Russland: Plant Putin Atomwaffen im Weltraum?

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RusslandNato-Chef schlägt Alarm: «Russland prüft Atomwaffen im Weltraum»

Russland erwägt laut Nato-Chef Mark Rutte den Einsatz von Atomwaffen im Weltraum. Diese sollen sich gegen Satelliten richten.

Nato-Chef Mark Rutte warnt vor möglichen russischen Atomwaffen im Weltraum.
Moskaus Fähigkeiten im Weltraum seien «veraltet» und nicht auf dem Niveau des Westens. Darum sei die Entwicklung von Atomwaffen im Weltraum ein Weg für Russland, seine Fähigkeiten zu verbessern.
Diese sogenannten Anti-Satelliten-Waffen richteten sich nicht gegen die Erde, sondern gegen Satelliten. Im Bild: Verglühender Weltraumschrott von Space-X-Satelliten.
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Nato-Chef Mark Rutte warnt vor möglichen russischen Atomwaffen im Weltraum.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Darum gehts

  • Nato-Chef Mark Rutte warnt vor Russlands Plänen, Atomwaffen im Weltraum einzusetzen.

  • Diese Waffen könnten Satelliten angreifen und auf der Erde Chaos verursachen.

  • Ein Bruch des Weltraumvertrags von 1967 wäre möglich, der eine friedliche Nutzung des Weltraums fordert.

  • Die Nato hat 2021 beschlossen, dass die Beistandsverpflichtung auch im Weltraum gilt.

Die Nato ist besorgt, dass Russland bald Atomwaffen im Weltall einsetzen könnte. «Uns sind Berichte bekannt, wonach Russland die Möglichkeit prüft, Atomwaffen im Weltraum zu platzieren», sagte Nato-Chef Mark Rutte der «Welt am Sonntag». Moskaus Fähigkeiten im Weltraum seien «veraltet» und nicht auf dem Niveau des Westens. «Darum ist die Entwicklung von Atomwaffen im Weltraum ein Weg für Russland, seine Fähigkeiten zu verbessern. Das ist sehr besorgniserregend.»

Diese sogenannten Anti-Satelliten-Waffen richteten sich nicht gegen die Erde, sondern gegen Satelliten. Ein Abschuss von Satelliten könnte auf der Erde ein Chaos auslösen, da viele Systeme auf der Erde nur mithilfe von Satelliten genutzt werden können.

Weltraumvertrag von 1967

Rutte warnte laut «Welt am Sonntag» vor einem Bruch des Weltraumvertrags von 1967. Dieser schreibt eine friedliche Nutzung des Weltraums vor. Der Vertrag wurde von einem Grossteil der Staaten ratifiziert, auch von Russland und den USA.

«In den vergangenen Jahren ist es im Weltraum immer voller, gefährlicher und unvorhersehbarer geworden. Wir wissen, dass der Wettbewerb im Weltraum heftig ist und immer erbitterter wird. Und das nicht nur in kommerzieller Hinsicht. Das betrifft unsere gesamte Sicherheit», sagte Rutte der Zeitung.

Beistandsverpflichtung gilt auch im Weltall

Die Nato hat dem Medienbericht zufolge 2021 beschlossen, dass die Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 auch für Angriffe im oder aus dem Weltraum gilt.

Artikel 5 besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird. Dieser Bündnisfall wurde in der Geschichte der Nato erst ein Mal ausgelöst – und zwar zur Unterstützung Amerikas, nach den Terrorangriffen gegen die USA vom 11. September 2001.

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