Überfall auf Zürcher Luxus-JuwelierRammbock-Räuber müssen für acht und zwei Jahre ins Gefängnis
Das Bezirksgericht Zürich hat zwei mutmassliche Mitglieder der berüchtigten Pink-Panther-Bande wegen Raubs, versuchten Raubs und Gehilfenschaft verurteilt.
Darum gehts
Zwei mutmassliche Mitglieder der berüchtigten Pink-Panther-Bande werden beschuldigt, am versuchten Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft an der Bahnhofstrasse beteiligt gewesen zu sein. Das Bezirksgericht Zürich hat die beiden 43 und 50 Jahre alten Serben nun wegen Raubs, versuchten Raubs und Gehilfenschaft verurteilt. Im schriftlich zugestellten Urteil wird der Jüngere zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Sein Komplize, welcher am Überfall nicht direkt beteiligt war, aber an den Vorbereitungen, erhält eine Strafe von zwei Jahren. Zudem werden sie für zwölf und fünf Jahre des Landes verwiesen.
An einem Samstag im Mai 2016 kurz vor elf Uhr donnerte ein VW Touareg ins Schaufenster der Bijouterie Graff Diamonds an der Zürcher Bahnhofstrasse unweit des Paradeplatzes. Durch den Aufprall wurde die Fensterfront eingedrückt und eine 370 Kilogramm schwere Vitrine durch den Raum katapultiert. Da der Zugang ins Innere des Geschäfts durch die Trümmerteile völlig blockiert war, brachen die vier Räuber ihr Vorhaben ohne Beute ab. Zwei Männer flohen mit einem Roller, die beiden anderen zu Fuss – sie hatten den zweiten Roller nicht starten können. Der Schaden an der Bijouterie war enorm und betrug knapp 300’000 Franken.
«Eiskalt und skrupellos»
Der Staatsanwalt klagte die beiden Serben des Raubs, Raubversuchs und weiterer Delikte an. Im Weiteren werden sie beschuldigt, ähnliche Überfälle in Deutschland 2017 und in Lugano 2018 begangen zu haben. Er verlangte für den Jüngeren eine Freiheitsstrafe von elf Jahren, für den Älteren eine siebenjährige Freiheitsstrafe. Für den Staatsanwalt ist der Raubüberfall auf die Bijouterie Graff Diamonds an der Bahnhofstrasse «eiskalt und skrupellos» durchgeführt worden. «Wäre der Geschäftsführer wie immer an seinem Arbeitstisch gesessen, hätte ihn die 370 Kilogramm schwere Vitrine erschlagen.»
Am Prozess zeigten sich die beiden Beschuldigten wortkarg. Der 50-Jährige, welcher mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern in Zürich-Oerlikon wohnt und in Belgrad in bester Lage eine Wohnung hat, bestritt die Taten und machte keine Aussagen. Sein 43-jähriger Komplize gestand den Raubüberfall in Deutschland und die geplante Tat in Lugano. Beim Überfall in Zürich 2016 will er nicht dabei gewesen sein. Er gab aber zu, das Rammbock-Auto gekauft zu haben.