Schweizer Gesundheitskosten: 106 Milliarden bis 2026

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KOF-PrognoseGesundheitskosten knacken bald die 100-Milliarden-Grenze

Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz wachsen weiter stark. 2026 steigen sie gemäss KOF-Prognose auf 106 Milliarden Franken oder fast 11'600 Franken pro Kopf.

Das Schweizer Gesundheitssystem steht vor grossen Herausforderungen, die Kosten steigen weiter.
Auch der Anteil der Ausgaben am BIP wächst, von 11,8 Prozent 2023 auf 12,2 Prozent 2026.
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Das Schweizer Gesundheitssystem steht vor grossen Herausforderungen, die Kosten steigen weiter.

20min/Vanessa Lam

Darum gehts

  • Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz steigen bis 2026 auf über 106 Milliarden Franken.

  • Pro Kopf werden die Kosten auf fast 11'600 Franken klettern.

  • Der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP wächst von 11,8 % in 2023 auf 12,2 % in 2026.

  • Die alternde Gesellschaft und erweiterte Leistungen treiben die Kosten in die Höhe.

Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz steigen weiter rasant an. Laut der aktuellen Prognose der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) dürften die Gesamtausgaben im Jahr 2026 erstmals die Marke von 106 Milliarden Franken überschreiten – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 95 Milliarden Franken im Jahr 2023. Pro Kopf werden die Kosten bis dahin auf fast 11'600 Franken klettern.

Gesundheitsausgaben wachsen schneller als Wirtschaft

Auch im Verhältnis zur Wirtschaftskraft wird der Gesundheitssektor immer bedeutender. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandprodukt (BIP) lag 2023 bei 11,8 Prozent, im Jahr 2024 wird er voraussichtlich 12 Prozent erreichen. Bis 2026 dürfte dieser Anteil weiter auf 12,2 Prozent wachsen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 machte der Gesundheitssektor nur 9,1 Prozent des BIP aus.

Warum steigen die Kosten?

Ein zentraler Treiber der steigenden Gesundheitskosten ist die demografische Entwicklung. Die älter werdende Gesellschaft führt zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Ausgaben für die Langzeitpflege. Doch auch Spitäler, Arztpraxen und sozialmedizinische Institutionen tragen wesentlich zum Wachstum bei. Gleichzeitig bleiben die Ausgaben durch eine Ausweitung der erbrachten Leistungen hoch, während Preissteigerungen eine geringere Rolle spielen.

Krankenkassenprämien unter Druck

Die steigenden Kosten machen sich auch bei den Krankenkassenprämien bemerkbar. Die obligatorische Krankenpflegeversicherung ist einer der Hauptfinanzierungsquellen und wird durch die wachsenden Ausgaben stark belastet. Damit dürften sich die Prämien auch in den kommenden Jahren weiter erhöhen.

Herausforderung für das Gesundheitssystem

Trotz der steigenden Kosten sehen Experten wie die KOF darin nicht zwangsläufig ein Problem: In einer alternden Gesellschaft sei ein höherer Anteil der Gesundheitsausgaben an der Gesamtwirtschaft erwartbar. Dennoch stehe das Schweizer Gesundheitssystem vor grossen Herausforderungen: von Effizienz- und Verteilungsfragen über die Nutzung von künstlicher Intelligenz bis hin zur Sicherheit der Medikamentenversorgung. Auch Themen wie die Antibiotikaresistenz und die Digitalisierung erfordern innovative Lösungen.

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