So viele Organspenden wie noch nie

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565 EmpfängerNoch nie gab es so viele Organspenden wie 2023

In der Schweiz gab es 2023 so viele Organspenderinnen und Organspender wie noch nie. Dies ist den Spitälern zu verdanken.

Ein Organspendeausweis von Swisstransplant.
Insgesamt 565 Personen wurde 2023 in der Schweiz mindestens ein Spenderorgan eingesetzt.
Ex-vivo-Maschinenperfusion auf Rädern: Die Geräte ermöglichen, die Transportzeit der Organe (hier Herz) zu verlängern und kleinere Schäden zu reparieren.
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Ein Organspendeausweis von Swisstransplant.

20min/Celia Nogler

Darum gehts

  • Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 200 Menschen Organe entnommen – so vielen wie noch nie.

  • Insgesamt 565 Empfängerinnen und Empfänger erhielten mindestens ein Spenderorgan.

  • Auch neue Techniken, die die Haltbarkeit von Spenderorganen verlängern, hielten Einzug.

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Die Anzahl der im vergangenen Jahr verstorbenen Organspenderinnen und Organspender übertrifft mit 200 die bisherigen Höchstwerte deutlich: 2021 und 2022 waren es bloss 166 bzw. 164 Personen, von denen Organe entnommen wurden. Die Zahl der Personen auf der Warteliste ist jedoch immer noch hoch: Ende 2023 warteten 1391 Personen auf mindestens ein Spenderorgan, im Vorjahr waren es 1442. Tragisch allerdings: 92 Personen starben 2023 auf der Warteliste, so viele wie noch nie.

In der Schweiz erhielten letztes Jahr 565 Personen mindestens ein Organ aus einer Organspende von Verstorbenen, das sind satte 111 Personen mehr als 2022. Es wurden 584 Organe transplantiert – 19 Patienten erhielten also eine Multiorgantransplantation.

Der Anstieg der Zahl der Organspender liege allerdings noch nicht an der Systemumstellung auf die erweiterte Widerspruchslösung, die vom Stimmvolk 2022 beschlossen wurde und frühestens im 2026 erfolgt: Ab dann ist jede und jeder ein potenzieller Organspender, der dies nicht zu Lebzeiten explizit ablehnt. «Vielmehr geht die Entwicklung zurück auf eine neu eingeführte Unterstützung der Entnahmespitäler bei der Erkennung von potenziellen Organspenderinnen und Organspendern durch den medizinischen Dienst von Swisstransplant», schreibt die Organisation.

Herz «lebt» ausserhalb des Körpers weiter

Zudem würden seit Ende 2022 in der Schweiz gewisse Herztransplantationen nach vorgängiger Ex-vivo-Herzperfusion durchgeführt: Diese komplexe Technik ermöglicht es, die Herzfunktion ausserhalb des Körpers zu erhalten, um die Zeitspanne zwischen Organentnahme und Transplantation zu verlängern.

Dank dieser Technik können neu auch Herzen von Organspendenden im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (DCD) transplantiert werden. Im vergangenen Jahr betraf dies neun Personen. Der weitere Ausbau der DCD-Organspende in verschiedenen Spitälern habe ebenfalls zum Anstieg der Organspendezahlen beigetragen.

Weiterhin teilt Swisstransplant mit, dass ab 1. Januar Flavia Wasserfallen den Stiftungsrat Swisstransplant leitet. Wasserfallen ist Politologin, Ständerätin des Kantons Bern, Verwaltungsrätin EWB und Präsidentin der Geliko. Zuvor führten Marina Carobbio Guscetti und die Vizepräsidenten Prof. Daniel Candinas und Prof. Markus Béchir das Gremium.

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