Müde trotz viel Schlaf – der Grund liegt in der biologischen Uhr

Du schläfst länger und bist müder als zuvor? Der Grund dafür liegt in deiner biologischen Uhr.

Du schläfst länger und bist müder als zuvor? Der Grund dafür liegt in deiner biologischen Uhr.

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«Schlaf-Kater»Ausgeschlafen und trotzdem noch müde? Daran liegts

Wenn du scheinbar mehr als genug schläfst, aber immer noch erschöpft aufwachst, kann es daran liegen, dass du für ein Chaos in deiner biologischen Uhr gesorgt hast. Wir klären auf. 

Es ist Wochenende, du gehst früh ins Bett und kannst endlich ausschlafen – aber wenn du dann spät aufwachst, vielleicht gar erst am Mittag, bist du nicht etwa erholt und frisch, sondern fühlst dich, als wäre ein Lastwagen über dich gedonnert. Oder du hast vielleicht sogar den Eindruck, du hättest einen leichten Kater? Du fühlst dich also regelrecht schlaftrunken und hast einen «Schlaf-Kater».

Auch wenn dieser Zustand manchmal so bezeichnet wird, hat er nichts mit dem Hangover nach Alkoholkonsum zu tun. Der Grund ist viel mehr, dass jener Teil des Gehirns verwirrt ist, der deinen Tag-Nacht-Zyklus steuert.

Wie viele Stunden schläfst du pro Nacht?

Du hast mit dem Ausschlafen vereinfacht gesagt in der Schaltzentrale des Schlaf-wach-Rhythmus für ein Chaos gesorgt – und das, obwohl du es doch nur gut gemeint hast und endlich genug schlafen wolltest!

Tageslicht hat einen Einfluss auf den Hypothalamus – und damit auch auf deinen Schlaf-wach-Rhythmus.

Tageslicht hat einen Einfluss auf den Hypothalamus – und damit auch auf deinen Schlaf-wach-Rhythmus.

Pexels/John-Mark Smith

Dein innerer Rhythmus wird von einer kleinen Region in deinem Gehirn bestimmt, dem Hypothalamus. Er steuert Hunger, Durst, Körpertemperatur und weitere unbewusste Körperfunktionen. Und eben auch deine innere Uhr und somit den Schlaf-wach-Zyklus. Das passiert aufgrund von Licht. Dadurch erkennt er, dass Morgen ist und sendet Signale aus, um die alle Zellen im Körper im gleichen Takt zu halten. Abends sendet er andere Signale, um die Produktion von Melatonin anzuregen – dem Schlafhormon.

Wie ein Mini-Jet-Lag

Alle diese Prozesse laufen automatisch ab. Schläfst du jetzt plötzlich länger, gerät deine biologische Uhr aus dem Takt – und du fühlst dich müder, als wenn du weniger schläfst. Das ist ein ähnlicher Effekt, wie wenn du unter einem Jet Lag leidest: Dein Körper steckt überspitzt gesagt in einer anderen Zeitzone fest.

Darum gehört zu einer guten Schlafhygiene ein regelmässiger Rhythmus. Und nicht zwingend extrem viel Schlaf. Eine umfangreiche Studie, die im «Journal of the American Geriatrics Society» publiziert wurde, ergab, dass Menschen, die neun bis elf Stunden pro Nacht schlafen, im Laufe ihres Lebens eher Gedächtnisprobleme entwickelten und häufiger an Herzerkrankungen litten als Menschen, die durchgehend acht Stunden schliefen. Aber auch zu wenig Schlaf wird mit diversen Erkrankungen in Verbindung gebracht, zeigt eine andere Studie.

Auch in den Ferien um die gleiche Zeit ins Bett und um die gleiche Zeit aufstehen – das wäre ideal für die Schlafhygiene.

Auch in den Ferien um die gleiche Zeit ins Bett und um die gleiche Zeit aufstehen – das wäre ideal für die Schlafhygiene.

Pexels/Pixabay

Auch wenn es je nach Alltag nicht immer einfach ist, immer mehr oder weniger gleich viel zu schlafen, lohnt es sich doch, so oft wie möglich auf einen regelmässigen Schlaf zu achten. Die beste Lösung bestehe darin, herauszufinden, wie viele Stunden Schlaf für dich richtig sind, und dann dabei zu bleiben – auch an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien, schreibt die «Harvard Medical School» auf ihrer Webseite.

Was ist für dich das Wichtigste, damit du gut schlafen kannst und dann erholt aufwachst?

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