SRG kündigt grösste Transformation der Unternehmensgeschichte an

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Susanne WilleSRG kündigt «grösste Transformation der Geschichte» an

Am vergangenen Freitag trat die neue SRG-Generaldirektorin Susanne Wille erstmals vor die Belegschaft. Sie kündigte dabei grosse Veränderungen an.

Susanne Wille ist die neue Generaldirektorin der SRG.
Der aktuelle Direktor Gilles Marchand tritt vorzeitig zurück.
Der Personalwechsel wurde vorgezogen, damit er noch vor dem Abstimmungskampf um die Halbierungsinitiative abgeschlossen ist.
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Susanne Wille ist die neue Generaldirektorin der SRG.

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Darum gehts

  • Susanne Wille wandte sich in einer Videokonferenz an die Belegschaft.

  • Sie kündigte mit «Enavant SRG SSR» das grösste Transformationsprojekt der Unternehmensgeschichte an.

  • Was das genau beinhaltet, ist noch unklar. Man wolle transparent informieren, sobald die Eckdaten bekannt sind.

Am Freitag hat sich die neue SRG-Generaldirektorin Susanne Wille per Videokonferenz an die Mitarbeitenden gewandt. «Sie begrüsste die Belegschaft, gab ihre Prioritäten bekannt und tauschte sich anschliessend mit Mitarbeitenden aus den verschiedenen Regionen aus», heisst es dazu in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.

Priorität für die Generaldirektorin hat demnach eine unternehmensweite Transformation, die unter dem Namen «Enavant SRG SSR» geführt wird. «Enavant» bedeutet auf Rätoromanisch «nach vorne», «weiter». Dem Strategie- und Organisationsentwicklungsprozess liegen verschiedene Faktoren zugrunde.

270 Millionen Franken sparen bis 2029

«Es ist die unternehmerische Pflicht, dass sich die SRG sorgfältig und weitsichtig auf einen veränderten Finanzrahmen ausrichtet», heisst es weiter. Planungsfaktoren seien die schrittweise Senkung der Medienabgabe, deutlich rückläufige Werbeeinnahmen und steigende Preise.

Die SRG rechnet damit, dass sie bis 2029 rund 270 Millionen Franken einsparen muss, was einer Budgetreduktion von etwa 17 Prozent entspricht. Es sei auch ein Anpassungsprozess der SRG notwendig aufgrund veränderter Mediennutzung und des internationalen Wettbewerbs.

«Grösste Transformation der Geschichte»

Das Medienunternehmen schreibt, bei «Enavant SRG SSR» handle es sich um die «bislang grösste Transformation in der Geschichte des Unternehmens».

«Neu ist der Prozess in Bezug auf das Vorgehen, die Tiefe, Komplexität und Geschwindigkeit», schreibt die SRG. So sollen Budgetreduktionen nicht ausschliesslich auf die Unternehmenseinheiten verteilt werden, sondern das Unternehmen werde als Ganzes angeschaut.

«Die Fragestellungen lauten, mit welcher Angebotsstrategie sich die SRG den Ansprüchen des medialen Service public der Zukunft ausrichtet und wie dem Publikum weiterhin ein Mehrwert geboten wird.»

Eine SRG im Dienst der Gesellschaft

Susanne Wille sagte, die SRG müsse rasch handeln. Deshalb habe sie als Generaldirektorin nach der Analyse seit ihrer Wahl und in Absprache mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung nun den Start für den Strategieprozess eingeleitet. Das Unternehmen werde transparent informieren, sobald mehr Details dazu bekannt sind. Zuerst gegenüber den Mitarbeitenden, dann gegenüber der Öffentlichkeit.

Susanne Wille will sich im angelaufenen politischen Prozess zur Halbierungsinitiative engagieren und dabei den gesellschaftlichen Mehrwert der SRG aufzeigen. «Ich stehe für eine SRG, die vorwärtsgewandt und beweglich sowie gleichzeitig verlässlich ist», sagt Susanne Wille. Sie engagiere sich für eine SRG, «die Qualität bietet und für ein Medienhaus, das allen gehört.»

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