
Wie und was essen Schweizer Familien? Eine Studie der ZHAW und V-Kitchen hat spannende Antworten gesammelt.
Getty ImagesStudie zum EssverhaltenSchweizer Familien essen und kochen altmodisch
Was steht auf dem Tisch, wenn du mit deiner Familie frühstückst oder zu Abend isst? Für eine Studie wurden Schweizer Familien gefragt, worauf sie beim Essen Wert legen.
Wie sieht der Einkauf aus und wer kocht am häufigsten? Die Foodie-App V-Kitchen und das Team um Dr. Pia Furchheim, Wissenschaftlerin und Leiterin des Nachhaltigkeits-Lab an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), haben das Essverhalten von Schweizer Familien unter die Lupe genommen.

Zusammen mit der Foodie-Coach-App V-Kitchen präsentiert die ZHAW die spannendsten Erkenntnisse zum Essverhalten von Schweizer Familien.
Getty ImagesDiese Familien wurden befragt
In der Schweiz leben rund 1,2 Millionen Familien. Dr. Pia Furchheim und ihr Team haben diese genau beobachtet, denn sie forschen rund ums Thema nachhaltiger Konsum. Für die Studie haben sie im April 2022 ganze 300 Deutschschweizer Familien mit im selben Haushalt lebenden Kindern befragt.

Pia Furchheim, Wissenschaftlerin und Leiterin des Nachhaltigkeits-Lab an der ZHAW, und ihr Team forschen zum Thema nachhaltiger Konsum.
ZHAW / V-ZugWie wichtig ist uns Nachhaltigkeit?
Die grosse Mehrheit der in der Deutschschweiz lebenden Familien sieht Nachhaltigkeit beim Kochen als wichtig an. So wird etwa darauf geachtet, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, den Müll zu trennen und beim Kochen auf regionale Zutaten zu setzen.
Was ist dir und deiner Familie beim Kochen besonders wichtig?

55 Prozent der befragten Schweizer Familien sehen Nachhaltigkeit beim Kochen als wichtig an.
ZHAW / V-ZugFleischverzicht? Nein, danke.
«Das Engagement bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, bei der Mülltrennung und der Wahl regionaler Produkte ist sehr vorbildlich.» Einen der stärksten Hebel für die globale Nachhaltigkeit biete jedoch der Fleischkonsum. «Die Studie zeigt indes, dass der bewusste Verzicht auf Fleisch nur marginal in den Familienküchen der Schweiz angekommen ist», so Furchheim.

Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder der Verzicht auf Fleisch stossen bei Schweizer Familien eher nicht auf offene Ohren.
ZHAW / V-ZugAusserdem wird der Verwendung von Bio-Lebensmitteln eher weniger Beachtung geschenkt. Das überrascht, da er während der Pandemie leicht angestiegen war. Ob aktuelle Krisenzeiten und hohe Preise durch die Inflation mit dem Verzicht auf Bio zusammenhängen?
Wie oft kochen Schweizer Familien?
In der Schweiz wird gerne und häufig gekocht. 72 Prozent der für die Studie Befragten gaben an, täglich frisch zu kochen und das mit saisonalen und regionalen Zutaten. Dabei ist den Heim-Köchen und -Köchinnen wichtig, dass die Mahlzeiten gesund sind, aber vor allem auch allen am Tisch gut schmecken.
Auswärts essen gehen oder Essen vom Lieferservice gilt laut Umfrage in der Deutschschweiz als Ausnahme.

72 Prozent der Schweizer Familien gaben für die Studie an, täglich frisch zu kochen.
ZHAW / V-Kitchen«Viele Familien kochen mittags – zwischen Schule, Arbeit, Sport und Hobby. Da muss es schnell gehen, aber trotzdem nachhaltig und kostengünstig sein», so Roman Bleichenbacher, Head Digital Product der Foodie-App V-Kitchen, in den Ergebnissen der Studie.
Was essen Schweizer Familien?
Der Verzicht auf Fleisch und der Boom von Fleischalternativen sind aktuell in aller Munde. Dennoch sind die meisten in der Schweiz lebenden Familien nach wie vor sogenannte Alles-Esser. Flexitarier, also jene Menschen, die bewusst weniger Fleisch essen, machen nur 21,5 Prozent der Befragten aus.
Noch kleiner sind die Zahlen der sich komplett vegetarisch oder vegan ernährenden Familien. Sie sind mit fünf Prozent kaum in Schweizer Familien vertreten.

Die Mehrheit der Schweizer Familien beschreibt sich als «Alles-Esser».
ZHAW / V-KitchenDie Mütter kochen
Die Studie der ZHAW und V-Kitchen zeigt, dass Schweizer Familien in Sachen Haushaltsführung sehr traditionell aufgestellt sind: In den meisten Familien sind es die Mütter, die für die Alltagsküche verantwortlich sind. Väter sind eher am Wochenende in der Küche anzutreffen.
Sowohl Mütter als auch Väter kochen meist ohne Rezept oder Anleitung – letztere dienen ausnahmsweise mal als Inspirationsquelle oder um Neues zu testen.

Frauen sind laut Studie zu 90 Prozent wochentags und zu 84 Prozent am Wochenende für die Zubereitung (mit-)verantwortlich.
ZHAW / V-KitchenWas ist deine Meinung?
Erkennst du dich und deine Familie in den Studienergebnissen wieder? Oder erlebst du in deinem Familien- und Bekanntenkreis ganz andere Trends? Hast du Tipps, wie man im Alltag mehr auf Nachhaltigkeit achten und dabei Mahlzeiten zubereiten kann, die allen schmecken? Teile deine Meinung mit der Community!