Gegen Foodwaste: Trick macht frische Pasta länger haltbar

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Gegen Food-WasteTrick macht frische Pasta länger haltbar

Teigwaren sind den Menschen in Italien heilig. Ihre Rezeptur zu verändern, ist nicht gerne gesehen. Trotzdem haben Forschende nun eine Innovation zu verkünden, von der alle profitieren.

Pasta selbst herzustellen, ist nicht immer möglich. 
Wer dennoch nicht auf Teigwaren verzichten möchte, kann im Geschäft zwischen «pasta secca» (Trockenpasta) … 
… und «pasta fresca» (frische Pasta) wählen. 
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Pasta selbst herzustellen, ist nicht immer möglich. 

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Darum gehts

Pasta ist eines der beliebtesten Grundnahrungsmittel der Welt. Es gibt sie in trockener Form («pasta secca») und als frische Variante («pasta fresca»). Während erstere eine lange Haltbarkeit hat, ist letztere nur begrenzt haltbar. Im besten Fall – bei guter und konsequenter Kühlung – zwischen 30 und 90 Tagen.

Das galt zumindest bislang. Denn ein italienisches Forschungsteam hat einen Weg gefunden, diese noch einmal um 30 Tage zu verlängern – ohne dafür den Geschmack zu ändern. Das Rezept teilen sie im Fachjournal «Frontiers in Microbiology». Das Team, das aus Expertinnen und Experten des Nationalen Forschungsrats (CNR), der Universität Bari Aldo Moro und des privaten Chemielabors Food Safety Lab bestand, entwickelte ein neuartiges Verpackungsverfahren, bei dem auch bioprotektive probiotische Kulturen auf den Teig aufgebracht werden.

Neue Rezeptur ohne künstliche Konservierungsstoffe

Der Grossteil der heute erhältlichen frischen Pasta wird industriell hergestellt und hitzebehandelt. Dies dient dazu, Mikroorganismen abzutöten. Dann kommen die Teigwaren in eine sogenannte MAP-Verpackung (Modified Atmosphere Packaging), bei der der Sauerstoff entfernt und durch andere Gase in einer Verpackung aus Plastikfolie ersetzt wird. So werden sie haltbar gemacht. Mitunter werden auch chemische Konservierungsstoffe verwendet, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Das neu entwickelte Verfahren aus Italien kommt ohne solche Zusatzstoffe aus: Dafür veränderten die Forschenden das Verhältnis der MAP-Gase und die Kombination der in der Verpackung verwendeten Kunststofffolien, um das mikrobielle Wachstum und die Undurchlässigkeit besser zu kontrollieren. Zudem fügten sie eine aus mehreren Stämmen bestehende probiotische Mischung hinzu, um das Wachstum von Bakterien zu hemmen.

Test mit Trofie-Pasta überzeugt

Vergleiche zeigten, dass die «Clean Label» genannte Methode funktioniert und die so verpackte Pasta länger frisch bleibt, heisst es in einer Aussendung zur Studie. Zum Einsatz kam dabei die Sorte Trofie (siehe Bildstrecke), mancherorts auch als Trofiette bekannt. Geprüft wurden die Ergebnisse mithilfe von Gensequenzierung zur Identifizierung der mikrobiellen Zusammensetzung und Massenspektrometrie zur Erstellung eines Profils der flüchtigen organischen Verbindungen.

«Die Ergebnisse zeigen, dass sich MAP und die probiotischen bioprotektiven Kulturen ergänzen und so den mikrobiellen Verderb frischer Pasta während der Kühllagerung länger aufhalten», erklärt Studienleiterin Francesca De Leo vom Institut für Biomembranen, Bioenergetik und molekulare Biotechnologien des CNR. De Leo und ihr Team wollen das Verfahren nun auf industrieller Ebene einführen, um künftig im grossen Stil Food-Waste zu vermeiden.

Tatsächlich schätzt das Welternährungsprogramm, dass etwa ein Drittel aller jährlich produzierten Lebensmittel verschwendet wird oder verloren geht, bevor sie verzehrt werden können. Auch in der Schweiz ist es so.

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