Online besser unterwegs - Tiktok möchte sich stärker für psychische Gesundheit einsetzen

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Online besser unterwegsTiktok möchte sich stärker für psychische Gesundheit einsetzen

Rund ein Drittel aller 15- bis 24-Jährigen in der Schweiz nutzen Tiktok. Sie sollen schon bald von neuen Hilfeleistungen in der App profitieren können, die die psychische Gesundheit fördern.

Tiktok hat angekündigt, mehr Ressourcen für seine Community bereitzustellen, was psychische Gesundheit angeht.
So werden bei Suchanfragen nach Begriffen wie beispielsweise «#suicide» lokale Anlaufstellen eingeblendet.
Ausserdem werden Content-Warnungen bei gruseligen oder potenziell verstörenden Inhalten angezeigt.
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Tiktok hat angekündigt, mehr Ressourcen für seine Community bereitzustellen, was psychische Gesundheit angeht.

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Darum gehts

  • Studien zeigen immer wieder, dass Social Media einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben kann.

  • Dies hat auch das Unternehmen Tiktok erkannt.

  • In Zukunft möchte es sich noch proaktiver für die Förderung der psychischen Gesundheit auf seiner Plattform einsetzen.

  • Dafür werden in der App neue Hilfeleistungen angeboten.

Tiktok möchte auf seiner Plattform stärker auf das Wohlergehen seiner Nutzergemeinde schauen, insbesondere, was die mentale Gesundheit der Userinnen und User angeht. In einer Ankündigung des Unternehmens heisst es: «Unsere Community ist uns unglaublich wichtig und wir suchen immer wieder nach neuen Wegen, ihr Wohlergehen zu fördern.»

Hintergrund dafür ist, dass die Plattform sich immer wieder scharfe Kritik anhören musste, was ihren Einfluss auf die Gesundheit seiner Nutzerinnen und Nutzer – und insbesondere auf jüngere Personen – angeht. So zeigten verschiedenste Studien, dass Teenager sich durch exzessive Nutzung von Social Media gestresst und teilweise sogar depressiv, hoffnungslos und minderwertig fühlen.

Hilfe bei Begriffen

Dagegen möchte Tiktok nun proaktiv vorgehen. Um dies möglich zu machen, werden neu nützliche Informationen und Hilfestellungen angezeigt, wenn Personen vermehrt nach gewissen Begriffen wie beispielsweise Essstörungen oder Kalorienrestriktion suchen. Ausserdem werden Content-Warnungen für gruselige oder potenziell verstörende Inhalte angezeigt.

Wer ausserdem den Begriff «Suizid» im Suchfeld eingibt, wird neu eine Reihe an Ressourcen angezeigt bekommen, die Hilfe in Krisensituationen anbieten. Dazu können beispielsweise lokale Notfallnummern oder Anlaufstellen gehören. Diese Funktionen sollen in den kommenden Monaten auf der ganzen Welt ausgerollt werden.

Davon können auch Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz profitieren. Denn wie eine Studie der Interessengemeinschaft Elektronische Medien, IGEM, gezeigt hat, hat Tiktok bei der Altersgruppe von 15- bis 24-Jährigen hierzulande erstmals Facebook bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen überholt und den Spitzenplatz eingenommen. So nutzt mehr als ein Drittel aller Personen dieser Altersklasse die Kurzvideoplattform.

Auch Instagram hat ein Problem

Die Ankündigung von Tiktok kommt zur selben Zeit, in der bekannt wurde, dass auch Facebook seine Nutzergemeinde und deren Wohlergehen genaustens untersucht. So hat das «Wall Street Journal» bekannt gemacht, dass das Unternehmen über Jahre hinweg Studien erstellt hat, die zeigen, dass Instagram negative Einflüsse insbesondere auf weibliche Nutzerinnen im Teenageralter haben kann.

In den Studien zeigt sich, dass rund 13 Prozent der Nutzerinnen und Nutzern in Grossbritannien und sechs Prozent in den USA ihre suizidalen Gedanken auf die Nutzung von Instagram zurückführen. Ausserdem zeigen sich rund ein Drittel aller befragten Mädchen mit ihrem Körper unzufrieden und geben an, dass Instagram dieses negative Selbstbild nur noch verschlimmere.

Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine psychische Erkrankung?

Hier findest du Hilfe:

Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858

Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen

Verein Postpartale Depression, Tel. 044 720 25 55

Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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