Solarenergie3 unglaubliche Solarlösungen, die die Welt verändern könnten
Photovoltaik-Anlagen und die Nutzung von Solarenergie boomen – auch wenn es zwischenzeitlich durch die Energiekrise und den Ukraine-Krieg Rückgänge gab. Diese drei internationalen Projekte beziehungsweise Unternehmen haben die Sonne als Innovation für sich entdeckt.
Darum gehts
In Solarparks in den Vereinigten Arabischen Emiraten können mittels schwarzer Solarpanels zukünftig Regenfälle ausgelöst werden.
Die gigantische Solaranlage «Huadian Tianjin Haijing» in China soll saubere Energie produzieren. Gleichzeitig dient der Schatten der Solarpanele der Crevetten-Zucht.
Wie Sonnenenergie in solaren Treibstoff umgewandelt wird, demonstriert das Schweizer GreenTech-Start-up Synhelion.
Internationale Solarprojekte machen auf sich aufmerksam. Mittels Solaranlagen arbeiten sie daran, es in der Wüste regnen zu lassen, Crevetten zu züchten und solaren Treibstoff herzustellen. Während sich die meisten Solarpark im Südosten der Arabischen Halbinsel noch in ihrer Forschungsphase befinden, sind andere Lösungen (fast) schon marktreif. Im nordchinesischen Tianjin ist seit mehr als einem Jahr das weltweit grösste kombinierte Solarstrom- und Salzfarmprojekt aktiv. Währenddessen hat Synhelion in der Schweiz bereits erste Grossabnehmer für sein Solarkerosin gefunden.
Solarparks in den Vereinigten Arabischen Emiraten
In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wird an einer neuen Methode geforscht, um Regen in Wüstenregionen zu erzeugen. Die Rede ist allerdings nicht vom Cloud Seeding, einem Wetterbeeinflussungsverfahren, bei dem Substanzen in Wolken gesprüht werden, um Niederschlag zu fördern. Vielmehr geht es um grosse Solarparks mit schwarzen Solarpanels. Durch die erzeugte Wärme entstehen Aufwinde, die zur Wolkenbildung und schliesslich zu Regen führen können.
Die neue Technologie wurde dieses Jahr in den VAE im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht. Daran beteiligt sind deutsche Wissenschaftler, darunter Oliver Branch von der Universität Hohenheim. Ein 20 Quadratkilometer grosser Solarpark soll dabei bis zu 600'000 Kubikmeter Regenwasser erzeugen können. Das wäre genug für zehntausende Menschen. Das Projekt wird von den VAE finanziert, die derzeit den Einsatz dieser Technik prüfen. Neben den VAE könnten vor allem auch trockene Regionen wie Namibia und Baja California von dieser Methode profitieren.
Salz, Crevetten und saubere Energie aus «Huadian Tianjin Haijing»
Der Solar-Pionier China zeigt, dass Solarkraftwerke gleichzeitig vielen verschiedenen Zwecken dienen können. Seit dem Vorjahr ist ein 1-Gigawatt-Solarkraftwerk inmitten der Changlu-Salzfelder aktiv – eine der ältesten Salzfarmen an der Küste Chinas. Dort wird nicht nur Strom für 1,5 Millionen chinesische Haushalte produziert, sondern auch Salz gewonnen und Crevetten gezüchtet.
Die Solarmodule nutzen direktes und vom Wasser reflektiertes Sonnenlicht. Sie sind mit 14 Metern Abstand angeordnet, was für die Salzgewinnung wichtig ist. So kann das Salzwasser ausreichend verdampfen. Gleichzeitig spenden die Paneele den Crevetten-Teichen Schatten. Dadurch sinkt die Wassertemperatur, und die Zuchtbedingungen verbessern sich. Das Kraftwerk spart laut der Projektleiterin Yang Fan jährlich 500'000 Tonnen Kohle und reduziert CO₂-Emissionen um 1,25 Millionen Tonnen.
Schweizer GreenTech-Start-up Synhelion
Eine bahnbrechende Innovation hat das Start-up Synhelion vorgestellt. Es wandelt Sonnenlicht in kohlenstoffneutrale Solartreibstoffe um. Aktuell in Betrieb ist die Solarkraftstoffanlage «Dawn». Sie hat bereits erfolgreich Syncrude hergestellt, ein synthetisches Rohöl, das in Raffinerien zu erneuerbarem Kerosin verarbeitet werden kann. Das Solarkerosin eignet sich für Flugzeuge, Schiffe und Autos und soll fossile Brennstoffe eins zu eins ersetzen.
Das jüngste Fazit von Synhelion: Die Anlage zeigt eine kosteneffiziente Produktion im industriellen Massstab. Deshalb wird ab 2027 die grössere Anlage «Rise» im sonnigen Spanien die kommerzielle Produktion aufnehmen, mit einer geplanten Kapazität von 1000 Tonnen Solartreibstoff pro Jahr. Synhelion hat bereits einen fünfjährigen Abnahmevertrag mit dem Schweizer Flugzeughersteller Pilatus und der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees AG (SGV) abgeschlossen.
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