Roundup-KlageGlyphosat: Bayer zu 2,1 Milliarden US-Dollar Strafe verurteilt
Bayer steht in den USA regelmässig wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup vor Gericht. Nun wird der Konzern zu Schadenersatz in Milliardenhöhe verurteilt.
Bayer-Glyphosat: Darum gehts
Bayer wurde in den USA zu einer Strafe von 2,1 Milliarden US-Dollar verurteilt.
Der Kläger macht den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup für seine Krebserkrankung verantwortlich.
Bayer plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Der Aktienkurs des Konzerns fiel nach dem Urteil um 5,4 Prozent.
Im Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup haben US-Geschworene im US-Bundesstaat Georgia den Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer zu knapp 2,1 Milliarden US-Dollar Schadenersatz verurteilt.
Das teilten die Anwälte des Klägers auf Nachfrage mit. Dieser gab dem Finanzdienst Bloomberg zufolge an, durch Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Bayer kündigte Berufung gegen die Entscheidung an.
Bayer mit dem Urteil nicht einverstanden
«Das heutige Urteil ist ein weiteres Beispiel für die Weigerung von Bayer, die Verantwortung für die Vergiftung von Menschen mit dem giftigen Unkrautvernichtungsmittel Roundup zu übernehmen», hiess es in einer Mitteilung der Anwälte des Klägers. Bayer hingegen teilte mit: «Wir sind mit dem Urteil der Geschworenen nicht einverstanden.»

Obwohl Bayer bereits einen Grossteil der Klagen hinter sich hat, warten immer noch einige offene Rechtsfälle auf den Konzern.
AFPDie Entscheidung stehe im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Bewertungen der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt. «Dass Glyphosat sicher und nicht krebserregend ist, haben alle wichtigen Zulassungsbehörden mehrfach bestätigt, zuletzt auch in der EU.»
Bayer geht nach eigenen Angaben davon aus, in der Berufung starke Argumente zu haben, um das Urteil aufzuheben oder zumindest den Schadenersatz zu reduzieren. Ein Gericht in Philadelphia hatte in einem anderen Fall zuletzt etwa den von Geschworenen dem Kläger zugesprochenen Schadenersatz von 2,25 Milliarden US-Dollar auf 400 Millionen US-Dollar reduziert.
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Aktientaucher nach Urteil
Der Aktienkurs von Bayer erlebte nach dem jüngsten Urteil einen deutlichen Rückgang. So fiel der Kurs im frühen Handel am Montag um 5,4 Prozent auf 22,79 Euro. Dies unterbricht den Erholungskurs, den die Bayer Aktie seit Mitte Dezember 2024 vorzeigen konnte.
Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme der US-Firma Monsanto ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen das Dax-Unternehmen. Das setzte in den USA eine Klagewelle in Gang. 2020 legte Bayer ein milliardenschweres Programm auf, um den Grossteil der Klagen ohne Haftungseingeständnis beizulegen.
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