Phuket: Schweizer F. soll aus Thailand ausgeschafft werden

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PhuketNach Kick-Attacke: Schweizer soll aus Thailand ausgeschafft werden

Der in Thailand lebende Aargauer F.* soll eine Ärztin getreten haben, was Demonstrationen vor seinem Haus auslöste. Jetzt soll ihm gemäss der Polizei das Visum entzogen werden.

Er soll einer Thailänderin in den Rücken geschlagen haben. «Seit dem Vorfall gehe ich durch die Hölle», sagt der Aargauer zu 20 Minuten.
Zum Vorfall sei es gekommen, weil die zwei Frauen auf einer Treppe, die zu seinem Grundstück führe, gesessen hätten. Der Auslandschweizer hat die Szenerie auf Video aufgezeichnet.
Rund 300 Menschen versammelten sich am Sonntagmorgen, um vor dem Haus des Schweizers zu protestieren.
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Er soll einer Thailänderin in den Rücken geschlagen haben. «Seit dem Vorfall gehe ich durch die Hölle», sagt der Aargauer zu 20 Minuten.

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Darum gehts

  • Vor dem Grundstück des Schweizers, der auf Phuket eine Frau getreten haben soll, kam es am Sonntag zu Protesten.

  • Der Auslandschweizer F. sei in Thailand nicht mehr erwünscht, fordern mehrere Hundert Demonstranten.

  • Nun soll der Polizeikommandant der Insel die Annullierung seiner Aufenthaltsbewilligung beantragt haben.

Einem Schweizer wird vorgeworfen, auf Phuket eine Frau in den Rücken geschlagen zu haben. Dies, weil die junge Ärztin offenbar auf einer Treppe zwischen Strand und Garten des Schweizers gesessen sei. Dies stritt er im Interview mit 20 Minuten jedoch ab. Seit dem Vorfall letzte Woche gehe er durch die Hölle. Am Sonntag haben Hunderte Bewohnerinnen und Bewohner der Insel vor seinem Haus protestiert.

Wie das thailändische News-Portal «Phuketandamannews» berichtet, soll dem 45-jährigen Schweizer nun die Aufenthaltsgenehmigung entzogen werden. Dies sei vom zuständigen Polizeikommandanten in Auftrag gegeben worden. Auch die Online-Plattform Phuket Info Center will entsprechende Informationen haben, wonach das aktuell noch gültige Visum von F. nun annulliert werden soll.

«Thais sind bei Visums-Entzug nicht zimperlich»

Auf die Berichterstattung rund um den Fall haben sich viele Auslandschweizer gemeldet. So auch G.*, der 15 Jahre lang in Thailand gelebt hat. Er glaubt auch, dass F. ausgewiesen wird: «Die Thais sind bei einem Visums-Entzug nicht zimperlich, das geht ziemlich einfach und passiert oft.» Aus gut unterrichteter Quelle wisse er, dass das Visum von F. nur noch wenige Wochen gültig sei. «Es liegt auf der Hand, dass, wenn es nicht entzogen, sicher auch nicht verlängert wird.»

Laut G. ist die Stimmung gegenüber Ausländern auf Phuket schon länger schwierig, der Vorfall hat das Fass jetzt zum Überlaufen gebracht: «Ausländer und in den letzten Jahren vor allem Russen betreiben viele illegale Geschäfte, worunter die Einheimischen leiden. Die Situation ist schwierig.»

10’000 Franken Miete pro Monat – mit Elefantenpark finanziert?

So soll auch F. bereits vor der Kick-Attacke aufgefallen sein, da er einen Schutzpark für Elefanten errichtet hat. «Wie man mit einer Elefantenfarm aber so viel Geld verdient, damit man 10’000 Franken pro Monat für eine Villa mit Pool ausgeben kann und teure Autos fährt, kann in meinem Umfeld niemand nachvollziehen», so G. Gegenüber «Swissinfo» gab F. bereits 2021 an, nach seinem Umzug nach Thailand zwei Jahre lang von seinem Ersparten gelebt und all sein Geld in den Elefantenpark gesteckt zu haben. Den wenigen Gewinn, den sein Elefantenpark erwirtschafte, investiere er jeweils «sofort in die Rettung weiterer Tiere».

Laut einem Bericht des Portals «Der Farang» wurde die Verwaltung des Villenkomplexes mittlerweile damit beauftragt, die Treppenstufen, die auf öffentlichem Grund erbaut wurden, abzureissen.

F. selbst hatte sich am Samstag gegenüber 20 Minuten noch bereitwillig geäussert und das Video, mit dem er beweisen will, dass er die Ärztin nicht attackiert hat, kommentiert. Am Montag mit den neuen Vorwürfen konfrontiert, sagte er, dass er sich nun einen Anwalt genommen hat.

*Namen der Redaktion bekannt

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