Mann auf Swiss-Flug von Sitznachbar sexuell belästigt

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StrafbefehlMann wird von Sitznachbar auf Swiss-Flug sexuell belästigt

Ein älterer Mann hat einen jüngeren Passagier auf einem Swiss-Flug sexuell belästigt und tätlich angegriffen. Dafür wurde er verurteilt.

Auf einem Swiss-Flug nach Zürich wurde ein Passagier von einem älteren Mann sexuell belästigt. (Symbolbild)
Die Situation eskalierte, als der ältere Mann den jüngeren fragte, ob er ihn oral befriedigen solle und seine Füsse lecken dürfe. (Symbolbild)
Trotz des neuen Sitzplatzes suchte der aufdringliche Mann den Geschädigten erneut auf und griff ihn an. Als der ältere Mann den Arm des Geschädigten packte, stiess dieser ihn weg, woraufhin der ältere Mann fiel und anschliessend dem jüngeren eine volle Wasserflasche ins Gesicht schlug. (Symbolbild)
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Auf einem Swiss-Flug nach Zürich wurde ein Passagier von einem älteren Mann sexuell belästigt. (Symbolbild)

20 Minuten

Darum gehts

  • Ein älterer Mann wurde auf einem Swiss-Flug nach Zürich wegen sexueller Belästigung und Tätlichkeiten verurteilt.

  • Er belästigte seinen Sitznachbarn und griff ihn später tätlich an, nachdem dieser den Sitzplatz wechselte.

  • Das Bundesstrafgericht verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe von 900 Franken und Verfahrenskosten von 2177 Franken.

Ein älterer Mann soll auf einem Swiss-Flug vom 24. auf den 25. April 2023 nach Zürich seinen Sitznachbarn sexuell belästigt und tätlich angegriffen haben, wie aus einem neuen Urteil des Bundesstrafgerichts in Bellinzona hervorgeht. Das Gericht, zuständig für strafbare Handlungen in Flugzeugen, verurteilte den Beschuldigten wegen sexueller Belästigung und Tätlichkeiten zu einer Geldstrafe von 900 Franken und Verfahrenskosten von 2177 Franken.

Der Vorfall begann laut den Aussagen des Geschädigten damit, dass der ältere Mann seinen Ellbogen immer weiter über die Armstütze schob. Nach einer kurzen Unterhaltung über das Zürcher Nachtleben und Drogen, erklärte der ältere Mann unvermittelt, dass er schwul sei und besondere sexuelle Vorlieben habe, wie die Zeitungen der Tamedia schreiben. Der jüngere Mann setzte daraufhin seine Kopfhörer auf, um den aufdringlichen Sitznachbarn zu ignorieren, doch dieser berührte ihn weiterhin mit seinen Beinen und streichelte seinen Arm, trotz wiederholter Aufforderungen damit aufzuhören.

Auf Abweisung folgte tätlicher Angriff

Die Situation eskalierte, als der ältere Mann den jüngeren fragte, ob er ihn oral befriedigen solle und seine Füsse lecken dürfe. Als der Mann den Arm des Geschädigten küsste und nicht aufhörte, forderte der jüngere Mann die Kabinenbesatzung auf, ihm einen anderen Sitzplatz zuzuweisen. Trotz des neuen Sitzplatzes suchte der aufdringliche Mann den Geschädigten erneut auf und griff ihn an. Als der ältere Mann den Arm des Geschädigten packte, stiess dieser ihn weg, woraufhin der ältere Mann fiel und anschliessend dem jüngeren eine volle Wasserflasche ins Gesicht schlug.

Eine Zeugin bestätigte den Angriff mit der Wasserflasche und die vorherige heftige Diskussion zwischen den beiden. Der Vorfall wurde von der Maître de Cabine in einem Mix aus Englisch und Deutsch dokumentiert, was zum Ausrücken der Kantonspolizei Zürich führte. Der Beschuldigte bestritt zunächst alle Vorwürfe und gab an, die Berührungen seien versehentlich aufgrund der engen Sitze in der Economy Class passiert. Er behauptete ausserdem, betrunken gewesen zu sein und eventuell ein Blackout gehabt zu haben.

Beschuldigter meldet Berufung an

Die Bundesanwaltschaft stellte vier Monate später einen Strafbefehl wegen mehrfacher sexueller Belästigung und Tätlichkeiten aus, gegen den der Beschuldigte Einsprache erhob und plötzlich Gegenvorwürfe gegen den Geschädigten erhob. Der Beschuldigte erschien jedoch unentschuldigt nicht zu einer Konfrontationseinvernahme.

Das Bundesstrafgericht sah in den Aussagen des Beschuldigten Widersprüche und Erinnerungslücken. Die neuen Vorwürfe gegen den Geschädigten wurden als Schutzbehauptungen und Versuch der Diskreditierung bewertet. Der Beschuldigte, der derzeit keiner Arbeit nachgeht und finanziell von einem Freund unterstützt wird, hat Berufung angemeldet, was noch höhere Verfahrenskosten mit sich bringen könnte.

Wirst du oder wird jemand, den du kennst, sexuell belästigt?

Hier findest du Hilfe:

Belästigt.ch, Onlineberatung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz

Verzeichnis von Anlaufstellen

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

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