Baschar al-Assad meldet sich nach Flucht aus Syrien

Aktualisiert

SyrienSo rechtfertigt Baschar al-Assad seine Flucht nach Moskau

Baschar al-Assad äusserst sich in einem Statement zu seiner Flucht nach Moskau. Er sagt, diese sei nie geplant gewesen.

Syriens Diktator Baschar al-Assad regierte 24 Jahre lang. (Archivbild)
Nach dem Umsturz in Syrien flüchtete er mit seiner Familie nach Moskau.
Jetzt gibt es erstmals ein offizielles Statement des ehemaligen Präsidenten Syriens. (Archivbild)
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Syriens Diktator Baschar al-Assad regierte 24 Jahre lang. (Archivbild)

IMAGO/SNA

Darum gehts

  • Am 7. Dezember haben jihadistische Rebellen Damaskus eingenommen.

  • Baschar al-Assad sagt, er habe seine Pflichten bis zum 8. Dezember erfüllt.

  • Dann habe Russland einen sofortigen Abzug organisiert, so Assad weiter.

Der syrische Ex-Präsident Baschar al-Assad hat in einer schriftlichen Erklärung die Umstände seiner Abreise aus Syrien erläutert. Al-Assad wies Behauptungen zurück, er habe sein Amt in den letzten Stunden der Kämpfe aufgegeben oder Zuflucht gesucht. «Ich bin in Damaskus geblieben und habe meine Pflichten bis in die frühen Morgenstunden des 8. Dezembers erfüllt», erklärte al-Assad.

«Die letzten Armeepositionen waren gefallen»

Nach eigenen Angaben verlegte er sich nach dem Fall der letzten Armeestellungen nach Lattakia, um von der Hmeimim-Luftbasis aus mit russischen Verbündeten militärische Operationen zu koordinieren. Dort sei ihm jedoch klar geworden, dass die Streitkräfte vollständig zurückgezogen worden waren.

«Die letzten Armeepositionen waren gefallen», betonte al-Assad. Angesichts des anhaltenden Drohnenbeschusses auf die Luftbasis habe Russland schliesslich einen sofortigen Abzug organisiert. Al-Assad zufolge fand dieser Abzug am Abend des 8. Dezembers statt, einen Tag nach dem Fall von Damaskus.

«Es gab keine andere Option, als weiter gegen den terroristischen Angriff zu kämpfen.»

Baschar al-Assad

Al-Assad betonte, er habe zu keinem Zeitpunkt an einen Rücktritt gedacht oder Zuflucht gesucht. «Es gab keine andere Option, als weiter gegen den terroristischen Angriff zu kämpfen», sagte er. Er bekräftigte, dass er nie persönliche Vorteile gesucht, sondern stets als «Treuhänder des nationalen Projekts» gehandelt habe, getragen vom Vertrauen des syrischen Volkes.

Das Statement von Baschar al-Assad auf Englisch.

Das Statement von Baschar al-Assad auf Englisch.

Screenshot Telegram

«Unerschütterlich» mit Syrien verbunden

Mit Blick auf die lange Kriegsgeschichte Syriens erinnerte al-Assad daran, dass er nie das Land oder die Frontlinien verlassen habe, selbst während der «dunkelsten Jahre des Krieges». Er erklärte, diejenigen, die von Anfang an Terrorismus bekämpft hätten, könnten nicht dieselben sein, die «ihr Volk oder ihre Nation verraten».

Abschliessend betonte al-Assad seine unerschütterliche Verbundenheit zu Syrien: «Meine Zugehörigkeit zu Syrien und ihrem Volk bleibt unerschütterlich.» Er hoffe, dass das Land eines Tages wieder frei und unabhängig sein werde.

Russland hatte al-Assad über Jahre hinweg unterstützt. Nach dessen Sturz wurde al-Assad in Russland Asyl gewährt.

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