OstschweizSchweizer Soldaten beten zu Beginn des islamischen Opferfests gen Mekka
Am Mittwoch hat das wichtigste Fest im Islam, der Kurban Bayrami, begonnen. Angehörige der Armee haben deswegen ein Gebet abgehalten. Das VBS nimmt Stellung dazu.
Darum gehts
Am 28. Juni war der Beginn des islamischen Opferfests Kurban Bayrami.
Dieses Jahr dauert das Fest bis zum 2. Juli.
Armeeangehörige hielten deswegen ein Gebet ab.
Am 28. Juni war Beginn des islamischen Opferfests, das das höchste Fest im Islam ist. Wie Bilder eines Angehörigen der Armee (AdA) zeigen, hielten deswegen Soldaten der Schweizer Armee ein Gebet ab. Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in Tarnanzügen auf Matten in Richtung Mekka beten. Im Hintergrund sind Berge und mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Schweizer Armee zu sehen. Hinter den betenden Muslimen stehen weitere Angehörige der Armee.
Armeeseelsorger Muris Begovic eingeladen
Ein AdA, der am Gebet teilgenommen hat, sagt gegenüber 20 Minuten: «Wir haben am Mittwoch das erste Gebet mit einem Imam im Militär gehabt. Es war wunderschön!» Das Gebet sei von ihrem Bataillon organisiert worden, man habe den Imam und Armeeseelsorger Muris Begovic dafür eingeladen. Bei dem Gebet waren sowohl muslimische als auch nicht-muslimische Soldaten anwesend. «Unsere Kameraden haben viele Fragen gestellt, es war ein Moment, der mir Gänsehaut verschaffte», so der Angehörige der Armee weiter.
«Wir bekamen die Weisung, keine Bilder des Gebets zu verbreiten.»
Ein weiterer AdA sagt gegenüber 20 Minuten, dass der Imam «super durch das Gebet geführt» habe. «Der Armeeseelsorger hat auch für Nichtgläubige ein offenes Ohr.» Die Stimmung unter den Armeeangehörigen sei gut gewesen. «Trotzdem haben wir nach dem Gebet die Weisung bekommen, sich weder an Medien zu wenden noch Bilder des Gebets zu verbreiten», so der Soldat weiter.
Anlass dazu war das Opferfest Bayram
Auf Anfrage von 20 Minuten teilt der Armeesprecher Mathias Volken mit: «Die Armeeführung hat sich für eine Kultur der Inklusion ausgesprochen. Es ist dabei die Verantwortung der Armee, eine Kultur zu fördern, in der bewusst, respektvoll und gewinnbringend mit Vielfalt umgegangen wird.» Anlass dazu war das Opferfest Bayram. Wegen dieses Leitgedankens habe am Mittwoch in der Ostschweiz ein muslimisches Feldgebet stattgefunden, so der Armeesprecher weiter.
«Die Armeeführung hat sich für eine Kultur der Inklusion ausgesprochen.»
«Dem muslimischen Feldgebet wohnten auch freiwillig rund zwei Dutzend Angehörige der Armee anderer Glaubensrichtungen aus allen fünf Kompanien des Gebirgsschützenbataillons 6 bei», erklärt Volken weiter. Geleitet wurde das Gebet von Hauptmann Armeeseelsorger Muris Begovic, Armeeseelsorger mit muslimischem Hintergrund.
Weiter schreibt die Armee, dass seit rund einem Jahr nebst christlichen Seelsorgern auch Seelsorgerinnen und Seelsorger anderer Konfessionen den Armeeangehörigen bei Bedarf zur Seite stehen. Besonders während der Corona-Pandemie sah die Armee die Wichtigkeit und den Nutzen der Armeeseelsorge bestätigt.
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