PreisniveauFleisch, Kleidung, Alkohol – so viel sparen Einkaufstouristen wirklich
Bundesrätin Karin Keller-Sutter will den Einkaufstourismus mit einer tieferen Wertfreigrenze bremsen. Drei Grafiken zeigen aber: So oder so bleibt die Schweiz eine Hochpreisinsel.
Die Schweiz ist eine Hochpreisinsel – daran ändern auch die höhere Inflation in unseren Nachbarländern und die geplante Senkung der Wertfreigrenze nichts. Besonders die Preisunterschiede bei Importprodukten sind Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz ein Dorn im Auge: «Als Beispiel: Bei Turnschuhen, produziert in einem Billigstlohnland, zahlt man in der Schweiz für das exakt gleiche Produkt mehr, nur weil es ein paar Kilometer weiter über die Grenze transportiert wird.»
Wie gross die Preisunterschiede effektiv sind, zeigt ein Blick in die Statistik. Das statistische Amt der EU vergleicht regelmässig, wie viele Waren man sich mit dem gleichen Geld in einem jeweiligen Land kaufen kann. Der Vergleich der Preisniveaus zwischen der Schweiz und Deutschland zeigt, dass die Unterschiede seit 2020 zwar etwas kleiner geworden sind. Nach wie vor bezahlt man in der Schweiz rund 50 Prozent mehr. Bei einzelnen Produkten, etwa Fleisch, ist das Preisniveau hierzulande gar 90 Prozent höher.
Bei Kleidern und Schuhen lohnt sich der Gang über die Grenze mehr als auch schon. Anders gesagt: Fürs gleiche Geld kriegt man in Deutschland drei statt nur zwei Hemden.
Relativ konstant sind die Preisunterschiede bei Tabakwaren und bei alkoholischen Getränken.
Viele Leserinnen und Leser wollen sich denn auch nicht vom Einkaufen im Ausland abhalten lassen, wenn die Wertfreigrenze sinkt. «Dann fahre ich an einem Tag eben zweimal», lautet etwa ein Kommentar. Bei der Gesamtrechnung sind aber auch die Fahrtkosten, der Zeitverlust sowie allfällige Zollgebühren oder Steuerabgaben bei Grosseinkäufen einzurechnen.