Haushaltsbudget: Bei diesen Preisen können die Löhne nicht mithalten

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HaushaltsbudgetBei diesen Preisen können die Löhne nicht mithalten

Das Budget der Schweizer Haushalte gerät zunehmend unter Druck. Wo weitere Preiserhöhungen zu erwarten sind.

Alles wird teurer und der Lohn stagniert: Die Kaufkraft der Konsumenten und Konsumentinnen sinkt.
Nachdem der Referenzzinsatz angehoben wurden, werden die Mieten im Oktober steigen – und auch im folgenden Jahr sind weitere Mietzinserhöhungen zu erwarten.
Dasselbe gilt bei den Strompreisen: Fürs kommende Jahr werden weitere Preissteigerungen um gut 12 Prozent erwartet.
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Alles wird teurer und der Lohn stagniert: Die Kaufkraft der Konsumenten und Konsumentinnen sinkt.

Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Die Löhne halten mir der hohen Teuerung nicht Schritt.

  • Im laufenden und kommenden Jahr sind Preissteigerungen zu erwarten bei Mieten, Strom, Lebensmitteln, SBB und Krankenkassen.

  • Da die Löhne nicht nachziehen, sinkt die Kaufkraft.

Die Gewerkschaften fordern generelle Lohnerhöhungen von 3,5 bis 5 Prozent. Der Arbeitgeberverband bezeichnet das als «Traumtänzerei». Am 16. September kommt es zur «Lohn-Demo» in Bern. Die Stimmung ist geladen. Denn die Löhne halten mit der hohen Teuerung nicht Schritt. In den letzten zwei Jahren kam es deshalb zu Reallohneinbussen in einem Ausmass, wie seit 40 Jahren nicht mehr, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Und die Aussichten sind nicht gut.

Fürs laufende und das kommende Jahr rechnet die Konjunkturforschung der ETH Zürich (KOF) praktisch mit einer Nullrunde für Lohnempfänger. Denn jetzt, wo die allgemeine Teuerung sich etwas abgeschwächt, steigen die administrierten Preise, die durch Behörden oder staatliche Betriebe fixiert oder indirekt beeinflusst werden. Die Schweiz hat einen hohen Anteil an solchen Preisen, im Landesindex der Konsumentenpreise haben sie ein Gewicht von 25 Prozent. Weil sie verzögert auf die Marktpreise reagieren, haben sie den starken Anstieg der Inflation seit Mitte 2020 gedämpft.

Machst du dir Sorgen wegen der steigenden Preise?

Doch nun hat sich der Effekt umgekehrt, seit Anfang Jahr treiben sie die Teuerung an. Nach dem Anstieg des Referenzzinssatzes ist es den Vermietern erlaubt, die Mieten zu erhöhen – was im Oktober geschehen wird. Laut «SonntagsZeitung» wird die Nationalbank die Leitzinsen wohl erneut erhöhen, was wiederum zu weiteren Mieterhöhungen führen wird. Im Laufe des nächsten Jahres müssten Mieter so mit Mietsteigerungen von bis zu 8 Prozent rechnen.

Auch die Stromtarife dürften nochmals um gut 12 Prozent zulegen beziehungsweise wird Anfang 2024 eine weitere Preiserhöhung seitens der Elektrizitätswerke erwartet. Dazu kommen auf Anfang Jahr Preiserhöhungen bei Post und SBB sowie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozentpunkte. Die teilweise mit hohen Zöllen belasteten Nahrungsmittel sind seit Anfang Jahr um 5,7 Prozent teurer geworden.

Und die Krankenkassenprämien schlagen voraussichtlich um etwa 6 Prozent auf. Selbst wenn die Inflationsraten nicht weiter steigen sollten: Sinken die Mieten und Preise nicht wieder, müssen die Haushalte die gestiegenen Kosten dauerhaft tragen. Wenn die Löhne nicht nachziehen, bleibt die Kaufkraft anhaltend geschwächt.

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(wy)

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