Spermidin: Hoffnung für späten Kinderwunsch

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SpermidinDieser Stoff könnte den späten Kinderwunsch erfüllen

Erst Karriere, dann heiraten und ein Kind. So der Wunsch von vielen Frauen. Doch die Chancen, schwanger zu werden, liegen bei 35- bis 40-Jährigen nur noch bei 20 Prozent. Abhilfe schaffen könnte Spermidin.

Eine neue Studie in «Nature Aging» lässt Frauen mit einem späten Kinderwunsch hoffen.
Forscher der chinesischen Nanjing Agricultural University entdeckten unterschiedliche Spermidin-Werte in den Eierstöcken junger und älterer Mäuse.
Sie konnten die Furchtbarkeit von Mäusen fördern, indem sie ihnen Spermidin injizierten. (Symbolbild)
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Eine neue Studie in «Nature Aging» lässt Frauen mit einem späten Kinderwunsch hoffen.

Pixabay

Darum gehts

  • Die Injektion von Spermidin steigerte die Fruchtbarkeit bei älteren Mäusen.

  • Dr. Michele Boiani vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin schlägt deshalb vor, dies auch bei Frauen mit einem späten Kinderwunsch unter medizinischer Aufsicht zu testen.

  • Untersucht wird die Auswirkung von Spermidin auf Alterserscheinungen, in Deutschland gibt es bereits Anti-Aging-Produkte auf Basis des Stoffes.


Eine neue Studie in «Nature Aging» lässt Frauen mit einem späten Kinderwunsch hoffen. Forscher der chinesischen Nanjing Agricultural University entdeckten unterschiedliche Spermidin-Werte in den Eierstöcken junger und älterer Mäuse. Bei älteren Mäusen waren die Werte geringer und führten zu schlechterer Eizellen-Qualität. Durch Spermidin-Injektionen konnten die Forscher die Eizellreifung, Embryonalentwicklung und Fruchtbarkeit dieser Mäuse fördern.

Was ist Spermidin?

Spermidin ist eine natürliche Verbindung, die die Zellerneuerung aktiviert und somit die Zellgesundheit verbessert. Es ist in verschiedenen Lebensmitteln wie Weizenkeimen, Käse, Kürbiskernen, Champignons und Broccoli vorhanden. Mit zunehmendem Alter sinkt der Spermidin-Gehalt im Körper, was altersbedingte Erkrankungen begünstigen könnte.

Die deutsche «Bild»-Zeitung schreibt, dass derzeit untersucht wird, ob zusätzliches Spermidin Alterserscheinungen in Leber, Muskeln und Gehirn entgegenwirken kann. In Deutschland sind bereits Anti-Aging-Mittel auf Spermidin-Basis erhältlich. Die Frage, ob die Erkenntnisse über die verlängerte Fruchtbarkeit bei Mäusen auf Menschen übertragen werden können, erfordert weitere Untersuchungen.

Dr. Michele Boiani vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster, der nicht an der Studie beteiligt war, sieht in den Ergebnissen einen positiven Nebeneffekt des Spermidins. Es müsse sich aber erst noch zeigen, ob Spermidin bei Frauen auch die bei Mäusen beobachteten Wirkungen habe. Es spreche aber nichts dagegen, es bei Frauen auch zu probieren – unter medizinischer Aufsicht. «Wenn eine Frau, die Spermidin nimmt, sich besser fühlt, kann auch die reproduktive Funktion davon profitieren; es könnte ein Placebo-Effekt sein. Alternativ könnte es sich um eine indirekte Wirkung durch andere Funktionen auf die Funktion des Eierstocks handeln», so Boiani. 

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