Luzerner StartupMit Baggersharing wollen diese zwei die Baubranche aufmischen
Das Luzerner Start-up Faroo ermöglicht es Bauunternehmen, die von ihnen benötigten Maschinen zu mieten, anstatt sie neu zu kaufen. Der schweizerische Baumeisterverband erklärt alle Zweifel an diesem Projekt.
Darum gehts
Das Luzerner Start-up Faroo ermöglicht es Bauunternehmen, die benötigten Maschinen zu mieten, anstatt sie zu kaufen.
Das Projekt wurde von zwei ehemaligen Studenten der Hochschule Luzern (HSLU) ins Leben gerufen.
Derzeit sind 20 Bauunternehmen Partner von Faroo. Die Plattform wird ab 2023 betriebsbereit sein.
Der Schweizerische Baumeisterverband begrüsst die Idee. So könne Geld anders investiert werden und es wird ein Beitrag an die Nachhaltigkeit geleistet.
Mobility, Airbnb und weitere Anbieter: Sharing Economy gibts in diversen Bereichen. Das Luzerner Start-up Faroo hat ein System entwickelt, damit Bauunternehmen keine neuen Maschinen mehr kaufen müssen. Es handelt sich um eine «Business-to-Business»-Plattform, auf der Unternehmen, die im Besitz bestimmter Baumaschinen sind, sie an andere Unternehmen vermieten.
Grosse Einsparungen möglich
Die Idee entstand am Pingpong-Tisch: Faroo-Mitgründer Fatmir Shoshi erzählte Rui Marques, dem zweiten Mitgründer, dass er seine Terrasse gründlich säubern wolle, aber er habe keinen Hochdruckreiniger zur Hand. Aus diesem Gedanken heraus erkannten die beiden Mitbegründer, wie praktisch und günstig es für Unternehmen wäre, wenn sie Maschinen ausleihen könnten, anstatt sie zu kaufen.
Shoshi macht ein Beispiel: Je nach Modell kann ein Bagger 100’000 Franken kosten. «Dazu kommen die Unterhaltskosten und die Lagerkosten. In der Miete kostet der Bagger etwa 300 Franken pro Tag», sagt er. Die Miete für den Bagger sei vergleichsweise also viel günstiger.
Nutzt du Sharing-Angebote?
Die Vorteile würden jedoch nicht nur denjenigen zugutekommen, die die Maschinen mieten. «Die Unternehmen, die Maschinen zur Verfügung stellen, können zusätzlich zu den Mieteinnahmen auch Lagerkosten einsparen», sagt Shoshi. Die Mietpreise für die Maschinen enthalten derzeit noch keine Transportkosten, da Shoshi und Marques noch in Verhandlungen mit Partnern stehen. Sie sagen jedoch, dass diese Kosten ab 2023 direkt auf der Plattform kalkulierbar sein werden.
Baumeisterverband gefällt die Idee
Laut Matthias Engel, Mediensprecher des schweizerischen Baumeisterverbands, kann eine solche Plattform auch für Baumaschinenhersteller von Vorteil sein: «Dieses Projekt macht die Wartung der Maschinen für die Eigentümer billiger, oder sogar rentabel. Daher könnte sich die Investition in moderne Baugeräte künftig sogar mehr lohnen».
«Eigene Baumaschinen können der Grundkapazitätsauslastung genügen, wohingegen Arbeitsspitzen gerade in den Sommermonaten eher mit zusätzlich gemieteten Baumaschinen aufgefangen werden sollten.»
Dank dieser Strategie könnten dann Bauunternehmen Geld einsparen, und das eingesparte Geld wird laut Engel nachhaltig im Betrieb investiert – etwa in höhere Löhne der Bauarbeiter und in neue Maschinen, die regelmässig benötigt werden.
Der schweizerische Baumeisterverband ist grundsätzlich für dieses Projekt: Dank Plattformen wie Faroo wären nicht nur erhebliche Einsparungen an Finanzen und Ressourcen für Bauunternehmen garantiert, sondern es würde auch ein starker Beitrag zur Sharing Economy geleistet werden. Dies ist laut Engel von entscheidender Bedeutung: «Sharing und Leasing leisten auch einen Beitrag dazu, die gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen».
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