«Komplett unbrauchbar»:  Einkaufstouristen warnen vor Bundes-App

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Quickzoll«Komplett unbrauchbar»:  Einkaufstouristen warnen vor Bundes-App

Die Quickzoll-App des BAZG sollte es Konsumenten eigentlich erlauben, ihre Ware selbstständig zu verzollen. Nutzer berichten aber von unvermeidbaren Mehrkosten und fehlenden Features.

Die Quickzoll-App des Bundes soll Einkaufstouristen eigentlich eine rasche Verzollung ihrer Ware bieten.
Doch in den App Stores kommt die App gar nicht gut weg.
Nutzer bemängeln etwa, dass auch für Lebensmittel eine Mehrwertsteuer von 8,1 Prozent gilt. Dadurch wird die Verzollung am Schalter günstiger als in der App.
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Die Quickzoll-App des Bundes soll Einkaufstouristen eigentlich eine rasche Verzollung ihrer Ware bieten.

BAZG

Darum gehts

  • Die Quickzoll-App soll Einkaufstouristen erlauben, ihre Waren selbst zu verzollen.

  • Doch fehlende Features und Mehrkosten sorgen für schlechte Bewertungen.

  • Bei einer Absenkung der Zollfreigrenze würde der administrative Aufwand wohl noch einiges grösser werden.

Der Bundesrat will den Einkaufstourismus mit einer Absenkung der Limite für zollfreie Einkäufe bremsen. Konkret soll bei im Ausland getätigten Einkäufen schon ab 150 Franken statt bis anhin 300 Franken die Mehrwertsteuer fällig werden.

Bei einer Annahme würde wohl auch der administrative Aufwand an der Grenze deutlich ansteigen. Hier wollen die Befürworter des Vorschlags auf die Quickzoll-App setzen. In der vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG entwickelten App können Konsumentinnen und Konsumenten seit 2018 ihre Einkäufe selbst verzollen – zumindest theoretisch.

Bund bedient sich bei den Mehrwertsteuern

Denn die meisten Bewertungen lassen kein gutes Haar an der App. Hauptkritikpunkt ist der Mehrwertsteuersatz von 8,1 Prozent, der auf alle Produkte angewendet wird, auch wenn für diese eigentlich ein tieferer Steuersatz gilt.

Hast du Quickzoll schon einmal genutzt?

«Wieso wurde der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 2,6 Prozent aus der App entfernt? Er war ja mal drin. Eine Frechheit», schreibt etwa ein Nutzer im Google Play Store. Denn auch wer nur Lebensmittel kauft, für die eigentlich eine Mehrwertsteuer von 2,6 Prozent fällig ist, zahlt für die Produkte 8,1 Prozent Steuern.

Auf den rechtlichen Aspekt angesprochen, verweist das BAZG gegenüber dem «Badener Tagblatt» darauf, dass die Nutzung freiwillig sei. Doch nicht nur die durch die einheitliche Mehrwertsteuer verursachten Extrakosten erzürnen Nutzer.

«Dümmste App, die ich je gesehen habe»

«Hat mein Smartphone zerstört. App zum ersten Mal gestartet, das Smartphone stürzt ab und steckt seither in einer Start-Endlosschleife», berichtet ein Nutzer. Diverse andere beklagen, dass die Zahlung mit Twint «unglaublich kompliziert» sei. «Etwa die dümmste App, die ich bis jetzt gesehen habe. Sie ist nicht mal einen Stern wert, aber weniger geht nicht», begründet ein Nutzer seine vernichtende Rezension.

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