Strafbare Gewalt: Bundesrat will Ohrfeigen in der Erziehung komplett verbieten

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Strafbare GewaltBundesrat will Ohrfeigen in der Erziehung komplett verbieten

Der Bundesrat will ein Gesetz zur gewaltfreien Erziehung von Kindern. Schläge oder «entwürdigende Gewalt» will die Regierung verbieten.

Gewalt von Eltern gegen Kinder soll explizit verboten sein.
Das Ohrfeigenverbot soll kommen, sagt der Bundesrat.
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Gewalt von Eltern gegen Kinder soll explizit verboten sein.

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Darum gehts

  • Ohrfeigen, Schläge und andere Gewalt von Eltern soll explizit verboten werden. Das will der Bundesrat.

  • Der Bundesrat setzt damit eine Forderung aus dem Parlament um. 

  • Die Gesetzesänderung geht jetzt in die Vernehmlassung.

Der Bundesrat will Eltern verbieten, ihre Kinder zu schlagen. «Die Bestimmung verpflichtet die Eltern explizit, in der Erziehung weder körperliche Bestrafungen noch andere Formen entwürdigender Gewalt anzuwenden», schreibt die Landesregierung. Zusätzlich soll die Prävention gestärkt werden.

Gewalt von Eltern gegenüber Kindern sei bereits nach geltendem Recht nicht erlaubt. Allerdings hat das Parlament vergangenes Jahr eine Motion der Freiburger Mitte-Politikerin Christine Bulliard-Marbach angenommen und den Bundesrat beauftragt, das Verbot von Gewalt in der Erziehung explizit im Zivilgesetzbuch zu verankern.

Die neue Bestimmung soll festhalten, dass die Eltern «das Kind ohne Anwendung von körperlichen Bestrafungen und anderen Formen entwürdigender Gewalt» erziehen müssen. «Das Gesetz hat Leitbildcharakter und ist ein klares Signal: Gewalt in der Erziehung wird nicht toleriert», schreibt der Bundesrat.

Mehr Beratungsstellen für Eltern

Bereits bestehende, «niederschwellige Beratungs- und Hilfsangebote» für Eltern und Kinder sollen ausgebaut werden. 

Das Ohrfeigenverbot geht jetzt in die Vernehmlassung. Danach ist das Parlament wieder am Zug, welches das Verbot verabschieden muss.  

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