PFOA. Für die übrigen 17 PFAS-Stoffe, die in der EU berücksichtigt werden, hat die Schweiz keine Grenzwerte.
Was ist PFAS?
Am meisten belastet ist das Grundwasser in Chiasso im Kanton Tessin. Das Resultat von 1,044 Mikrogramm pro Liter überschritt auch den Schweizer Grenzwert – allein wegen des PFOS-Anteils von 0,438 Mikrogramm pro Liter. In der Deutschschweiz sind die PFAS-Belastungen besonders hoch in den Gebieten Stein AG und in der Nähe des Mettmenhaslisees in Niederhasli ZH. In Niederhasli wurden in den Analysen mehrere verschiedene Arten von PFAS nachgewiesen.
Grossstädte übertreffen Grenzwert nicht
Das Labor stellte erhöhte PFAS-Werte auch in einigen Grossstädten fest, die jedoch weder die schweizerischen noch die EU-Grenzwerte überschritten. Der höchste gemessene Wert lag bei 0,0171 Mikrogramm pro Liter in Basel. In Zürich fiel insbesondere die Konzentration von PFOA auf, die 0,0145 Mikrogramm pro Liter im Grundwasser erreichte.
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