Terrorismus-WarnungIran soll Drogenbanden in Schweden unterstützen
Zwei schwedische Drogenbanden sollen für gewalttätige Vorfälle an der israelischen Botschaft verantwortlich sein und im Auftrag des Iran arbeiten. Das behauptet der Mossad.
Darum gehts
In Schweden gibt es zwei grosse Banden, die unter anderem Drogen handeln.
Diese sollen laut dem Mossad für zwei gewalttätige Vorfälle bei der israelischen Botschaft verantwortlich sein.
Auch sagt der Mossad, dass sie vom Iran unterstützt werden, während der israelische Geheimdienst vor weiteren Aktivitäten in Europa warnt.
Israels Auslandsgeheimdienst Mossad warnt nach Medienberichten vor Unterstützung des Irans für Terror gegen jüdische und israelische Einrichtungen vor den Olympischen Spielen in Paris. Israelische Medien berichteten am Donnerstag, nach Darstellung des Mossad stütze Teheran sich dabei auf kriminelle Gruppen in Europa. Die Vorwürfe liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die «Jerusalem Post» nannte dabei zwei Gruppen namens Foxtrot und Rumba. Diese seien «direkt verantwortlich für gewaltsame Aktivitäten und Terrorförderung in Schweden und ganz Europa». Sie hätten dafür finanzielle Unterstützung und Anweisungen aus dem Iran erhalten. Säpo, der schwedische Sicherheitsdienst, bestätigt an einer Pressekonferenz, dass der Iran Kriminelle in Schweden dazu nutzt, um Taten und Bedrohungen im Land auszuführen.
Drogenhändler sollen Terrorismus fördern
Foxtrot und Rumba machten letztes Jahr wegen eines Gangkrieges schon Schlagzeilen. Damals hatten sich die Rumba unter Führung von Ismail Abdo von der Foxtrot-Gang unter Rawa Majid abgespalten. Vor allem Majid soll nun laut dem Mossad für den Iran arbeiten.
Der Mossad behauptet, dass die Netzwerke «direkt für gewalttätige Aktivitäten und die Förderung des Terrorismus in Schweden und in ganz Europa verantwortlich» seien und dass sie Gelder und Anleitung direkt vom Iran erhielten, wie mehrere israelische Medien berichten.
Zwei Ereignisse
Nachdem im Januar eine Handgranate in den Vorgarten der israelischen Botschaft in Stockholm geworfen wurde, wurde Majids Verbindung zum Iran laut dem Mossad bei Ermittlungen in mehreren Ländern aufgedeckt. Neben der Handgranate kam es auch zu einer Schiesserei in der israelischen Botschaft, bei der auf die Fassade geschossen wurde. Laut Mossad wird der Vorfall mit der Rumba-Bande und ihrem Anführer Ismail Abdo in Verbindung gebracht.
In beiden Fällen handelte es sich nach Informationen des SVT (Sveriges Television, das schwedische Pendant zum SRF) um Jugendliche mit schwacher Netzanbindung, die per Taxi zur Botschaft geschickt wurden. In beiden Fällen konnten die Personen noch in der Nähe des Tatorts festgenommen werden.
Majid wurde vom Iran rekrutiert
Nach israelischen Angaben reiste Majid im vergangenen September von der Türkei in den Iran. Die Türkei hatte Schwedens Antrag auf Auslieferung Majids zunächst abgelehnt, da dieser sowohl die schwedische als auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt.
Majid verliess das Land, als die Türkei Schritte unternahm, um seinen türkischen Pass zu widerrufen, und als er im Iran ankam, musste er sich nach Angaben des Mossad zwischen einer langen Haftstrafe und einer Zusammenarbeit entscheiden.
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