So überwindest du deine Angst vor Veränderung

Neue Stadt, neuer Job oder neue Beziehung: Hast du Angst vor Veränderungen, gibt es ein paar Tricks, die dir helfen können.

Neue Stadt, neuer Job oder neue Beziehung: Hast du Angst vor Veränderungen, gibt es ein paar Tricks, die dir helfen können.

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PsychologieAngst vor Veränderung? Diese 4 Tipps machen dir Mut

Fällt es dir schwer, mit Umstellungen umzugehen, oder du fürchtest dich gar davor? Es gibt einige Dinge, die du tun kannst – und manchmal hilft es sogar, das Schlimmste zu denken.

Es gibt Menschen, die stürzen sich, ohne mit der Wimper zu zucken und mit Anlauf, in grosse Abenteuer, starten eine neue Karriere, verlassen die Beziehung oder ziehen in ein anderes Land. Und dann gibt es die anderen, die nichts lieber haben als Routine und Gewohnheiten und denen schon beim Gedanken an Veränderungen ganz flau im Magen wird. Die Komfortzone verlassen? Bloss nicht!

Loslassen will gelernt sein

Kommt dir das bekannt vor? Damit bist du nicht allein. Denn Angst vor Veränderungen bedeutet oft auch, dass man Angst vor dem Loslassen von Bekanntem und Vertrautem hat: «Anklammern ist unsere Natur», sagt Katharina Ley, Psychoanalytikerin und Soziologin, gegenüber Stern.de. «Loslassen müssen wir dagegen erst lernen.»

Machen dir Veränderungen Angst?

Auch das Gehirn liebt Routine, weil es dafür viel weniger Energie aufbringen muss als für neue Reize und Impulse. Ausserdem spielen sowohl die Bindungen in der Kindheit als auch bereits gemachte Erfahrungen eine Rolle: «Man kämpft womöglich mit Ängsten aus der Kinderzeit, die im Hier und Jetzt gar nichts verloren haben», sagt Karl Heinz Brisch, Psychiater und Bindungsforscher, gegenüber Stern.de.

Es kann helfen, mit kleinen Veränderungen zu starten, denn Überfordern ist wenig sinnvoll: «Loslassen geht nicht ad hoc», sagt Katharina Ley. «Man kann nicht einfach die Hand öffnen und schon ist das Leben anders und besser.»

Folgende Tipps können dir helfen, die Angst vor Veränderungen abzulegen:

1. Klein anfangen

«Was auch immer es ist, nimm dir vor, eine kleine Veränderung zu machen, damit du dich auf grössere Veränderungen im Leben vorbereiten kannst», schreibt die Psychologin Tamarin Oblowitz im Online-Magazin «Poosh». Du musst also nicht sofort dein ganzes Leben umkrempeln, sondern kannst klein anfangen: Vielleicht wagst du es, den Töpferkurs zu besuchen, du testest ein neues Restaurant (vielleicht sogar allein?) oder du wählst ein Outfit, das du bisher nicht getragen hast, weil du dich nicht getraut hast.

Ein neues Hobby – zum Beispiel ein Töpferkurs – kann dir helfen, dich an Veränderungen zu gewöhnen.

Ein neues Hobby – zum Beispiel ein Töpferkurs – kann dir helfen, dich an Veränderungen zu gewöhnen.

Pexels/Галина Ласаева

2. Mut aufbauen

Die Psychologin Oblowitz gibt ausserdem folgenden Rat: «Einer meiner Lieblingssätze, den ich meinen Kunden sage, wenn sie in einer Beziehung, einem Job oder einer Gewohnheit feststecken, die sie nicht mögen und Angst vor Veränderungen haben, ist folgender: Alles, was ich nicht verändere, wähle ich und lasse es zu.» Vielleicht hilft es dir auch, dir bewusst zu machen, dass du oft nicht hilflos bist, sondern dein Leben in die Hand nehmen kannst – und das kann mutig machen, denn: «Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass wir immer die Macht haben, uns zu verändern.»

3. Das Schlimmste denken

Manchmal kann es helfen, sich zu fragen: Wovor habe ich genau Angst? Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte? Oft merkt man, dass dieses Szenario relativ unwahrscheinlich oder vielleicht gar nicht so schlimm ist. Im Umkehrschluss kannst du dich auch fragen: Was ist das Beste, das passieren könnte? Vielleicht hilft dir ein Tagebuch: «Schreibe auf, was bei dir auftaucht, wenn du an grosse Veränderungen im Leben denkst», empfiehlt Oblowitz.

Manchmal kann es helfen, sich das schlimmste Szenario auszumalen oder in einem Tagebuch aufzuschreiben.

Manchmal kann es helfen, sich das schlimmste Szenario auszumalen oder in einem Tagebuch aufzuschreiben.

Pexels/Pixabay

4. Nach Hilfe fragen

Du musst nicht alles allein schaffen. Frage eine Freundin, den Bruder oder eine Kollegin, ob sie dir helfen, falls du deinen Job kündigst und einen neuen suchst; ob sie beim ersten Mal mit dir in die Boulderhalle kommen; ob du eine Weile Unterschlupf finden kannst, wenn du dich aus deiner unbefriedigenden Beziehung verabschiedest. Falle es dir besonders schwer, Veränderungen anzugehen, lohne es sich, Hilfe in einer Psychotherapie oder von einem Coach zu holen, empfiehlt der Psychiater Brisch.

Welche ist die grösste Veränderung, die du in deinem Leben erlebt hast? Erzähle uns davon in den Kommentaren.

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