Schlyfi: Die Stadt entschärft die gefährlichste Kurve Zürichs

Aktualisiert

«Schlyfi»Nach schrecklichen Unfällen: Stadt Zürich entschärft Todeskurve

In der Schlyfi-Kurve im Kreis 7 kommt es immer wieder zu Velounfällen – auch mit tödlichem Ausgang. Nun will die Stadt Zürich die Kurve mit baulichen Massnahmen anpassen.

Dieses Absperrmaterial hat die Stadt Zürich nach zwei tödlichen Unfällen an der Witikonerstrasse in Zürich installiert. 
Wie es bei der Dienstabteilung Verkehr Stadt Zürich auf Anfrage heisst, wurden bereits zuvor die Randsteine durch das Tiefbauamt abgeschrägt.
«Diese Massnahmen sollen dazu beitragen, dass stürzende Velofahrende sich nicht an den Kandelabern verletzen», sagt Sprecher Heiko Ciceri. 
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Dieses Absperrmaterial hat die Stadt Zürich nach zwei tödlichen Unfällen an der Witikonerstrasse in Zürich installiert. 

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Die Stadt Zürich will die gefährlichste Velo-Kurve weiter entschärfen.

  • Alle bestehenden Masten im Kurvenaussenbereich werden demontiert.

  • Mit verschiedenen baulichen Massnahmen soll die Sicherheit erhöht werden.

  • Betriebliche Einschränkungen für die VBZ soll es nicht geben. 

Die «Schlyfi» in Zürich – die Haarnadelkurve zwischen Witikon und Klusplatz – gehört zu den gefährlichsten Velounfall-Hotspots der Stadt. In der Linkskurve im Kreis 7 verunfallten in den letzten Jahren 19 Velofahrerinnen und Velofahrer. Nachdem 2020 gleich zwei Velofahrer auf der abschüssigen Strecke stürzten und sich dabei tödlich verletzten, reagierte die Stadt: Die Strommasten und Laternenpfähle ummantelte sie mit orangen Schaumstoffmatten, zudem markierte sie die Stangen mit gelbem Absperrband. 

Trotzdem blieb die Unzufriedenheit der Velofahrerinnen und Velofahrer gross: Einige von ihnen forderten in einer Online-Petition gar den Abbau der «Todespfosten». Wenn ein bergabfahrender Radfahrer in der Kurve die Kontrolle verliert oder durch einen anderen Verkehrsteilnehmer an den Strassenrand gedrückt werde, komme es zum Sturz – und zum Aufprall mit den Pfosten, so die Verantwortlichen hinter der Petition. «Nach dem letzten tödlichen Unfall wurden diese mit Matten – wie auf der Skipiste – eingekleidet, aber bei einem Sturz mit hoher Geschwindigkeit bleibt der Aufprall potentiell tödlich.»

Schutzbepflanzung in Kurve

Die Stadt Zürich hat der Forderung nun Gehör geschenkt: Das Tiefbauamt hat am Freitag nun vorgestellt, wie es die Kurve entschärfen will: Die Masten und die Stützmauer sollen von der Kurvenaussenseite auf die Innenseite versetzt werden, zudem soll eine Schutzbepflanzung in der Kurve – etwa mit Liguster oder Eibe – eine weiche Landung bei einem allfälligen Sturz sicherstellen. Zudem ist auf der bergwärts führenden Innenseite ein abgesetzter Radweg geplant.

Tiefbauamt der Stadt Zürich

Wie das Stadtzürcher Tiefbauamt in der ausgelegten Planauflage schreibt, ist die Schlyfi ein bekannter Unfallschwerpunkt. Beim Projekt sei es daher darum gegangen, die Sicherheit für Velofahrende und andere Verkehrsteilnehmende zu erhöhen, ohne betriebliche Beeinträchtigungen für die VBZ zu verursachen. Mit der Neuanordnung der Masten werde das Aufprallrisiko auf der Kurvenaussenseite komplett eliminiert, so das Tiefbauamt. 

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