Heikle LageRechtsextreme Serben randalieren an Grenzübergang zum Kosovo
Die Demonstranten versammelten sich auf der serbischen Seite des Grenzübergangs Jarinje. Polizisten verhinderten, dass sie den kosovarischen Kontrollpunkt stürmten.
Grenzübergang Jarinje nach Kosovo: Serbische Rechtsextremisten liefern sich ein Handgemenge mit der Polizei.
Video: TelegramDarum gehts
Rechtsextreme serbische Demonstranten demonstrierten am serbisch-kosovarischen Grenzübergang Jarinje.
Von der serbischen Seite aus wollten sie den Kontrollpunkt stürmen.
Als sie Polizisten zurückhalten wollten, gab es ein Handgemenge.
Einige der Demonstranten unterstützen den russischen Einmarsch in die Ukraine.
Die Lage an der serbischen Grenze zum Nord-Kosovo ist explosiv.
Am Sonntag versammelte sich laut Radio Free Europe eine Gruppe serbischer Rechtsextremer am Grenzübergang Jarinje. Sie sei kurz vor dem Kontrollpunkt nach Kosovo auf der serbischen Seite von Polizisten aufgehalten worden. Dabei sei es zu einem Handgemenge gekommen.
Laut «Sarajevo Times» stammten die Demonstranten aus Zentralserbien, Montenegro und der Republika Srpska. Sie hätten sich ungefähr 300 Meter vom Grenzübergang entfernt versammelt. Sie hätten eine Absperrung durchbrochen und wollten in Richtung Grenze rennen.
Explosive Lage
Einige der Demonstranten sollen zur rechtsextremen Organisation «Volkspatrouille» gehören. Deren Anhänger unterstützten den russischen Einmarsch in die Ukraine. Dies sagte Predrag Petrović vom Belgrader Zentrum für Sicherheitspolitik gegenüber Radio Free Europe. Der Protest dauerte etwa zwei Stunden, danach zerstreute sich die Menge.
Die Situation in der Region ist explosiv. Am 10. Dezember hatten Serben im Kosovo Strassen blockiert. Und das serbische Militär hat bei der Nato-geführten Friedenstruppe KFOR die Erlaubnis beantragt, mit 1000 Mann in den Kosovo einrücken zu können. Ein entsprechendes Schreiben überreichte eine serbische Armeedelegation am Freitag. US-Diplomaten hatten erklärt, dass die Erteilung einer solchen Erlaubnis ausgeschlossen sei.
Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit des Kosovos nicht an
Der Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien. Nach einer Nato-Intervention gelangte er zunächst unter die Verwaltung der UN-Mission Unmik. 2008 erklärte der Kosovo sich für unabhängig. Die KFOR sorgt bis heute für die militärische Sicherheit des Landes.
Die Führung in Belgrad erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an. Ethnische Serben, die im Siedlungsgebiet im Nord-Kosovo leben, instrumentalisierte sie auch jüngst wieder, um Spannungen anzuheizen.
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