Donald Trump lässt Forschung der ETH prüfen

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SchweizNun erreicht Trumps Arm auch die Schweiz: Behörden prüfen die ETH

Die ETH Zürich hat einen Fragebogen von US-Behörden zu einem von US-Geldern finanzierten Projekt erhalten. Politiker fordern eine klare Antwort der Schweiz.

Die ETH Zürich hat von US-Behörden einen Fragebogen zur Einhaltung politischer Vorgaben erhalten.
Die Prüfung betrifft ein Forschungsprojekt, das mit US-Geldern finanziert wird.
Ähnliche Prüfungen aus anderen Ländern zeigen, dass es um Gender- und Klimaforschung gehen könnte.
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Die ETH Zürich hat von US-Behörden einen Fragebogen zur Einhaltung politischer Vorgaben erhalten.

IMAGO/dieBildmanufaktur

Darum gehts

  • Die ETH Zürich hat von US-Behörden einen Fragebogen zur Einhaltung politischer Vorgaben erhalten.

  • Die Prüfung betrifft ein Forschungsprojekt, das mit US-Geldern finanziert wird.

  • Schweizer Politiker kritisieren die Einmischung und fordern, die Forschungsfreiheit zu verteidigen.

  • Die ETH will sich mit anderen Hochschulen abstimmen, bevor sie auf die Anfrage reagiert.

Die Wissenschaftspolitik der Trump-Administration erreicht nun auch die Schweiz: Wie die ETH Zürich gegenüber der «NZZ am Sonntag» bestätigt, hat sie einen Fragebogen von US-Behörden erhalten. Laut Medienstelle geht es dabei um die Einhaltung politischer Vorgaben der neuen US-Regierung. Konkret betrifft dies ein Forschungsprojekt, das mit US-Geldern finanziert wird.

Soll die Schweiz auf US-Forschungsmittel verzichten, wenn politische Vorgaben gemacht werden?

Da das Dokument als «vertraulich» eingestuft ist, gibt die ETH keine Details preis. Aus anderen Ländern ist jedoch bekannt, dass sich die Fragen vor allem auf Gender- und Klimaforschung beziehen – Themen, die in den USA unter Donald Trump besonders umstritten sind. Ein Insider rechnet damit, dass alle Forschungsprojekte in der Schweiz, die US-Mittel erhalten, ähnlichen Prüfungen unterzogen werden.

Wie reagiert die ETH auf den politischen Druck?

Die politische Reaktion in der Schweiz ist kritisch. FDP-Nationalrätin Simone de Montmollin, Präsidentin der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur, betont: «Forschungsfreiheit und Gleichberechtigung sind hierzulande nicht verhandelbar. Falls die USA versuchen, diese zu beschneiden, dürfen wir das nicht akzeptieren.» Sollte sich diese Praxis ausweiten, müsse die Politik handeln.

Für die grüne Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber kommt die US-Einmischung nicht überraschend: «Donald Trump versucht, seine Politik überall durchzusetzen.» Der Fall zeige, wie riskant die Abhängigkeit von Drittmitteln für die Forschung sein könne. Sie fordert von der ETH, jeglichem politischen Druck standzuhalten.

Wie die ETH auf die Anfrage reagieren wird, ist noch unklar. Sie will sich zunächst mit anderen Schweizer Hochschulen abstimmen. (wy)

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