Ansteckung mit Omikron – Taskforce-Chefin setzt Geimpfte bei Quarantäne mit Ungeimpften gleich

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Ansteckung mit OmikronTaskforce-Chefin setzt Geimpfte bei Quarantäne mit Ungeimpften gleich

Wer keinen Booster erhalten habe, sei gegen Omikron sehr schlecht geschützt, sagt Tanja Stadler, Präsidentin der Taskforce. Auch Geimpfte sollen in Quarantäne.

SRF/10vor10

Darum gehts

Die Omikron-Variante verbreitet sich in der Schweiz rasant. Laut BAG-Krisenmanager Patrick Mathys gehen 55 Prozent aller Fälle zurzeit auf die Variante zurück. Für doppelt Geimpfte hat sich der Wind gedreht: Die Taskforce geht davon aus, dass die Impfung gegen eine Infektion mit Omikron nur bedingt schützt. Dies könnte sich bald auch auf die Quarantäneregel auswirken.

Aktuell sind doppelt Geimpfte im Gegensatz zu Ungeimpften von der Quarantäne befreit, wenn sie mit einer positiv getesteten Person Kontakt hatten. Im Nachrichtenmagazin «10vor10» setzte Taskforce-Chefin Tanja Stadler doppelt Geimpfte jedoch auf die gleiche Stufe wie Ungeimpfte. Voraus ging die Frage der Moderatorin, ob sie aus epidemiologischer Sicht an den Quarantäneempfehlungen etwas ändern würde.

«Keinen Grund, sie anders zu behandeln»

Rein wissenschaftlich habe sich herausgestellt, dass man gegen eine Infektion mit Omikron sehr schlecht geschützt sei, wenn eine Impfung schon längere Zeit zurückliege, antwortete Stadler. Das heisse, die Personen, die nicht vor kurzem einen Booster oder ihre zweite Impfung erhalten hätten, hätten einen schlechten Schutz. «Dort gibt es wissenschaftlich keinen Grund, sie anders zu behandeln als die Ungeimpften.»

Bereits an der Medienkonferenz am Dienstag sah Stadler «keinen Grund, dass doppelt Geimpfte nicht auch wie Ungeimpfte in Quarantäne gehen».

«Dritte Impfdosis schützt zu rund 70 Prozent»

Auch in ihrer neusten Lagebeurteilung kommt die Taskforce zum Schluss, dass zwei Impfdosen weniger als 60 Prozent vor symptomatischer Infektion zu schützen schienen, was signifikant tiefer sei als der Schutz gegen Delta. «Eine dritte Impfdosis schützt kurzfristig zu rund 70 Prozent vor Infektion.»

Patrick Mathys bestätigte an der Medienkonferenz am Dienstag, dass es einen Bundesratsbeschluss bräuchte, um die Quarantäneregel national auf Geimpfte und Genesene auszuweiten.

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