Schweizer Wirtschaft: So denkt ihr über die Lage

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Eure MeinungSchweizer Wirtschaft: «Management denkt oft nur bis Ende Monat»

Viele Unternehmen in der Schweiz schliessen oder entlassen Angestellte. Experten geben zwar eine Entwarnung, aber in der Community gehen die Meinungen über die Lage der Schweizer Wirtschaft stark auseinander.

CH Media hat bekanntgegeben, dass die Today-Plattformen per sofort eingestellt werden.
Auf «ZüriToday» erscheint am Dienstagmorgen diese Meldung.
Nach Weltbild und Jelmoli ist das eine weitere Schliessungsnachricht.
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CH Media hat bekanntgegeben, dass die Today-Plattformen per sofort eingestellt werden.

Screenshot/Google Maps

Darum gehts

  • Nach Jelmoli, Weltbild und Flyer kam es nun auch bei CH Media zu einem Knall.

  • Diese Schliessungen und Entlassungen machen der Bevölkerung Sorgen, auch wenn Experten darin einen gewöhnlichen Strukturwandel sehen.

  • Die Meinungen in der Community sind gespalten: Einige sehen Chancen auf einen Fortschritt in dieser Entwicklung, während andere Arbeitsplatzverluste befürchten.

Die jüngste Hiobsbotschaft von CH Media reiht sich in eine Serie von Negativschlagzeilen über die Schweizer Wirtschaft ein. Doch trotz der Schliessungen und Entlassungen ist das Gesamtbild besser, als es scheint. Laut Experten durchläuft die Wirtschaft keine Rezession, sondern eine strukturelle Transformation. Mehr dazu liest du hier im Originalartikel. Die Community hat die wirtschaftliche Lage in der Kommentarspalte lebhaft diskutiert. Wir fassen die Meinungen für dich zusammen.

Wandel als Chance oder nur Schönfärberei?

Viele User sehen die Veränderungen in der Wirtschaft als etwas Gewöhnliches. So schreibt ritchi666: «In der Regel werden jedes Jahr mehr Firmen neu gegründet, als dass sie Bankrott gehen oder geschlossen werden.» Auch Buendel sieht das Ganze nicht als Krise, sondern als Entwicklung: «Die Menschen vergessen schnell. Die Textilbranche, die Basler Uhrenfabriken und Tante Emma-Läden verschwanden zu Gunsten anderer Firmen und neuer Technologien. Es tut klar weh, wenn jemand den Job verliert, aber es entstehen neue Arbeitsplätze.»

«Dieser Wandel ist logisch und hat, seit der Industrialisierung, immer stattgefunden. Durch die Globalisierung nun im verstärkten Masse.»

dima191

Andere Leserinnen und Leser wie John_Willie sehen den Grund für den Wandel in der Digitalisierung und dem veränderten Konsumverhalten: «Märkte entstehen und verschwinden. Wenn die Leute bei Amazon und Temu kaufen und nicht mehr bei Jelmoli, hat das Konsequenzen.» User Proficisci90 hingegen ist anderer Meinung: «Klingt für mich etwas nach fachlichem Zweckoptimismus und Schönfärberei. Meine Zweifel bleiben.»

«Das kostet viele den Job»

Auch andere besorgte Stimmen aus der Community sehen die Lage kritischer. User Burton1224 befürchtet den Abbau von Arbeitsstellen: «Es entstehen zwar Jobs, für die man aber eine viel höhere Bildung braucht, oder aber die Produktion geht ins Ausland. Automatisierung und KI könnten in den nächsten Jahren mehr Jobs kosten, als diese Sparte selbst schaffen könnte.»

Ende 2024 wird das Traditionswarenhaus Jelmoli, samt 850 Stellen, verschwinden.

Ende 2024 wird das Traditionswarenhaus Jelmoli, samt 850 Stellen, verschwinden.

IMAGO/Depositphotos

Auch das Managementverhalten wird als mögliche Ursache für die vielen Schliessungen diskutiert. User gräsmosa kommentiert etwa: «Nicht die Unternehmen sind das Problem, sondern die geldgeilen Manager, die haben zwar studiert, aber von der Praxis sind sie weit entfernt.» Leserlich2 stimmt dem zu und ergänzt: «Früher dachten Firmeninhaber für die Zukunft und heute denkt das Management nur bis Ende Monat. Nach zwei Jahren geht das Management zur nächsten Firma und keinen interessiert die mittel- und langfristige Entwicklung.»

Machst du dir Sorgen um die Schweizer Wirtschaft?

«Unternehmen werden ins Ausland verkauft»

Andere Leserinnen und Leser zeigen sich besorgt über die zunehmenden Unternehmensverkäufe ins Ausland. So schreibt Thüpfi: «Nicht die angesprochene Umverteilung macht mir Sorgen, sondern die unaufhaltsamen Verkäufe diverser Betriebe ins Ausland!» Ähnlich äussert sich User BERGLIMEITI: «Interessant, dass immer wieder Unternehmen von ausländischen Investoren übernommen werden – sowas nennt man Ausverkauf der schweizerischen Wirtschaft und nicht einen Wandel.»

Leser dima191 hat einen Vorschlag, wie man den heimischen Mark stärken könnte: «Was die Schweiz tun sollte, ist die Bürokratie für Unternehmen radikal zu reduzieren, um die Konkurrenzfähigkeit und Überlebenschance auf dem Heimmarkt zu verbessern.»

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