Feuer in GriechenlandWaldbrände wüten weiter – Schweiz schickt mehrere Armee-Helikopter
Nach den verheerenden Waldbränden auf Rhodos kommt Griechenland nicht zur Ruhe. Immer noch wüten in einigen Regionen Waldbrände. Alle News im Ticker.

Mehrere Feuer wüten derzeit in Griechenland.
Auf Rhodos wurden bisher fast 20'000 Personen evakuiert, sie mussten Häuser und Hotels verlassen.
Auch auf der italienischen Ferieninsel Sizilien ist ein grösserer Wald und Flächenbrand ausgebrochen.
Zusätzlich zur Kontakttelefonnummer 0030 - 210 3681730 stellt die Krisenmanagementeinheit des Aussenministeriums ausländischen Bürgern, die Hilfe benötigen, die Telefonnummern 210-3681259 und 210-3681350 zur Verfügung.
Auf der Ferieninsel Rhodos brennt es seit fünf Tagen. Über 2000 Menschen mussten am Samstag evakuiert werden.
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Schweiz entsendet drei Armee-Helikopter
In Griechenland wüten Brände in mehreren Regionen. Die Schweiz reagiert auf ein Hilfsersuchen der griechischen Behörden und entsendet drei Armee-Helikopter sowie Personal zur Verstärkung der Brandbekämpfung vor Ort. In einer Mitteilung schreibt der Bund: «In mehreren Teilen des Landes lodern derzeit zahlreiche Brände. Besonders betroffen ist die Region um die Stadt Alexandroupolis. Die griechischen Behörden haben um internationale Unterstützung ersucht.» Dieser will die Schweiz nachkommen und hat entschieden, sich den internationalen Bemühungen anzuschliessen.

Auf Alexandroupolis ist die Situation besonders angespannt.
IMAGO/ANE EditionWeiter schreibt der Bund: «Am Samstag, 2. September 2023, werden drei Helikopter des Typs Super Puma und Mitarbeitende der Armee in Richtung Alexandroupolis abheben. Ab Sonntag sollen die ersten Löschoperationen geflogen werden.»
Bereits am Freitagnachmittag hat sich ein Einsatzteam bestehend aus Angehörigen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe und Fachleuten der Armee mit einem Flugzeug der Schweizer Luftwaffe auf den Weg nach Griechenland gemacht. (fos)
Waldbrände in Griechenland unter Kontrolle
Die griechische Feuerwehr hat eigenen Angaben zufolge die Waldbrände im Land unter Kontrolle gebracht. Derzeit breite sich keiner der Brände mehr aus, die Situation verbessere sich, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Einsatzkräfte seien aber aufgrund der Wettervorhersagen weiterhin auf «dem Kriegspfad gegen die Flammen».
Auf der Insel Rhodos waren Feuerwehrleute auch am Freitag im Einsatz, um die seit mehr als einer Woche lodernden Brände im Süden und Osten der Insel einzudämmen. Unterstützt wurden sie dabei von mehreren Wasserflugzeugen. Am Nachmittag gelang es ihnen, den Grossteil der Brände unter Kontrolle zu bringen.
In der Region Thessalien hatte ein Brand am Donnerstag auf eine Kaserne der Luftwaffe in Nea Anchialos nahe der Hafenstadt Volos übergegriffen und mehrere Explosionen in einem Munitionslager ausgelöst. Nach Angaben der Küstenwache wurden am Abend mehr als 130 Menschen aus der Gemeinde in Sicherheit gebracht. (AFP)
News-Scout filmt Löschflugzeug
In der süditalienischen Region Salento wüten immer noch Waldbrände: Nach dem Brand in San Cataldo vor zwei Tagen brennt dieses Mal der Pinienwald in den Nähe eines Jachthafens. Badegäste des bekannten Touristenortes Torre Mozza wurden Zeugen des Waldbrands, wie italienische Medien schreiben.
Ein News-Scout hat die Situation hautnah miterlebt. «Der Brand wütete bereits seit rund 2,5 Stunden, als endlich das Flugzeug eingetroffen ist», sagt er. Die Leute seien ruhig am Strand gelegen. Erst als die dunklen Rauchwolken näher gekommen seien, hätte sich der Strand nach und nach geleert. «Unser Hotel befindet sich nahe am Brandort», so der News-Scout weiter. «Wir sind zurück in unser Hotelzimmer, haben das Fenster geschlossen und die Klimaanlage ausgeschaltet. Zuvor habe ich noch mein Mietauto näher an das Hotel herangefahren.» Es sei für ihn das erste Mal gewesen, dass er einen solchen Waldbrand erlebt hat.
Mittlerweile sehe es so aus, als ob die Lage unter Kontrolle sei. Sein Hotel habe nicht evakuiert werden müssen. Es führe jedoch eine Hauptstrasse zu weiteren Hotels. Diese sei gesperrt worden. Einige Hotels hätten deswegen zurzeit kein Personal, da dieses nicht an ihren Arbeitsplatz kommen könne. (job)
Bei Torre Mozza an der italienischen Küste brennt es. Ein Leser filmte den Einsatz der Löschflugzeuge.
Munitionslager fliegt in die Luft
Einer der verheerenden Waldbrände in Griechenland hat am Donnerstag mehrere Explosionen in einem Munitionslager ausgelöst. Die Gegend in der Region Volos in Zentralgriechenland sei bereits zuvor evakuiert worden, teilte die griechische Luftwaffe mit. Verletzt worden sei niemand.
In der Umgebung des Lagers nahe dem Militärstützpunkt Nea Anchialos seien durch die Wucht der Detonation Fenster zerbrochen. Mehrere Stunden lang musste ausserdem eine wichtige Autobahn wegen des Brandes gesperrt werden.
Seit Wochen wüten in Griechenland Waldbrände, die mindestens fünf Menschen das Leben gekostet haben, darunter zwei Piloten eines Löschflugzeugs. Auf der Insel Rhodos mussten zahlreiche Urlauber in Sicherheit gebracht werden. Dort brannte es am Donnerstag weiterhin.
Wissenschaftler der Weltwetterorganisation und des europäischen Klimawandeldienstes Copernicus berichteten am Donnerstag, dass der Juli weltweit wohl der heisseste Monat jemals werden würde. Griechenland und viele andere Länder am Mittelmeer stöhnten in den vergangenen Wochen unter Hitzewellen. (DPA)
«Schwieriger Tag für Rhodos»
Kein Ende der Brände in Griechenland. Im Südosten der Ferieninsel Rhodos flammten am Mittwochabend erneut an mehreren Stellen Brände wieder auf, von denen die Behörden geglaubt hatten, sie seien gelöscht, berichteten Reporter griechischer Medien. «Es wird wieder ein schwieriger Tag für Rhodos», sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsrundfunk. Dies gelte auch für die nächsten Tage. Touristen sind nicht in Gefahr, weil sie bereits seit Samstag aus der betroffenen Region in Sicherheit gebracht worden waren.
Im ganzen Land hat es seit Wochen nicht mehr geregnet. Zudem herrschen seit rund zehn Tagen fast überall Temperaturen über 40 Grad und alles ist vertrocknet. Am Donnerstag soll zwar die Hitzewelle zu Ende gehen. Dies wird aber die Folge starker Winde sein, die bereits am Mittwochnachmittag einsetzen und die Flammen des kleinsten Brandes anfachen und zu einer Katastrophe führen können. (DPA)
Jetzt brennt es auch auf Korsika
Waldbrände haben auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika in der Nacht zum Mittwoch mehr als 200 Hektar Land zerstört. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin schrieb auf Twitter, dass wegen des Feuers auch das Kloster von Corbara im Norden der Insel geräumt worden sei. Rund 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen.
Die Feuerwehr schrieb am späten Dienstagabend von einem Brand im nordkorsischen Ort Pigna. Starker Wind fache die Flammen an. Französischen Medienberichten zufolge hatte es zunächst zwei Brände unweit voneinander gegeben, die sich später zu einem Feuer entwickelt hätten. Der Präsident des korsischen Exekutivrats, Gilles Simeoni, schrieb auf Twitter, die beiden Feuer seien durch Brandstiftung entstanden. (dpa)
Am Mittwoch 46 Grad erwartet
Im Südosten der Ferieninsel Rhodos kämpfen die Menschen weiter gegen die Flammen. Mindestens 3000 freiwillige Helfer sind nach Berichten des staatlichen Rundfunks aus allen Regionen der Insel nach Gennadi und Lindos gekommen.
Der griechische Zivilschutz informierte darüber, dass der Mittwoch extrem heiss werden soll – bis 46 Grad und vielleicht mehr. «Es ist ein explosiver Cocktail. Hitze, Winde und Brände», sagte eine Meteorologin am Dienstagabend. Das Ende der Hitze werde am Donnerstag kommen. Dann werden Temperaturen um die 35 Grad erwartet. (DPA)
Löschflugzeug in Griechenland abgestürzt
Ein Löschflugzeug ist während des Kampfes um die Beseitigung der Brände auf der griechischen Insel Euböa am Dienstag abgestürzt. Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen. Ob die Piloten den Absturz überlebt haben, war zunächst unklar. Laut griechischen Medien handelt es sich bei dem Flugzeug um eine Canadair CL-215. (DPA)

Pilot rät Passagieren das Flugzeug nach Rhodos zu verlassen
Ein Easyjet-Pilot, der britische Touristen und Touristinnen am Montag von Gatwick nach Rhodos flog, forderte diese kurz vor dem Abflug auf, das Flugzeug zu verlassen, da es eine «schreckliche Idee» sei, die Insel zurzeit zu besuchen, wie BBC berichtet.
Die britische Regierung rät nicht von Reisen nach Rhodos ab, obwohl Hunderte von der Insel fliehen mussten und viele Feriengäste an Flughäfen auf frühere Rückreisegelegenheiten warten.
Kurz vor Abflug des Easyjet-Fliegers wies der Pilot über den Lautsprecher auf die an Flughäfen übernachtenden und wartenden Touristen hin und sagte: «Nach Rhodos zu reisen, um dort in die Ferien zu gehen, ist im Moment eine schreckliche Idee.» Er fügte hinzu: «Ich weiss nicht, in welcher Absicht Sie reisen, aber wenn Sie in Ihrer Freizeit unterwegs sind, kann ich Ihnen nur raten, es nicht zu tun.»
Daraufhin bot er den Passagieren an, auszusteigen und die Flüge auf einen späteren Zeitpunkt umzubuchen. An Bord waren nur 37 der 180 Plätze besetzt. Acht der Passagiere nahmen das Angebot an. (smk)
Brände auf Sizilien – Flughafen in Palermo vorübergehend gesperrt
Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien sind in der Nacht zu Dienstag grössere Wald- und Flächenbrände ausgebrochen. Betroffen sind insbesondere der Norden und dort Palermo und Umgebung. Ein grosses Feuer auf den Hügeln rund um die Hauptstadt der Insel hat am frühen Dienstagmorgen das Gelände des dortigen Flughafens erreicht. Der Airport blieb daher vorübergehend bis elf Uhr gesperrt, wie der Betreiber am Dienstag bei Twitter mitteilte. Mehrere Flüge wurden bereits gestrichen oder werden umgeleitet. Auch die Autobahn A29 war betroffen – drei Auffahrten wurden geschlossen.
Wie Silvia Exer-Kuhn, Mediensprecherin der Swiss, mitteilt, wurde der Flughafen nach elf Uhr wieder geöffnet und der Flugbetrieb wiederaufgenommen. Deshalb soll der Swiss-Flug von Zürich nach Palermo mit planmässiger Abflugszeit um zwölf Uhr durchgeführt werden können, wobei es möglicherweise zu einer leichten Verspätung von etwa 20 Minuten bei der Landung kommen könne, als Konsequenz der Flughafenschliessung vom Morgen.
Auf Sizilien sind in der Nacht auf Dienstag mehrere grosse Brände ausgebrochen. Der Flughafen von Palermo muss vorübergehend gesperrt werden.
20minIn Palermo und der umliegenden Provinz ist die Feuerwehr nach eigenen Angaben mit 30 Teams im Einsatz, um die zahlreichen Brände zu bekämpfen. Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie die Feuer in der Ferne bedrohlich lodern. Lokale Medien berichteten, dass auch ein Krankenhaus bedroht sei – der Feuerwehr zufolge ist der Brand dort allerdings unter Kontrolle. 1500 Menschen mussten in der Gegend evakuiert werden, wie der Sender «Rai» berichtete. (DPA/smk)
Kuoni und Helvetic Tours organisieren Rückflug
Kuoni und Helvetic Tours haben mit einem weiteren Veranstalter einen Extraflug Rhodos–Zürich mit Edelweiss in der kommenden Nacht arrangiert, wie Kuoni-Mediensprecher Markus Flick schreibt. Die Kosten werden übernommen. «Priorität haben natürlich die am stärksten betroffenen Gäste.»
Trotzdem wollen offenbar nicht alle Schweizer und Schweizerinnen nach Hause fliegen. Einige treten ihre Reise nach Rhodos sogar noch an. «Momentan bleibt die Auslastung nach Rhodos hoch», sagte Andreas Meier, Sprecher von Edelweiss, am Sonntagnachmittag. Auch die Swiss fliegt am Sonntag weiterhin nach Rhodos, bei einem Flug aus Genf hätte knapp ein Drittel der Passagiere die Reise kurzfristig storniert, der Rest reise trotzdem an. (fur)

Edelweiss fliegt die Schweizer Rhodos-Touristen zurück in die Schweiz.
20min/Ela ÇelikBrände auf Rhodos «von Menschen verursacht»
Seit Tagen wüten mehrere Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos. Nun werden das erste Mal die Ursachen dafür genannt. Der stellvertretende Feuerwehrchef von Rhodos, Yiannis Artophios, sagt gegenüber dem griechischen Sender «Skai»: «Die Brände wurden durch Menschen verursacht.»

Es ist noch unklar, ob es sich dabei um Vorsatz oder Fahrlässigkeit handelt. «Menschen wurden zu Zeugenaussagen bestellt und weitere werden noch vorgeladen», so Artophios weiter. Doch der stellvertretende Feuerwehrchef sagt, dass die Ursach ganz sicher gefunden werde. Der Oberstleutnant weiter: «Solche Brände habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen.» (fos)
Mehr als 2400 Menschen wegen Feuer auf Ferieninsel Korfu evakuiert
Auf der griechischen Ferieninsel Korfu sind in der Nacht auf Montag mehr als 2400 Menschen wegen Waldbränden evakuiert worden. Feuer im Norden der Insel im Ionischen Meer hätten zur «vorsorglichen Evakuierung von 2466 Personen» geführt, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Bisher seien keine Häuser oder Hotels zerstört worden. Über 60 Feuerwehrleute, zwei Helikopter und zwei Löschflugzeuge sind nach Feuerwehrangaben am Montag auf Korfu im Einsatz.

Auch in anderen Regionen Griechenlands setzte sich am Montag der Kampf gegen die Flammen fort. Auf Rhodos nahmen ab dem Morgengrauen zwei Helikopter und zwei Löschflugzeuge die Arbeit wieder auf, um die mehr als 260 Feuerwehrleute vor Ort zu unterstützen. Hier musste über das Wochenende ein «Gebiet mit 30'000 Menschen» evakuiert werden, hiess es von der Polizei. Sie sprach von der «grössten Brand-Evakuierung» der griechischen Geschichte.
Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Im Zentrum des Landes und auf der Halbinsel Peloponnes wurden am Sonntagnachmittag Temperaturen zwischen 45 und 46,4 Grad Celsius gemessen, wie das nationale Wetterobservatorium mitteilte. Demnach erlebt das Land «wahrscheinlich» derzeit die längste Hitzewelle seiner Geschichte. Am Montag sollten die Temperaturen nach Angaben des griechischen Wetterdienstes leicht sinken. Für Dienstag werden aber wieder Temperaturen von bis zu 44 Grad erwartet.
Neue Brände gemeldet
Nicht nur auf den Inseln Rhodos und Korfu, auch in zahlreichen anderen Regionen sind in Griechenland nach langer Trockenheit Grossbrände ausgebrochen. Auf Korfu begann in der Nacht zum Montag die Evakuierung der beliebten Ferienortschaft Nisaki. Boote der Küstenwache brachten rund 1000 Touristen und Einwohner in Sicherheit, wie das Staatsfernsehen berichtete.
Auch auf der Insel Evia, bei Karystos, und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egion wurden am Montagmorgen grosse Brände gemeldet. Auch dort wurden zahlreiche Dörfer evakuiert. Niemand sei bislang verletzt worden, teilte der Rettungsdienst mit.
Auf Rhodos tobte am Montag zum siebten Tag in Folge ein Grossbrand. Dort waren am Samstag bei einer der grössten Evakuierungsaktionen in der Geschichte Griechenlands rund 20'000 Menschen aus dem Südosten der Insel in Sicherheit gebracht worden. In allen Fällen wurden am Montagmorgen mit dem ersten Tageslicht Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt, um die Brände einzudämmen, wie der Zivilschutz mitteilte. (DPA)
In der Nacht auf Montag mussten Touristen und Einheimische wegen des Brandes in Korfu evakuiert werden.
Grösste Evakuierungsaktion Griechenlands
Ausser Kontrolle geratene Waldbrände haben auf der griechischen Ferieninsel Rhodos zu beispiellosen Massenevakuierungen geführt. 30'000 Touristen und Einheimische mussten am Wochenende vor den Flammen flüchten, 19'000 von ihnen wurden mit Bussen und Schiffen in Sicherheit gebracht. Andere flüchteten auf eigene Faust. Nach Einschätzung der Behörden könnte es noch Tage dauern, bis die Brände unter Kontrolle sind. Im Südwesten Griechenlands stiegen die Temperaturen am Sonntag auf über 46 Grad.
Polizeisprecherin Konstantia Dimoglidou sprach von der «grössten Brand-Evakuierung», die es je in Griechenland gegeben habe. «Wir mussten ein Gebiet mit 30'000 Menschen evakuieren».
Am Sonntagabend bereiteten sich mehr als 250 Feuerwehrleute auf eine weitere Nacht – die sechste in Folge – der Brandbekämpfung vor. «Die (Wetter-)Bedingungen bleiben extrem», sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Behörden blieben zum Schutz der Bevölkerung in Alarmbereitschaft. (AFP)
Waldbrand auf Korfu – zehn weitere Gebiete zu Evakuation aufgerufen
Der griechische Notfallkommunikationsdienst hat auf Twitter Menschen aus weiteren Gebieten dazu aufgerufen, diese zu verlassen. Davon betroffen sind Rou, Katavolo, Kentroma, Tritsi, Kokokila, Sarakiniatika, Plagia, Kalami, Vlachatika und Kavalerena. Die Menschen sollen sich nach Ipsos begeben.
Waldbrände nun auch auf der Insel Korfu
In Griechenland spitzt sich die Lage dramatisch zu: Nicht nur auf Rhodos und Euböa brennt der Wald, sondern nun auch auf der Ferieninsel Korfu. Laut Behörden mussten die folgenden fünf Orte evakuiert werden: Santa, Megoula, Porta, Palia Perithia und Sinies. Einwohner und Touristen sollen sich nach Kassiopi begeben. (eve)

«Wir durften nur eine kleine Tasche mitnehmen»
Patricia (44) aus dem Kanton Aargau gehört zu den 19'000 Menschen, die am Samstag aufgrund der verheerenden Waldbrände auf der griechischen Insel Rhodos evakuiert werden mussten. «Wir haben die Nacht in einer Turnhalle verbracht», sagt sie gegenüber 20 Minuten. Nachdem der Alarm losgegangen sei, hätten sie und ihr Mann gemeinsam mit den anderen Touristen so schnell wie möglich das Hotel verlassen müssen.

«Wir wurden dann in Bussen zur Turnhalle gefahren. Wir durften nur eine kleine Tasche mit dem Nötigsten mitnehmen», berichtet die 44-Jährige. Sie wisse weder, ob sie wieder zurück ins Hotel dürfe, noch, ob sie ihre Sachen dort jemals wiedersehe. «Die Stimmung ist zwar angespannt, aber die Menschen behalten die Ruhe und warten auf das weitere Vorgehen.» Versorgt werde sie dort mit ausreichend Getränken und Essen. Trotzdem würde die Schweizerin gern so bald wie möglich nach Hause. «Heute gab es allerdings keinen Flug zurück.» (eve)
Karte der Nasa
Eine Karte der Nasa zeigt die betroffenen Gebiete auf der Insel.

Unbürokratische Ausreise
Das griechische Aussenministerium hat am Flughafen der Insel einen Hotspot eingerichtet, wo Touristen unbürokratisch eine Ausreisegenehmigung erhalten, wenn sie keine Ausweispapiere mehr haben. Das berichtete am Sonntag der griechische Staatssender ERT. Viele Menschen hätten vor dem Feuer flüchten müssen und unter Umständen keine Zeit mehr gehabt, ihr Hab und Gut mitzunehmen. Zudem hat der Krisenstab des Zivilschutzes zwei Telefonnummern für ausländische Besucher eingerichtet, wenn sie Angehörige vermissen. Vermisst wird allerdings bislang nach offiziellen Angaben niemand. (DPA)

Die Feuer bedrohen beliebte Ferienorte auf der Insel.
AFPGrosse Solidarität
Unter den Bewohnern von Rhodos gab es eine grosse Welle der Hilfsbereitschaft: Viele nahmen Touristen in ihren privaten Unterkünften auf, besorgten Essen, Wasser, Bettwäsche und Matratzen.
Flugzeuge und Helikopter
Die Einsatzkräfte am Boden werden von Löschflugzeugen und Helikoptern unterstützt. Die meisten Menschen sollen in den Norden der Insel gebracht worden sein, wo manche provisorisch in Turnhallen und Schulen, auf Fähren und auch privat bei Inselbewohnern untergebracht wurden.

Touristen und Einheimische wurden unter anderem in Turnhallen untergebracht.
REUTERSIn Sicherheit gebracht
Touristen und Einheimische mussten Hotels und Häuser verlassen. Nach ersten Schätzungen der Polizei seien 16’000 Menschen auf dem Landweg und 3000 Menschen von Stränden aus über das Meer in Sicherheit gebracht worden. Es handele sich um die grösste Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben habe, hiess es.
Feuer ausser Kontrolle
Auf der Ferieninsel Rhodos wütet ein Grossbrand. Am Samstag sind mehrere Brandherde ausser Kontrolle geraten. Starker Wind erschwert die Situation für Hunderte von Einsatzkräften.