Xhaka-AussageRassismus-Vorwürfe gegen Ruefer – jetzt nehmen SRF und die Nati Stellung
Susan Schwaller, Chefredaktorin Sport bei SRF, und der Schweizerische Fussballverband nehmen gegenüber 20 Minuten Stellung zu den Rassismus-Vorwürfen gegen Kommentator Sascha Ruefer.
Darum gehts
SRF-Aushängeschild Sascha Ruefer sieht sich Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt.
In der neuen Nati-Doku soll er sich abwertend über Granit Xhaka geäussert haben.
Nun nehmen das SRF sowie auch der Fussballverband Stellung zu den Vorwürfen.
In welchem Kontext hat SRF-Moderator Sascha Ruefer die Worte «Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer» gesagt? Laut der WOZ hat Ruefer diese Wortwahl im Rahmen der neuen Nati-Doku «Pressure Game» gewählt. Die Szene wurde allerdings rausgelöscht. Die Aussage sei in einem anderen Kontext verwendet worden. Brisant: Die Wortwahl wird von niemandem dementiert. Den Kontext oder die Originalszene will man bei SRF nicht freigeben, um die Diskussion zu entschärfen.
«Sascha Ruefer ist ein hervorragender Kommentator»
Dafür nimmt Susan Schwaller, Chefredaktorin Sport bei SRF, gegenüber 20 Minuten Stellung zu den Rassismus-Vorwürfen: «Sascha Ruefer hat sich zu keinem Zeitpunkt rassistisch über den Menschen oder die Herkunft von Granit Xhaka geäussert, sondern über ihn als Fussballer und Führungspersönlichkeit gesprochen.» Ruefer habe in einem einstündigen Interview differenziert Xhakas Leaderfigur als Captain innerhalb des Teams eingeordnet – und habe auch betont, dass die Nationalmannschaft nur dank Granit Xhaka und seinen Eigenschaften so erfolgreich sei.
«In einer ersten Version des Films wurde eine Aussage aus dem Kontext gerissen, sodass sie falsch verstanden werden konnte. Deshalb hat Sascha Ruefer das ganze Statement zurückgezogen», sagt Schwaller. Konsequenzen drohen Ruefer beim Sender laut der SRF-Sportchefredaktorin keine: «Sascha Ruefer ist ein hervorragender Kommentator und Moderator und wird seine Arbeit bei SRF im gewohnten Rahmen fortsetzen.»
Das sagt der Schweizerische Fussballverband
Am Donnerstagnachmittag nimmt auch der Schweizerische Fussballverband (SFV) erstmals Stellung zu den Rassismus-Vorwürfen gegen den Nati-Kommentator: «Wir haben die Erklärung von SRF um den Gesamtkontext dieser Aussage zur Kenntnis genommen und halten fest, dass das Zitat dadurch an Schärfe verliert.» Dennoch wolle man beim SFV klarstellen, dass sie «jegliche Aussagen und Kommentare – woher auch immer sie kommen –, welche unsere Nationalspieler wegen deren familiärer Herkunft infrage stellen, aufs Schärfste verurteilen und nicht akzeptieren».
40 Prozent aller Menschen, die in der Schweiz wohnen, haben einen Migrationshintergrund. «Die Nationalmannschaft ist das Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und wir sind extrem stolz, dass wir mit dieser Nationalmannschaft und unserem Captain Granit seit Jahren unser Land international erfolgreich repräsentieren können.»
Dein tägliches Sport-Update
Erhalte täglich brandaktuelle News aus der Welt des Sports. Ob Interviews, Porträts, Spielberichte oder Analysen: Unsere Reporter informieren dich direkt in deinem Postfach.