Studie zeigtSchweizer lagern drei Milliarden in Gold – auch vergraben im Garten
Menschen in der Schweiz horten tonnenweise Gold. Rund jede zwanzigste Person hat ihr Gold im Garten vergraben.
Gold in der Schweiz: Darum gehts
Rund 20 Prozent des Goldbestands in der Schweiz ist laut einer neuen Studie der Universität St. Gallen privat und ungesichert gelagert.
Fünf Prozent der Befragten haben ihr Gold gar im Garten vergraben.
Bei 39 Prozent liegt das Edelmetall in einem Schliessfach oder Tresor bei einer Bank.
Die Menschen in der Schweiz besitzen Gold im Wert von fast 15 Milliarden Franken. So viel sind die 200 Tonnen Gold wert, die die Schweizerinnen und Schweizer in Form von Münzen und Barren halten. 20 Prozent dieses Golds sind privat und ungesichert gelagert. Das zeigt eine neue Studie der Universität St. Gallen (HSG) und des Edelmetallhändlers Philoro.
So kam die Studie zustande
Das Institut für Marketing und Customer Insight der Universität St. Gallen hat 1000 Erwachsene zu ihrer Einstellung gegenüber physischen Edelmetallen als Anlageform befragt. Die Onlinebefragung fand von Juli bis September statt. Zusätzlich gab es eine Ad-Hoc-Befragung in Kooperation mit dem Edelmetallhändler Philoro mit einer Stichprobengrösse von 3000 Befragten, um den physischen Goldbesitz im gesamtschweizerischen Vergleich zu ermitteln.
Gold liegt oft ungesichert in der Wohnung herum
Laut der «Edelmetall-Studie 2024» lagert also rund jede fünfte Schweizerin und jeder fünfte Schweizer, die Gold besitzen, das Edelmetall privat. 15 Prozent der 1000 Befragten gaben an, das Gold sei in ihrer Wohnung. Fünf Prozent haben ihr Gold im Garten vergraben. Weitere 18 Prozent halten ebenfalls zu Hause Gold, aber in einem Tresor oder Safe.

Fünf Prozent der Menschen, die in der Schweiz Gold halten, habe es zu Hause im Garten vergraben. (Symbolbild)
IMAGO/Westend61Bei 39 Prozent liegt das Gold in einem Schliessfach oder Tresor bei einer Bank. Ein Tresor oder Schliessfach bei einem Edelmetallhändler ist für neun Prozent die erste Wahl, ein Zollfreilager für drei Prozent.
Rund 100 Gramm Gold pro Person
«Würde man den erhobenen Goldbesitz aller Schweizerinnen und Schweizer zusammenzählen, ergäbe dies einen Gesamtbesitz von 200 Tonnen, was ungefähr dem Gewicht eines Blauwals entspricht», heisst es in der Studie. Der physische Goldbesitz beläuft sich auf 100,83 Gramm Gold pro Person in Form von Münzen und Barren und ohne Schmuck. Zum Zeitpunkt der Erhebung war dieses Gold rund 14,9 Milliarden Franken wert.
Darum kaufen Schweizer Gold
43 Prozent der Befragten gaben die Stabilität und Langfristigkeit der Anlage als Grund für den Kauf von Gold an. Die Vorsorge vor wirtschaftlichen Krisen und die Gewinnerzielung erhielten je 31 Prozent Zustimmung. 26 Prozent legen als Inflationsschutz in Edelmetalle an, 25 Prozent zur Diversifikation ihres Portfolios. Fast gleichauf liegen der Vermögensaufbau (21 Prozent) und die Greifbarkeit und Sichtbarkeit (20 Prozent). Nur zehn Prozent investieren wegen Steuervorteilen in Gold.
Nur jeder Zehnte findet Edelmetalle nicht sinnvoll
Gemäss Studie halten 65 Prozent der Schweizer Bevölkerung Edelmetalle für eine sinnvolle Anlagemöglichkeit. Rund ein Viertel der Befragten steht Edelmetallen neutral gegenüber. Nur zehn Prozent sagen, Edelmetalle seien eine wenig sinnvolle Anlagemöglichkeit.

Der Preis für Gold zieht seit Monaten stark an – vor einem Jahr hatte eine Feinunze noch weniger als 2000 Dollar gekostet, jetzt sind es über 2700 Dollar.
PantherMedia / manassanant pamaiRekordpreise und Teuerung halten von Goldkauf ab
Auf die Frage nach der bevorzugten Anlageform, wenn ein grösserer Geldbetrag zur freien Verfügung steht, entschieden sich in der diesjährigen Umfrage 47,6 Prozent der Befragten für Immobilien und 34,2 Prozent für das Giro-/Sparkonto. Im Vergleich zur Studie 2022 haben Immobilien und Giro-/Sparkonten damit die Edelmetalle mit 28,2 Prozent Zustimmung vom ersten auf den dritten Platz verdrängt.
Halten dich die Rekordpreise vor einer Investition in Gold ab?
«Die Lust, in Gold zu investieren, hat mit dem steigenden Goldpreis in Europa und in den Ländern des Westens generell leicht abgenommen, während sie im Osten, vorab in China, stark zugenommen hat», sagt Christian Brenner von Philoro. «Wir in der Schweiz können über die letzten Monate hinweg beobachten, dass viele Anleger Gold in Form von Münzen, Barren oder Schmuck verkauften.»
Jeder Fünfte will in Edelmetalle investieren
22 Prozent aller Befragten beabsichtigen, in den nächsten zwölf Monaten in Edelmetalle zu investieren. Die Studienteilnehmer setzen beim Edelmetallkauf primär auf ihre Hausbank, die 51 Prozent der Befragten bevorzugen. Danach folgen Edelmetallhändler mit Filiale (15 Prozent), andere Banken (8 Prozent) und Edelmetallhändler im Internet (7 Prozent).

22 Prozent aller Befragten beabsichtigen, in den nächsten zwölf Monaten in Edelmetalle zu investieren.
IMAGO/ZoonarFolgst du 20 Minuten Wirtschaft auf Whatsapp?
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