Daniel Stricker: Zertifikats-Beschiss bei Einreise in USA

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«Habe nichts Verbotenes gemacht»So beschiss Daniel Stricker, um ohne Zertifikat in die USA zu gelangen

Daniel Stricker trat am Samstag in Bern auf. Dabei schoss er nicht nur heftig gegen SVP-Exponenten, sondern erzählte auch, wie er ohne Zertifikat in die USA einreisen konnte.

Bei seinem Auftritt in Bern-Bümpliz am 14. Januar 2023 wurde Daniel Stricker beleidigend.
Ganz besonders hatte er es auf Thomas Aeschi abgesehen, denn von ihm ist er besonders enttäuscht: «Ich dachte, er ist ein Verbündeter von uns», sagte Stricker, «und jetzt erzählt er so einen Habakuk.» Damit meinte er die Forderung, die Aeschi kürzlich geäussert hatte, dass Reisende aus China auf Covid-19 getestet werden sollen. 
Gleich mehrfach beschimpfte Stricker den SVP-Nationalrat: «Thomas Aeschi war ja schon ein Faschist als er verlangte, dass Schweizer sich testen lassen müssen, um in ihr Heimatland zurückkehren zu dürfen», sagte er wörtlich. Und später, zum selben Thema: «Dank Thomas Aeschi, Fascho.» 
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Bei seinem Auftritt in Bern-Bümpliz am 14. Januar 2023 wurde Daniel Stricker beleidigend.

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Darum gehts

  • Youtuber Daniel Stricker traute sich auf der Bühne in Bern-Bümpliz mehr als in seinen Videos.

  • Er kritisierte SVP-Nationalrat Thomas Aeschi heftig.

  • Ausserdem gab er zu, für die Einreise in die USA im Dezember 2021 ein Covid-Zertifikat gefälscht zu haben.

Daniel Stricker ist enttäuscht. Das war an seiner «Hardcore-Lesung» im Sternensaal in Bern-Bümpliz deutlich zu spüren. Vor rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauern – man kannte sich, wie mehrfach betont wurde, zumeist noch von den Demos – zog der Impfgegner und Pandemie-Leugner vor allem gegen die SVP vom Leder. 

Ganz besonders hatte er es auf Thomas Aeschi abgesehen, denn von ihm ist er besonders enttäuscht: «Ich dachte, er ist ein Verbündeter von uns», sagte Stricker, «und jetzt erzählt er so einen Habakuk.» Damit meinte er die Forderung, die Aeschi kürzlich geäussert hatte, dass Reisende aus China auf Covid-19 getestet werden sollen. 

Daniel Stricker nennt Thomas Aeschi «Faschist»

Gleich mehrfach beschimpfte Stricker den SVP-Nationalrat: «Thomas Aeschi war ja schon ein Faschist, als er verlangte, dass Schweizer sich testen lassen müssen, um in ihr Heimatland zurückkehren zu dürfen», sagte er wörtlich. Und später, zum selben Thema: «Dank Thomas Aeschi, Fascho.» 

Auch enttäuscht ist er von Roger Köppel, von dem er sich ebenfalls verraten fühlt. Köppel sei «voll Mainstream» und habe in der Weltwoche noch nie eine «alternative Quelle» genutzt. Ebenso Markus Somm: «Sein Nebelspalter ist eine herbe Enttäuschung.» Und: «Ich gönne ihm die Erfolglosigkeit.»

Hass gegen Mike Müller

Stricker diffamierte auch Menschen, die er schon länger heftig kritisiert: Comedian Mike Müller nannte er einen «unsäglichen Typ», attestierte ihm eine «besonders primitive Art». «Mike Müller wollte heute eigentlich kommen, er musste aber an eine Klebedemo gehen», sagte Stricker unter anderem. «Er hat einen grossen Vorteil: Der braucht keinen Klebstoff, den bringt man auch so nicht von der Strasse weg.»

Zwinkernd deutete Daniel Stricker auf der Bühne an, extra Müller zu beleidigen, um eine Klage zu provozieren und so sein Buch besser verkaufen zu können.

«Ich habe mich entschlossen, zu erzählen, wie ich nach Amerika kam»

Kurz vor der rund halbstündigen Pause nahm Stricker Bezug auf eine Geschichte, die sich vor etwas mehr als einem Jahr zugetragen hatte. Verschiedene Medien hatten damals spekuliert, dass er gegen Corona geimpft sei, weil er zu einer Zeit in die USA gereist war, als dort Zertifikatspflicht herrschte. «Ich werde nicht erzählen, wie ich nach Amerika gekommen bin», sagte Stricker. «Wer weiss, ob nicht ein ‹Tagi›-Journalist hier im Publikum sitzt.»

Direkt nach der Pause nahm er mit den folgenden Worten das Programm wieder auf: «Ich habe mich entschlossen, zu erzählen, wie ich nach Amerika kam.» Denn: «Ich habe nicht das Gefühl, etwas Verbotenes getan zu haben.» Aus einem «Blick»-Interview habe er gewusst, die Swiss habe keine Zeit, die Covid-Zertifikate einzuscannen. «Also habe ich das Zertifikat von jemandem genommen, meinen Namen oben hingeschrieben und das ausgedruckt. Dann ging ich an den Flughafen.» Die Frau an der Kontrolle habe das Zertifikat tatsächlich nicht gescannt. «An Bord musste man dann ausfüllen, dass man geimpft ist. Da habe ich gelogen», sagte Stricker.

Auch bei Heimreise beschissen

Er sei extra in das republikanische Florida geflogen, weil er schon gedacht habe, dass sich dort niemand für das Zertifikat interessiere. Bei der Ankunft habe sich das bewahrheitet: Der Zollbeamte habe das gültige Zertifikat von Strickers Mitreisendem ärgerlich beiseitegeschoben, ein anderer sein gefälschtes gar nicht angeschaut. 

Und wie kam Stricker wieder nach Hause? Er nutzte nach vier Wochen (in denen er durchgehend krank gewesen sei), ein Schlupfloch aus. Man durfte zu der Zeit zwar nur mit Zertifikat einreisen, doch für Transitflüge habe das nicht gegolten. Stricker buchte, nach eigenen Angaben, also einen Flug aus den USA über Zürich nach Barcelona.

Den zweiten Flug habe er dann einfach nicht angetreten, dazu angegeben, er wolle sein Gepäck nicht automatisch weitertransportiert haben. Wie er sagte, nahm er in Zürich den Koffer und «lief einfach aus dem Flughafen». 

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