Portugal: Bikini und Badehose abseits vom Strand verboten

Am Strand ist Badebekleidung erlaubt, im Restaurant oder an der Promenade solltest du künfitg aber etwas überziehen.

Am Strand ist Badebekleidung erlaubt, im Restaurant oder an der Promenade solltest du künfitg aber etwas überziehen.

IMAGO/ZUMA Wire
Aktualisiert

AlbufeiraHotspot in Portugal plant Bikiniverbot – es wird richtig teuer

Der portugiesische Ferienort Albufeira will Touristinnen und Touristen in die Schranken weisen. Wer leicht bekleidet durch die Stadt läuft, muss mit hohen Bussen rechnen.

Touristinnen und Touristen, die sich nach einem Tag am Strand noch im Bikini oder in Badehosen durch Albufeira, Portugal bewegen, könnten bald tief in die Tasche greifen müssen. Die portugiesische Stadt plant ein Verbot von «partieller Nacktheit» an öffentlichen Orten – und setzt dabei auf saftige Strafen.

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Verhaltenskodex gegen Touristen-Exzesse

Albufeira, einer der beliebtesten Ferienorte an der Algarve, will sich ein neues Image verpassen. Der Stadtrat hat bereits einen Verhaltenskodex verabschiedet, der nun 30 Tage lang öffentlich diskutiert wird. Ziel sei es, «exzessives Verhalten» einzudämmen, insbesondere in der belebten Innenstadt und an Orten mit vielen Familien, berichtet die portugiesische Zeitung «Correio da Manhã».

Nach dem Besuch am Praia dos Paradinha in Albufeira solltest du dir künftig etwas überziehen – sonst droht eine Busse.

Nach dem Besuch am Praia dos Paradinha in Albufeira solltest du dir künftig etwas überziehen – sonst droht eine Busse.

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Konkret soll es verboten werden, in Badebekleidung wie Bikinis, Badehosen oder in Unterwäsche durch die Stadt zu laufen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Busse bis zu 1500 Euro (etwa 1400 Franken) rechnen. Auf dem Warnschild der Stadt droht sogar ein Jahr Gefängnis. Strände, Hotelpools und angrenzende Parkplätze sind von der Regelung ausgenommen.

Freie Oberkörper auf den Strassen oder in Restaurants sind in Albufeira, Portugal, verboten. Schilder weisen Touristinnen und Touristen auf die Regeln hin.

Freie Oberkörper auf den Strassen oder in Restaurants sind in Albufeira, Portugal, verboten. Schilder weisen Touristinnen und Touristen auf die Regeln hin.

cm-albufeira.pt

Britische Party-Touristen als Hauptziel?

Albufeira ist bekannt für seine Partykultur – speziell die berüchtigte «The Strip»-Meile mit ihren Bars und Clubs zieht viele feierfreudige Gäste an. Die meisten von ihnen kommen aus Grossbritannien. 2023 waren es satte 4,4 Millionen. Mit 1,13 Millionen Besuchern schaffen es unsere Nachbarn aus Deutschland auf den zweiten Platz.

Bürgermeister José Carlos Martins Rolo hatte bereits im April 2024 angekündigt, dass Albufeira sich von seinem Ruf als Massentourismus-Hotspot distanzieren und nachhaltiger werden wolle. Ziel sei es, «die Abhängigkeit vom britischen Markt zu verringern» und auch ausserhalb der Hochsaison attraktiver zu werden.

Freie Oberkörper wie hier auf der Partymeile «The Strip» in Albufeira, sollen bald der Vergangenheit angehören.

Freie Oberkörper wie hier auf der Partymeile «The Strip» in Albufeira, sollen bald der Vergangenheit angehören.

IMAGO/Depositphotos

Bikini-Bans in Europa

Ob die neuen Regeln in Albufeira tatsächlich eingeführt werden, hängt von der öffentlichen Konsultation ab. Die erste Destination, die hart durchgreift, wäre der Ort aber nicht. In Barcelona und Palma de Mallorca sind Bikinis und Badehosen in Geschäften oder Restaurants schon länger verboten – bei Zuwiderhandlung drohen bis zu 300 Euro (280 Franken) Strafe. In Kroatien müssen Touristinnen und Touristen, die nur im Badeoutfit durch Split oder Dubrovnik schlendern, bis zu 150 Euro (140 Franken) Busse zahlen. Die italienische Stadt Sorrento setzt 2022 mit 500 Euro (470 Franken) Bussgeld für Bikini-Spaziergänge noch einen drauf.

Wie verhältst du dich in den Ferien abseits vom Strand? Ziehst du dir etwas über oder lebst du dein Leben in Bikini oder Badehose?

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