Trennungsmonat: Im Januar gehen besonders viele Beziehungen kaputt

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StatistikTrennungsmonat: Im Januar gehen besonders viele Beziehungen kaputt

Der Januar gilt als «Trennungsmonat». Also ganz nach dem Motto «neues Jahr, neues Glück». Doch ist das wirklich der richtige Zeitpunkt? Eine Beziehungsexpertin ordnet ein. 

Der Januar gilt allgemein als «Trennungsmonat». Weshalb entscheiden sich viele dafür, zu Beginn des Jahres ihre Beziehung zu beenden?
Beziehungsexpertin Martina Rissi kennt die Antwort: «Die Grundenergie des Januars ist der Beginn des Neuen. Viele Menschen denken darüber nach, was nicht mehr passt, was sie ausmisten und loslassen möchten.»
Doch die Beziehungsprobleme sind meist schon vor dem Silvesterabend vorhanden, weshalb also bis zum neuen Jahr warten? 
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Der Januar gilt allgemein als «Trennungsmonat». Weshalb entscheiden sich viele dafür, zu Beginn des Jahres ihre Beziehung zu beenden?

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Darum gehts

  • Der Januar ist bekannt als «Trennungsmonat».

  • Paartherapeutinnen und -therapeuten bestätigen, dass zu Beginn des Jahres die Beziehung überdacht wird.

  • Beziehungsexpertin Martina Rissi weiss, wann es wirklich Zeit ist, Schluss zu machen.

Im Januar verabschieden sich viele nicht nur von ihren schlechten Gewohnheiten, sondern auch von der Partnerin oder dem Partner. Das beobachten auch Paartherapeutinnen und -therapeuten. Eine Google-Trends-Suche 2019 nach «Scheidung» zeigte, dass der Begriff vom sechsten bis zum 12. Januar am häufigsten verwendet wurde – wenn auch nur leicht.  Auch Zahlen des Bundesamts für Statistik seit 2017 zeigen: Der Januar ist immer in den Top 3 der «Scheidungs-Monate» anzutreffen. Und vom Dezember zum Januar gibt es jeweils einen sprunghaften Anstieg bei den Scheidungen. 

Weshalb ist das so? Beziehungsexpertin Martina Rissi kennt die Antwort: «Die Grundenergie des Januars ist der Beginn des Neuen. Viele Menschen denken darüber nach, was nicht mehr passt, was sie ausmisten und loslassen möchten.» Dazu würden auch Beziehungen gehören.

Der Trennungsschmerz wird aufs neue Jahr aufgeschoben

Doch die Beziehungsprobleme sind meist schon vor dem Silvesterabend vorhanden, weshalb also bis zum neuen Jahr warten? «Trennungen sind im November und Dezember eher selten, weil viele diese Tage nicht alleine verbringen und dem anderen den Schmerz nicht vor den Festtagen zumuten wollen», erklärt Rissi. Somit würden Trennungen aufgeschoben. Doch genau diese Tage können die Beziehungsprobleme gar noch vertiefen: «Oft klebt man über Weihnachten unter Stress intensiv über mehrere Tage zusammen, was dann die Paarprobleme noch deutlicher ans Licht bringt», sagt die Paartherapeutin.

Trennungsmonat Januar: Kannst du das bestätigen?

Während des Jahreswechsels überdenken viele ihre aktuelle Lebenssituation und versuchen, schlechte Gewohnheiten abzulegen und die positiven zu vertiefen. Macht es denn überhaupt Sinn, gerade während einer Zeit der Veränderung die langjährige Liebe zu verlassen? «Ja», meint Rissi. «Wenn die Trennung nicht aus dem Affekt passiert und wohl überlegt, reflektiert sowie im Idealfall respektvoll passiert, ist eine Trennung im Januar genauso in Ordnung wie in anderen Monaten.» Gerade wenn jemand «neu starten» möchte, sei solch ein Entscheid gar sinnvoll.

Beziehungsvorstellungen müssen gleich sein

Bevor eine Beziehung beendet wird, kreisen wohl die Gedanken schon lange im Kopf herum. Doch wann sollte eine Beziehung tatsächlich beendet werden? «Wenn man sich nicht mehr gut tut», so Rissi. Ziehe man sich körperlich und seelisch nicht mehr an, behindere man sich in der eigenen Entwicklung. Auch die gegenseitige Unterstützung fehle dann. «Will man sich nicht mit sich selber und dem Gegenüber auseinandersetzen und verändern sich die Wert- und Beziehungsvorstellungen, ist es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.»

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Nicht trennen solle man sich, wenn die Chance besteht, dass man die aktuellen Hindernisse überwinden, daran wachsen und sich gemeinsam entwickeln kann. «Herausforderungen gibt es in jeder Beziehung – alles andere ist eine Illusion», so Rissi. Und: «Tiefe Liebe entsteht durch gemeinsame Zeit, in der man Probleme überwindet und daran als Paar gemeinsam wächst.»

Trennung gleicht einem Todesfall

Wenn es aber doch zur Trennung kommt, sei es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern, so Rissi. «Eine Trennung gleicht einem Todesfall: Das Trauern ist wichtig und ein Prozess.» Idealerweise lasse man sich dafür Zeit, gebe sich Raum und Verständnis für den Schmerz und das Loslassen – und stürzt sich nicht gleich in etwas Neues oder betäubt seine Gefühle, rät die Expertin. Und: «Auch die Person, die sich trennt, soll und darf über den Verlust leiden.» 

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