St. GallenTrick mit 75-Rappen-Etikett an Ikea-Kasse geht nach hinten los
Mit falschen Preisschildern an der Self-Checkout-Kasse wollte ein Mann über 200 Franken sparen. Nun muss er fast 1400 Franken bezahlen.
Darum gehts
Ein Mann versuchte, bei Ikea in St. Gallen mit falschen Preisschildern über 200 Franken zu sparen.
Er wurde erwischt, bevor er den Bezahlvorgang abschliessen konnte, und muss nun fast 1400 Franken zahlen.
Der Mann wurde wegen Urkundenfälschung schuldig gesprochen und erhielt eine Geldstrafe auf Bewährung.
Ikea führt regelmässige Stichproben an den Self-Checkout-Kassen durch, um Betrug zu verhindern.
Anfang Januar hielt sich ein 33-Jähriger in der Ikea in St. Gallen in der Teppich- und Textilabteilung auf. Soweit so gewöhnlich. Dort entnahm er aus einem Verkaufsregal ein Kissenpolster und einen Teppich. Anschliessend überklebte er das Preisschild für das Kissenpolster, welches einen Wert von 129 Franken aufwies mit demjenigen eines Deckels einer Aufbewahrungsbox mit einem Wert von zwei Franken, und das Preisschild des Teppichs mit einem Wert von 79.90 Franken mit demjenigen eines Trinkbechers mit einem Wert von 75 Rappen – also einen hundertmal tieferen Wert.
In der Ikea bei einer Stichprobe aufgeflogen
«Danach begab sich der 33-Jährige zur Self-Scanning-Kasse. Dort scannte der Mann die neu aufgeklebten Preisschilder ein, um sich damit einen unrechtmässigen finanziellen Vorteil in der Höhe von 206.15 Franken zu verschaffen und die Ikea AG an ihrem Vermögen zu schädigen», schreibt die St. Galler Staatsanwaltschaft im Strafbefehl, der 20 Minuten vorliegt. Doch damit kam der junge Mann nicht durch. Denn noch bevor der Bezahlvorgang ausgelöst werden konnte, wurde eine Stichprobe ausgelöst. Darauf flog der Schwindel auf und der Mann wurde angezeigt.
Hast du auch schon beim Self-Checkout beschissen?
Busse wegen Urkundenfälschung
Die Staatsanwaltschaft St. Gallen hat den Mann wegen Urkundenfälschung schuldig gesprochen. Der 33-Jährige wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 30 Tagesätzen zu je 150 Franken (4500 Franken) verurteilt. Diese muss er nur bezahlen, wenn er in den nächsten zwei Jahren straffällig werden sollte. Begleichen muss er aber eine Busse von 900 Franken sowie Gebühren und Auslagen von 468 Franken, fast 1400 Franken.
Ikea gibt keine Zahlen bekannt
Auf Anfrage hält sich Ikea zum Thema bedeckt. Zahlen zu erstatteten Anzeigen und Vorfällen an Self-Checkoutkassen gibt das Unternehmen keine bekannt. Nur soviel: «Es werden regelmässige Stichproben während des Self-Checkouts durchgeführt.» Die Self-Checkout-Zonen seien mit sogenannten Ausgangsschranken ergänzt, die erst nach dem erfolgreichen Scannen des Kassenbons den Durchgang freigeben. «Unsere Mitarbeitenden stehen für unsere Kunden natürlich auch am Self-Checkout jederzeit für Fragen und eine rasche Unterstützung zur Seite.» Das trage dazu bei, dass mögliche Fehler oder Missverständnisse rechtzeitig ausgeräumt werden können.
Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.