Sydney Schertenleib: Grösstes Supertalent in Europa?

Was für eine grosse Ehre für Sydney Schertenleib! Wenige Monate nach ihrem Wechsel zum grossen FC Barcelona steht das Schweizer Supertalent unter den zehn Finalistinnen für den Golden-Girl-Award. Damit zählt die 17-Jährige nun zu den besten Spielerinnen unter 21 Jahren in Europa. Der Award wird seit 2022 vergeben und ist das Pendant zur Golden-Boy-Auszeichnung.

Von 20 Minuten darauf angesprochen, sagt sie, dass es eine «riesige Ehre» sei. «Es zeigt auch, welche Fortschritte ich in den letzten Jahren gemacht habe.» Die junge Schweizerin macht eine kurze Pause, dann ergänzt sie: «Es bedeutet aber nicht, dass ich jetzt weniger machen muss. Ich werde weiterhin Gas geben.»

Im letzten Jahr gewann Real-Madrid-Superstar Jude Bellingham die begehrte Auszeichnung bei den Männern. Die kolumbianische Fussballerin Linda Caicedo, ebenfalls von Real, wurde zum Golden Girl 2023 und damit zur besten U-21-Spielerin des Jahres gewählt.

Die Augen von Schertenleib leuchten, als sie von Preisträger Bellingham spricht. Dann verrät sie, dass sie von ihrer Nominierung durch Instagram erfahren habe. «Ich dachte: ‹Was ist das?›», so Schertenleib und lacht. «Ich wusste gar nicht, dass es das für die Mädchen auch gibt.»

Schertenleib steht seit diesem Sommer beim FC Barcelona unter Vertrag, sie wechselte von GC zu den Katalanen, wo sie in der weltberühmten La Masia lebt. An dem Ort also, wo heute Shootingstar Lamine Yamal lebt und wo auch der mehrfache Ballon-d’Or-Sieger Lionel Messi seine ersten Schritte im europäischen Fussball tat.

Schertenleib sagt: «Es wird immer gekocht, das ist praktisch. Wir haben auch alle ein Einzelzimmer.» Man merkt, es gefällt dem Schweizer Supertalent in Barcelona. Und die Trainings? «Die sind anstrengend im Vergleich zu jenen bei GC», sagt die 17-Jährige. Das Niveau sei einfach viel besser.

Die Sommervorbereitung absolvierte sie noch mit der ersten Mannschaft, mittlerweile kommt sie mehrheitlich in der Zweitvertretung zum Einsatz. Mit diesem Team kommt sie in fünf Spielen auf zwei Tore. Dass Barça jedoch auf sie setzt, zeigt die Tatsache, dass das Schweizer Supertalent öfters auf der Bank des 1. Team sitzt. Zuletzt etwa auch in der Champions League gegen Hammarby IF DFF.

Wann sie erstmals mit Alexia Putellas und Co. auf dem Platz stehen wird, ist noch unklar. Klar ist: Der FC Barcelona hat einen langfristigen Plan mit der jungen Schweizerin. «Ich werde vorsichtig aufgebaut», erklärt Schertenleib. «Doch ich hoffe schon, dass ich vielleicht noch dieses Jahr zum Debüt komme.»

Im Sommer erzählte die 17-Jährige exklusiv gegenüber 20 Minuten: «Als Barça über eine Instagram-Direct-Message auf mich zukam, dachte ich zuerst, das ist ein Fake. Ich musste mich kneifen. Es war speziell.» Wie ist es mittlerweile? Muss sie sich manchmal noch kneifen? «Es ist schon ein spezielles Gefühl. Es ist vergleichbar mit meinen ersten Einsätzen bei der Nati.»