«Steh-Befehl»«Das ist unmenschlich!»
Aufgrund einer neuen Regelung dürfen Bundeshaus-Polizisten nicht mehr sitzen. In der Community gehen die Meinungen dazu auseinander.
Darum gehts
Seit kurzem dürfen die im Bundeshaus arbeitenden Bundespolizisten nicht mehr sitzen, weil einer von ihnen Zeitung gelesen hat.
Manche der eingesetzten Polizisten sind in fortgeschrittenem Alter. Die ersten Beamten haben sich krankschreiben lassen und klagen über Schmerzen.
Hier liest du, was die Community darüber denkt.
Schluss mit Sitzen: Im Bundeshaus sollen Polizistinnen und Polizisten nur noch stehen. Der Generalsekretär der Parlamentsdienste, Philippe Schwab, hat einen «Steh-Befehl» erlassen, weil er dem Vernehmen nach einen Bewacher beim Zeitunglesen erwischt hat – und dafür sogar die Bürostühle der Beamten entfernt. Nun müssen die Beamten bis zu acht Stunden am Stück stehen – einzig unterbrochen von den gesetzlich vorgeschriebenen Pausen.
Da an diesem Wachposten auch ältere Polizistinnen und Polizisten eingesetzt würden, deren körperliche Fitness altersbedingt leicht nachgelassen habe, sei das Leiden gross, berichten mehrere Betroffene anonym gegenüber 20 Minuten. Sie klagen über schmerzende Füsse, Knie und Hüften. Politikerinnen und Politiker rechts und links zeigen sich empört.
«Sofort rückgängig machen!»
Auch viele Community-Mitglieder ärgern sich über diese Regelung und fühlen mit den Polizistinnen und Polizisten mit: «Das ist ja kaum zu glauben» und «Sofort rückgängig machen!», kommentierten die User oder Userinnen sumaba und SvenjaW. User oder Userin Fauli findet sogar: «Das ist unmenschlich! Auch einem jungen gesunden Mann tut nach vier Stunden der Rücken weh!»
User Maximilian57 erachtet den Entscheid als einen Fehler: «Herr Schwab weiss anscheinend nicht, wie streng das Stehen am Ort über eine so lange Zeit ist. Es sollte mindestens ein Stehpult vorhanden sein. So wie auf dem Bild kann doch niemand am PC arbeiten. Was sagt die Suva dazu?»
«Wer als Polizist nicht fit ist, sollte sich einen anderen Job suchen»
Andere Userinnen und User wiederum befürworten den Entscheid. So schreibt User oder Userin bifeh76001: «Ein stehender Polizist sieht einfach professioneller aus. Und von einem Polizisten erwarte ich körperliche Fitness. Das gehört einfach zum Berufsbild dazu. Wer als Polizist nicht fit ist, sollte sich einen anderen Job suchen.»
Andere weisen darauf hin, dass viele Jobs es voraussetzen, den ganzen Tag zu stehen. «Was sollen denn die ganzen Friseure dazu sagen? Und Personen im Gesundheitswesen, im Verkauf oder in der Landwirtschaft? Polizisten jammern auf einem hohen Niveau», findet whoisnesa.
«Jeder Job birgt seine Probleme»
«Liebe Leute, ihr könnt das nicht mit dem Verkaufspersonal vergleichen», findet hingegen User oder Userin butterblüemli. Es sei ein Unterschied, ob man an Ort und Stelle stehen bleibe oder umherlaufe. «Schliesslich birgt jeder Job seine Probleme: Schmerzen in den Beinen vor allem im Verkauf, im Büro Rücken- und Nackenschmerzen», so der User.
User oder Userin Lilu1 schlägt einen Kompromiss zwischen den Wünschen von Schwab und denjenigen der Beamten und Beamtinnen vor. «Es gibt Stehstühle! Damit wären sie vermutlich auch gleich in der richtigen Position, um handeln zu können.»
Und zahlreiche weitere Community-Mitglieder finden, dass, wenn man schon die Stühle vor den Eingängen wegnimmt, man sie auch gleich in den Sälen entfernen sollte. «Diese Regelung sollte im Stände- wie auch im Nationalrat gelten, damit alle wach bleiben bei ihren Entscheidungen», so Ugolino.
Verfolgst du die Herbstsession?
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.