Kriegsziele des Kreml: Putin-General will in abtrünnige Moldau-Republik einmarschieren

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Kriegsziele des KremlPutin-General will in abtrünnige Moldau-Republik einmarschieren

Russland hat mit dem grossangelegten Angriff auf die Ostukraine die sogenannte zweite Phase des Krieges eingeläutet. Ein russischer Generalmajor nennt nun Transnistrien als mögliches weiteres Eroberungsziel.

Putin-General Rustam Minnekajew schlägt die Moldau-Republik Transnistrien als neues Kriegsziel vor.
Das dortige De-facto-Regime wird von Russland unterstützt und offiziell von keinem Land der Welt als souveräner Staat anerkannt.
Mit der Einnahme von Transnistrien würde Russland Hunderte Kilometer weiter nach Westen vordringen.
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Putin-General Rustam Minnekajew schlägt die Moldau-Republik Transnistrien als neues Kriegsziel vor.

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Darum gehts

Noch nie seit Kriegsbeginn hat Russland die Ziele seines Angriffskrieges so deutlich gemacht wie jetzt. Ein hochrangiger Militär hat offiziell verkündet, dass der Donbass nicht das einzige Gebiet ist, das Wladimir Putin «befreien» will. «Seit dem Beginn von Phase zwei der Spezialoperation vor zwei Tagen, war es eine der Aufgaben der russischen Armee, die Kontrolle über den Donbass und den Süden der Ukraine zu erlangen. Damit wird eine Landbrücke zur Halbinsel Krim hergestellt», wird Generalmajor Rustam Minnekajew, der Befehlshaber des zentralen Militärdistrikts, durch die staatliche Nachrichtenagentur Tass zitiert.

Die Landbrücke zur Krim wäre eigentlich spätestens mit der Eroberung Mariupols – Putin verkündete die Übernahme der Stadt bereits – hergestellt, doch das reicht dem Kreml-Chef offenbar nicht. Minnekajew deutet bei seinem Auftritt vor Vertretern der Rüstungsindustrie auch an, dass sich Russland die gesamte Schwarzmeerküste der Ukraine einverleiben wolle. Auch der Weg nach Moldau stünde dann offen, wo Russland die separatistische Region Transnistrien unterstützt. Die Regierung in Moldau beäugt Putins Vorgehen in der Ukraine daher mit besonders grossem Argwohn. Mit der Einnahme von Transnistrien würde Russland Hunderte Kilometer weiter nach Westen vordringen.

Transnistrien steht de facto unter der Kontrolle Moskaus

Transnistrien gehört völkerrechtlich zur Republik Moldau. Das dortige De-facto-Regime wird von Russland unterstützt und offiziell von keinem Land der Welt als souveräner Staat anerkannt. Neben den moskautreuen Paramilitärs sind in Transnistrien bis zu 1500 russische Soldaten stationiert.  

Die neuen Aussagen des russischen Kommandeurs schlagen in der Republik Moldau hohe Wellen. Die Regierung in Chisinau hat den russischen Botschafter einbestellt. Man wolle seine «tiefe Besorgnis» über die Äusserungen von Rustam Minnekajew zum Ausdruck zu bringen, teilte das Aussenministerium auf seiner Website mit.

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Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)

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(Heute.at/DPA/job)

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