Regisseur Tim Fehlbaum«Mich mit Stars über die Arbeit auszutauschen, war das Grösste»
Der 43-jährige Basler war im Rennen für einen Oscar. 20 Minuten verrät er, warum die Preisverleihung hinter den Kulissen ganz anders war, als er es sich vorgestellt hatte.
Darum gehts
Der Basler Regisseur Tim Fehlbaum war für einen Oscar nominiert, gewann jedoch nicht.
Der Film «Anora» von Sean Baker erhielt den Oscar für das beste Drehbuch. Fehlbaum lobt Bakers Engagement für das Independent-Kino.
Nach der Show gab es ein Buffet mit verschiedenen Essensständen, darunter Sushi und Fish'n'Chips.
Fehlbaum schätzte die Gespräche mit anderen Filmschaffenden wie Sean Baker und Denis Villeneuve.
Tim Fehlbaum, was ging dir durch den Kopf, als der Sieger deiner Kategorie verkündet wurde und statt deines Films «Anora» den Oscar für das beste Drehbuch gewann?
Dass das hochverdient ist. Es gab eine Millisekunde, in der ich dachte: Vielleicht passiert ein Wunder. Aber ich wusste schon davor, dass unsere Chancen mit «September 5» gering waren. Ich finde es toll, wie «Anora»-Regisseur Sean Baker die Fahne hochhält fürs Kino und vor allem fürs Independent-Kino sowie die kollektive Erfahrung, einen Film gemeinsam zu schauen. Völlig zu Recht hat er an diesem Abend noch drei weitere Oscars gewonnen, unter anderem im Schnitt. Das ist historisch: Noch nie hat jemand vier Oscars an einem Abend gewonnen.
Was denkst du über die Oscar-Nominierung von Tim Fehlbaum?
Mit welchen Stars hast du dich unterhalten?
Mehr mit den Stars hinter den Kameras, die ich sehr bewundere, etwa mit Regisseur Sean Baker. Auch mit Jesse Eisenberg, Regisseur und Hauptdarsteller bei «A Real Pain», habe ich geredet. Kurz habe ich mich auch mit «Dune»-Regisseur Denis Villeneuve unterhalten. Mich mit diesen Grössen über unsere Arbeit auszutauschen, war das Grösste für mich.
Was war in deinem Goodiebag drin?
Ich habe noch gar nicht reingeschaut ...
Was gab es zu essen?
Vor der Show gab es nur kleine Snacks, Popcorn zum Beispiel. Vorab haben mir alle geraten: «Nimm etwas zu Essen mit! Es wird ein langer Nachmittag.» Nach der Show sind dann alle ans Buffet gestürmt. Es gab eine Fish'n'Chips-Bar, eine Pizza-Bar – am längsten war die Schlange aber vor der Sushi-Bar.
Fandest du die Show zu lange?
Nein. Vor Ort war es aufregend. Zwischendurch kann man ja einen Block auslassen und kurz weggehen. Aber für das Publikum daheim kann sich die viereinhalb-stündige Show mitten in der Nacht schon ziehen. Oscar-Host Conan O'Brien hat gewitzelt: «Wenn Sie noch immer zuschauen, leiden Sie mittlerweile wohl unter dem Stockholm-Syndrom.» Von den Lachern im Saal schliesse ich, dass er wohl vielen aus dem Herzen gesprochen hat!
Was wird dir von der Preisverleihung am stärksten in Erinnerung bleiben?
Das Warten in der langen Autokolonne, bevor es auf den roten Teppich geht, die Sicherheitskontrollen und vor allem die Begegnungen mit den anderen Filmschaffenden.
Was hat dich am meisten überrascht?
Ich verfolge die Preisverleihung ja schon seit Jahren, darum war es sehr spannend, einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten. Es ist sehr viel aufwendiger, komplexer und beeindruckender, als ich gedacht hätte. Das fand ich spannend. Mein Film «September 5» behandelt ja ein ähnliches Thema: den Blick hinter eine Live-Berichterstattung am TV.
Der Trailer zum Film «September 5» vom Basler Regisseur Tim Fehlbaum.
Constantin FilmBist du noch feiern gegangen?
Mit meiner Gruppe bin ich nach der Show noch an die offizielle Anschlussveranstaltung gegangen, eine richtige Party war das aber nicht. Es gab einfach etwas zu essen und zu trinken. Es war weniger wild und aufregend, als man sich das vorstellt. Danach war alles relativ schnell vorbei. Wir sind dann noch mit dem Team weitergezogen.
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