WHO ruft nach Erdbeben in Myanmar höchste Notfall-Stufe aus

Livetickeraktualisiert vor 10 Stunden

Erdbebenstärke 7,7Nach 60 Stunden: Kind und zwei Frauen gerettet

Am Freitagmittag (Ortszeit) erschütterte ein Beben der Stärke 7,7 die thailändische Hauptstadt, das Epizentrum wurde vorläufigen Berichten zufolge im benachbarten Myanmar verortet.


Erdbeben in Bangkok: Menschen bringen sich in Sicherheit, das Wasser eines Pools stürzt von einem Hochhaus in die Tiefe, auf einer Baustelle stürzt ein Hochhaus ein.

20min/jad
Zahlreiche Gebäude sind in Myanmar nach einem Erdbeben zerstört.
Das Beben war auch deutlich in der thailändischen Hauptstadt Bangkok zu spüren. Ein Bürogebäude, das sich im Bau befand, stürzte ein. 90 Menschen werden vermisst.
In Myanmar werden zahlreiche Verletzte, teils auf der Strasse, behandelt.
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Zahlreiche Gebäude sind in Myanmar nach einem Erdbeben zerstört.

AFP

Darum gehts

  • Am Freitagmittag (Ortszeit) erschütterte ein Beben der Stärke 7,7 die thailändische Hauptstadt Bangkok.

  • Das Epizentrum liegt im benachbarten Myanmar.

  • Verschiedene Gebäude sind eingestürzt, mehrere Menschen sollen unter den Trümmern eingeschlossen sein.

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Montag, 31.03.2025
08:02

Kind und zwei Frauen in Myanmar nach 60 Stunden gerettet

Rund 60 Stunden nach dem schweren Erdbeben in Myanmar haben Rettungskräfte drei Verschüttete aus den Trümmern gerettet, darunter ein fünfjähriges Kind. Zudem seien eine schwangere Frau und eine 29-Jährige, die unter dem eingestürzten Hochhaus «Sky Villa Condo» in der Stadt Mandalay begraben lagen, von chinesischen Einsatzkräften lebend gerettet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Myanmar Now unter Berufung auf die chinesische Botschaft in Myanmar.

Die Vermissten seien am frühen Morgen (Ortszeit) entdeckt worden, hiess es. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

In dem Bürgerkriegsland werden nach Angaben der regierenden Junta noch immer rund 300 Menschen vermisst. Mindestens 1700 sind gestorben. Das Beben der Stärke 7,7 hatte vor allem in Mandalay und der Region Sagaing viele Gebäude zum Einsturz gebracht.

Bilder in den sozialen Medien zeigen die Rettungsaktion.

Bilder in den sozialen Medien zeigen die Rettungsaktion.

02:10

WHO ruft nach Erdbeben in Myanmar höchste Notfall-Stufe aus

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Notfall-Stufe ausgerufen. Es würden dringend acht Millionen Dollar benötigt, um Leben zu retten und innerhalb der kommenden 30 Tage Krankheitsausbrüche zu verhindern, erklärte die WHO am Sonntagabend. Für die vielen Verletzten bestehe wegen der begrenzten medizinischen Kapazitäten in dem armen Land ein hohes Infektionsrisiko. Zudem drohe nach dem Beben in dem südostasiatischen Staat ein erhöhtes Krankheitsrisiko.

«Die WHO hat diese Krise als Notfall der Stufe 3 eingestuft – die höchste Aktivierungsstufe im Rahmen ihres Notfallreaktionsprogramms», erklärte die Gesundheitsbehörde der Vereinten Nationen. Strom- und Wasserversorgung seien in Myanmar vielerorts unterbrochen, «was das Risiko von Ausbrüchen von durch Wasser und Lebensmittel übertragenen Krankheiten erhöht».

Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hatte am Freitag Myanmar und Thailand erschüttert. In Myanmar kamen mindestens 1700 Menschen ums Leben, im Nachbarland Thailand starben mindestens 18 Menschen. (AFP)

Sonntag, 30.03.2025
11:16

Thailand verspricht Touristen Reisesicherheit

Thailand hat Touristen nach den schweren Erdbeben in der Region Sicherheit beim Reisen zugesagt. Kein Tourist sei verletzt worden, erklärte die Regierung auf der Online-Plattform X.

Der Betrieb in Hotels und bei Veranstaltungen laufe normal ab. Es gebe ausserdem keine Berichte über Schäden an Sehenswürdigkeiten, teilte die Regierung weiter mit. Um die Sicherheit zu wahren, würden weiter Inspektionen durchgeführt.

Auch die internationalen Flughäfen etwa in Bangkok und auf der beliebten Urlaubsinsel Phuket seien wieder in den normalen Betrieb zurückgekehrt, teilten die Betreiber mit. Zuvor waren demnach etwa Terminals sowie die Start- und Landebahnen auf Schäden kontrolliert worden. (DPA)

Der Tower des Flughafens in Naypyitaw, Myanmar, stürzte um, als die Erde bebte. In Thailand haben die Flughäfen laut der Regierung keine Schäden erlitten.

Der Tower des Flughafens in Naypyitaw, Myanmar, stürzte um, als die Erde bebte. In Thailand haben die Flughäfen laut der Regierung keine Schäden erlitten.

AFP
04:46

Myanmar: Rebellen rufen Teil-Waffenruhe aus

Nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar haben gegen die Militärregierung des Landes kämpfende Rebellen eine zweiwöchige Teil-Waffenruhe verkündet. Die oppositionelle Nationale Einheitsregierung erklärte am Sonntag, die sogenannten Volksstreitkräfte (PDF) würden in den von dem Erdbeben betroffenen Gebieten keine offensiven Militäreinsätze ausführen. Von der zweiwöchigen Teil-Waffenruhe seien «Aktionen zur Verteidigung» ausgenommen.

Die aus dem Exil agierende Einheitsregierung erklärte weiter, sie werde in den von ihr kontrollierten Gebieten «mit der UNO und mit Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten, um Sicherheit, Transport und die Einrichtung von temporären Rettungscamps und medizinischen Lagern zu gewährleisten». (AFP)

04:41

Bangkok: Leiche aus eingestürztem Hochhaus geborgen

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien haben Rettungskräfte einen toten Arbeiter aus den Trümmern eines eingestürzten Hochhaus-Rohbaus in der thailändischen Hauptstadt Bangkok geborgen. Wie die Zeitung «Khaosod» berichtete, hoben die Helfer den Leichnam in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) mit einem Kran und einem Metallkorb aus den Überresten des eingestürzten Gebäudes.

Die Suche nach weiteren Verschütteten läuft. Auch Spürhunde sind im Einsatz. Es gibt Hoffnung, Überlebende zu finden: Am Samstag hatten die Teams Lebenszeichen in den Trümmern vernommen und kämpfen nun gegen die Zeit, eingeschlossene Arbeiter sie zu befreien oder sie zumindest erst mal rechtzeitig mit Wasser und Nahrung zu versorgen. (DPA)

01:15

Myanmar: Millionen-Hilfe aus Grossbritannien

Nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar will Grossbritannien die humanitäre Hilfe in dem Land mit zehn Millionen Pfund (etwa 11,4 Millionen Franken) unterstützen. Mit dem Geld solle die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Notunterkünften in den am stärksten betroffenen Gebieten gefördert werden, teilte das Aussenministerium in London am Samstag mit. Die britische Entwicklungsministerin Jennifer Chapman erklärte, von Grossbritannien unterstützte Organisationen hätten vor Ort bereits damit begonnen, humanitäre Hilfe zu leisten. (AFP)

Samstag, 29.03.2025
15:01

Zahl der Todesopfer in Myanmar auf 1644 gestiegen

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Militärregierung des südostasiatischen Landes auf 1644 gestiegen. In einer Erklärung der Junta vom Samstag war zudem von 3408 Verletzten und 139 Vermissten die Rede. Myanmar war am Freitag von einem Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert worden.

10:36

Mindestens 15 Überlebende teils tief unter den Trümmern

Nach dem Einsturz eines im Bau befindlichen Hochhauses in Bangkok bei dem heftigen Erdbeben haben die Rettungskräfte Berichten zufolge Lebenszeichen unter den Trümmern festgestellt. Wie mehrere Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten, befinden sich die rund 15 Eingeschlossenen in Gruppen zu je drei bis sieben Leuten unter dem Berg aus Stahl und Beton.

Die Rettungsteams versuchten Wasser und Lebensmittel zu den Menschen zu schaffen, zitierte der thailändische Rundfunksender Thai PBS den Direktor des Katastrophenschutzes, Suriyachai Rawiwan. Das Problem sei allerdings, dass manche in einigen Metern Tiefe eingeschlossen seien. «Wir haben etwa 72 Stunden Zeit, um ihnen zu helfen, denn das ist der ungefähre Zeitraum, in dem ein Mensch ohne Wasser und Nahrung überleben kann», sagte er demnach.

Unter dem Trümmerberg des zusammengestürzten Hochhauses wurden dutzende Personen begraben.
Mindestens 15 von ihnen leben noch.
Angehörige warten in der Nähe der Baustelle.
So sollen sie überleben, bis man sie aus den Trümmern holen kann.
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Unter dem Trümmerberg des zusammengestürzten Hochhauses wurden dutzende Personen begraben.

Getty Images

Angehörige warten vor dem Trümmerberg

Berichten zufolge blieb die genaue Zahl der unter den Trümmern begrabenen Opfer unklar. Vor dem Unglücksort warteten Menschen auf Neuigkeiten zu ihren Angehörigen. Die Polizei rief dazu auf, den Unglücksort zu meiden, um die Rettungsarbeiten mit schwerem Gerät nicht zu behindern.

Das im Bau befindliche 30-stöckige Hochhaus war am Freitag nach dem schweren Erdbeben in Südostasien in sich zusammengestürzt. Videos zeigten Menschen, die in Panik vor einer aufwirbelnden Staubwolke von der Baustelle flüchteten. (DPA/smk)

06:09

Mehr als 1000 Tote in Myanmar

Rund 24 Stunden nach dem Beben in Myanmar gibt die Militärjunta bekannt, dass die Zahl der Toten auf mehr als 1000 gestiegen ist.

Die Lage bleibt unübersichtlich. Seit einem Militärputsch im Februar 2021 versinkt das frühere Birma ohnehin schon in Gewalt und Chaos, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils erfolgreich gegen die Armee. Aus dem Land dringen nur wenige Informationen nach aussen. Die Europäische Kommission teilte am Freitagabend mit, den Copernicus-Satellitendienst zu aktivieren, um die Folgen des Erdbebens besser beurteilten zu können.

Laut einer Schätzung der US-Erdbebenwarte USGS könnte die Opferzahl in die Tausende gehen. Das Institut befürchtet, dass in Myanmar und den anderen betroffenen Regionen insgesamt mehr als 10'000 Menschen ums Leben gekommen sein könnten.

Suche nach Vermissten in Bangkok dauert an

In Thailand wurden bislang drei Todesfälle offiziell bestätigt. Medienberichten zufolge sollen inzwischen allerdings bis zu zehn Tote geborgen worden sein. Hinzu kommen demnach allein 101 Vermisste in der Millionenstadt Bangkok.

Die thailändische Wetterbehörde verzeichnete einen Tag nach dem schweren Erdbeben ausserdem weitere Erdstösse. Von den 77 gemessenen Erdstössen, die sich hauptsächlich auf dem Gebiet des im Norden angrenzenden Myanmars ereigneten, waren allerdings die meisten deutlich schwächer und mitunter kaum zu spüren, wie es hiess.

Ein Hochhaus, das sich noch im Bau befand, stürzte in Bangkok ein. In den Trümmern wird noch nach Vermissten gesucht.

Ein Hochhaus, das sich noch im Bau befand, stürzte in Bangkok ein. In den Trümmern wird noch nach Vermissten gesucht.

AFP

In Bangkok war am Freitag ein im Bau befindliches Hochhaus in sich zusammengestürzt. Die Suche nach Vermissten in den Trümmern läuft weiter, wie auf Fotos zu sehen war. (DPA/smk)

04:11

Myanmar: Zahl der Toten steigt

Gemäss Angaben der Militärjunta in Myanmar ist die Zahl der Toten nach dem verheerenden Erdbeben inzwischen auf 694 gestiegen. Bislang wurden 144 Opfer bestätigt. (afp)

03:48

Myanmar: Mehrere Nachbeben

Seit dem verheerenden Erdbeben vom Freitag kam es in Myanmar zu mehreren Nachbeben. Gemäss CNN wurden mindestens 14 verzeichnet - die meisten davon hatten eine Stärke von 3 bis 5 auf der Richterskala. Das stärkste Nachbeben hatte eine Stärke von 6.7 und trat kurz nach dem Hauptbeben auf. (roy)

02:11

US-Erdbebenwarte befürchtet Tausende Opfer

Die US-Erdbebenwarte befürchtet laut CNN, dass die Opferzahlen in die Höhe schnellen könnte. Bei dem verheerenden Erdbeben könnten in Myanmar und den benachbarten Regionen demnach mehr als 10'000 Menschen ums Leben gekommen sein.

Von offizieller Seite her wird bislang von 144 Todesopfern in Myanmar gesprochen. In Thailand sind bislang drei Todesfälle bestätigt. Medienberichten zufolge sind inzwischen allerdings bis zu zehn Tote geborgen worden. Hinzu kommen demnach allein 101 Vermisste in der Millionenstadt Bangkok. (roy)

01:57

Myanmar: Stromausfall nach Erdbeben, schwierige Rettungsarbeiten

Wie die BBC berichtet, sind in Myanmars grössten Städten, Yangon und Mandalay, sämtliche Kommunikationskanäle wegen eines Stromausfalls zusammengebrochen. «Ohne Elektrizität können wir unsere Telefone nicht laden. Es ist schwierig, mit unseren Familien, die weiter weg leben, in Kontakt zu treten», sagt ein Bewohner von Mandalay.

In Madalay werden noch zahlreiche Opfer befürchtet. (29. März 2025)

In Madalay werden noch zahlreiche Opfer befürchtet. (29. März 2025)

AFP

Der Stromausfall stellt auch die Rettungskräfte vor Herausforderungen. Diese haben durch die Nacht hindurch nach Opfern gesucht. Laut BBC würde man mit blossen Händen in den Trümmern nach Menschen suchen. (roy)

Freitag, 28.03.2025
23:37

EU aktiviert nach Erdbeben in Südostasien Satellitendienst

Die EU aktiviert nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien den Copernicus-Satellitendienst und stellt erste 2,5 Millionen Euro für Soforthilfe bereit. Die Folgen des Erdbebens werden mit Unterstützung des Satellitendienstes besser zu beurteilen sein, wie die zuständige Europäische Kommission am Abend mitteilte. Das Geld soll dazu beitragen, den am stärksten betroffenen Menschen zu helfen.

Mit den Copernicus-Satelliten sollen die Auswirkungen des Erdbebens besser beurteilt werden können.

Mit den Copernicus-Satelliten sollen die Auswirkungen des Erdbebens besser beurteilt werden können.

ESA

Die humanitäre Hilfe der EU werde über sorgfältig geprüfte Organisationen bereitgestellt, heisst es. Je nach Lage und Bedarf vor Ort sollten gegebenenfalls weitere EU-Hilfen mobilisiert werden.

In dem am stärksten vom Erdbeben in Südostasien betroffenen Land Myanmar sind nach bisherigen Angaben der Militärführung mindestens 144 Menschen gestorben. Mehr als 730 Menschen wurden verletzt. Aus dem benachbarten Thailand wurden ebenfalls Todesfälle gemeldet. (DPA)

16:48

Bisher keine Schweizer betroffen

Das EDA hat weiterhin keine Informationen über betroffene Schweizer Staatsangehörige. Die Schweizer Vertretungen in Bangkok und Yangon stünden in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort.

Zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung hat die Schweiz der Vertretung von Myanmar in Genf ein Standard-Hilfsangebot für Naturkatastrophen unterbreitet. Es handelt sich dabei um Hilfsmassnahmen (Experten und Hilfsgüter) in den Bereichen Wasserversorgung, medizinische Grundversorgung und Notunterkünfte, wie das EDA mitteilt.

Betroffene Schweizer Staatsangehörige können sich an die schweizerischen Botschaften vor Ort oder an die Helpline des EDA in Bern wenden

(24 Stunden am Tag unter +41 800 24 7 365 / 0 800 24 7 365 oder per E-Mail an helpline@eda.admin.ch)

15:37

144 Tote und 732 Verletzte

Die Militär-Junta von Myanmar hat eine zwischenzeitliche Bilanz veröffentlicht: Bei dem verheerenden Beben sind laut neusten Angaben mindestens 144 Menschen ums Leben gekommen. Ausserdem wurden 732 Verletzte gezählt. Die Zahl der Opfer dürfe jedoch noch steigen.

13:58

Erdbeben trifft Kriegsgebiet Myanmar besonders hart

Das starke Erdbeben trifft das vom seit 2021 andauernden Bürgerkrieg gebeutelte Myanmar besonders hart. Mehr als drei Millionen Menschen sind im Land bereits auf der Flucht. Laut UNO benötigen über ein Drittel der Bevölkerung humanitäre Hilfe. Die Militärjunta hat den Notstand in sechs Regionen ausgerufen. Das weitgehend isolierte Land hat erstmals seit langem um internationale Unterstützung gebeten, wie die BBC berichtet.

Das Epizentrum des Bebens liegt im Zentrum des Landes – in jenem Gebiet, das Amnesty-Experte Joe Freeman als das «Herz des laufenden Konflikts» beschreibt. Dort kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen dem Militär und Widerstandsgruppen. Militärangriffe und wechselnde Kontrolle über Städte erschweren laut Freeman schon jetzt die Lage für die Zivilbevölkerung massiv.

«Es gibt so viele Probleme, die die Zivilbevölkerung dort bereits betreffen – Luftangriffe, Gefechte und verschiedene Städte unter wechselnder Kontrolle», sagte Freeman. Das Erdbeben verschärfe die Situation zusätzlich: «All das wird die Lieferung von Hilfsgütern noch komplizierter machen.»

Freeman kritisierte zudem die Blockadehaltung des Militärs: «Das Militär in Myanmar hat eine gut dokumentierte Geschichte, Hilfe in Gebiete zu verweigern, in denen Widerstandsgruppen aktiv sind.» Er fordert: «Das Militär muss ungehinderten humanitären Zugang zu den betroffenen Regionen erlauben und die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung in den Vordergrund stellen.»

Erdbeben-Opfer werden ins Spital von Naypyidaw transportiert.

Erdbeben-Opfer werden ins Spital von Naypyidaw transportiert.

AFP

Nach dem Beben zeigte sich erstmals auch die Militärführung öffentlich. Junta-Chef Min Aung Hlaing besuchte ein Spital in Naypyidaw und rief zur internationalen Unterstützung auf: «Wir wollen, dass die internationale Gemeinschaft so schnell wie möglich humanitäre Hilfe schickt.»

Die Lage wird zusätzlich erschwert, weil die USA einen Grossteil ihrer Auslandshilfe für Myanmar eingefroren haben – darunter auch Mittel für Menschenrechte und humanitäre Programme. (job)

Junta-Chef Min Aung Hlaing vor dem Spital in Naypyidaw.

Junta-Chef Min Aung Hlaing vor dem Spital in Naypyidaw.

AFP
13:04

Nachbeben befürchtet

In den betroffenen Ländern herrschte Angst vor möglichen Nachbeben. Mit solchen sei zu rechnen, sagte der Geophysiker Oliver Heidbach vom Deutschen Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist von grosser Bedeutung, weil dann die seismischen Wellen, die durch starke Nachbeben erzeugt werden, schon auf vorgeschädigte Gebäude treffen.» Rettungsarbeiten könnten dadurch erschwert oder sehr gefährlich werden.

Das Epizentrum hat nach Angaben des Wissenschaftlers an einer sogenannten Störung gelegen, die die Bewegung der indischen Platte abfängt. Dort gebe es etwa alle 100 Jahre ein starkes Beben im Magnitudenbereich 7.

12:45

Spital in Myanmar spricht von «rund 20 Toten»

Das Spital in Myanmars Hauptstadt spricht inzwischen von «rund 20 Toten», wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt. Die Agentur bezieht sich auf einen Arzt der Klinik, der anonym bleiben wollte.

11:37

90 Vermisste nach Hochhauseinsturz in Bangkok

Nach dem Einsturz eines im Bau befindlichen Hochhauses in Bangkok durch das schwere Erdbeben in Südostasien werden 90 Menschen vermisst. Dies teilte Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai am Freitag mit. Demnach stieg die Zahl der bestätigten Todesopfer durch den Einsturz auf drei. Ersthelfer hatten zuvor von zwei Toten gesprochen. Den Einsatzkräften zufolge wurden zudem sieben Überlebende gerettet. (dpa)

11:31

Medienberichte: 21 Tote

Beim schweren Erdbeben in Südostasien sind nach Medienberichten mindestens 21 Menschen gestorben. Das berichtet die Nachrichtenseite Mizzima News unter Berufung auf Hilfsorganisationen und lokale Quellen in den Regionen Taungoo, Bago, Pyawbwe sowie Mandalay. Es werde mit weiteren Toten gerechnet.

Nach Angaben von General Zaw Min Tun, dem Sprecher der Militärjunta, treffen indes zahlreiche Verletzte in den Spitälern ein. Die Kliniken benötigen demnach dringend Blutkonserven. Im von der Junta autoritär regierten Krisenland Myanmar dringen Informationen oft nur schwer nach aussen. (DPA)

11:31

Schweizer im Erdbebengebiet

Auf Anfrage von 20 Minuten teilt das EDA mit, es lägen derzeit keine Informationen über betroffene Schweizer Staatsangehörige vor. Entsprechende Abklärungen seien im Gange. «Die Schweizer Vertretungen in Bangkok und Yangon stehen in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort.»

Aktuell sind gemäss dem EDA für Thailand 470 Personen und für Myanmar zwei Personen auf der Travel Admin App registriert. Im Auslandschweizerregister sind 13'372 Personen für Thailand und 57 Personen für Myanmar registriert. «Die Regionen in Thailand, in denen am meisten Auslandschweizer leben, sind von dem Erdbeben kaum betroffen.»

Schweizer Staatsangehörige vor Ort werden gebeten, die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen. Die Reisehinweise für Thailand und Myanmar entsprechen der aktuellen Einschätzung der Sicherheitslage vor Ort. Diese werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Betroffene Schweizer Staatsangehörige können sich an die schweizerischen Botschaften vor Ort oder an die Helpline des EDA in Bern wenden (24 Stunden am Tag unter +41 800 24 7 365 / 0 800 24 7 365 oder per E-Mail an helpline@eda.admin.ch).

11:08

«Bitte seien Sie vorsichtig»

Nach dem schweren Beben in Südostasien hat Thailands Ministerpräsidentin Paetongtarn Shinawatra der Bevölkerung jegliche notwendige Unterstützung zugesagt. Sie habe alle relevanten Behörden angewiesen, sich darauf vorzubereiten, Nothilfe zu leisten, erklärte Paetongtarn am Freitag. Zudem warnte sie vor möglichen Nachbeben. «Ich möchte alle bitten, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen, bitte seien Sie vorsichtig», mahnte die Regierungschefin. Zu Todesopfern machte sie keine Angaben. Das Rathaus erklärte Thailands Hauptstadt zudem zum Katastrophengebiet. (dpa)

10:54

Verheerende Schäden befürchtet

Bei schweren Erdbeben wie jetzt in Myanmar sind die Schäden meist verheerend. Oft sterben Tausende, durch die Zerstörungen verlieren ganze Bevölkerungen ihr Zuhause. Gerade Asien ist immer wieder betroffen. Afghanistan (Juni 2022), Indonesien (September 2028) und Nepal (Mai 2015) erleben Katastrophen mit Tausenden Toten. Als besonders verheerend ist das Erdbeben vom März 2011 vor der japanischen Ostküste in Erinnerung, das fast 16.000 Menschenleben forderte und die Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima verursachte. (dpa)